BESELICH-SCHUPBACH. Seit 100 Jahren sind die Feuerwehrleute aus Schupbach bei Bränden, Überflutungen und Unfällen im Einsatz. Die Kameraden haben dabei schon viel erlebt ...
Die Freiwillige Feuerwehr Schupbach feiert Jubiläum / Verantwortliche blicken auf ereignisreiche Jahrzehnte zurück
Von Tobias Ketter
Die Verantwortlichen des Vereins sowie die Einsatzabteilung nehmen das im Mai 2025 stattfindende Jubiläumsfest zum Anlass, um auf ereignisreiche Zeiten zurückzublicken.
„Mit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Schupbach im Jahr 1925 wurde die Pflichtfeuerwehr abgelöst“, sagt Uwe Schäfer, aktueller Wehrführer in dem Beselicher Ortsteil. In der Vereinschronik steht zudem geschrieben, dass die Ausrüstung damals übernommen wurde und die Gründung den beiden Schupbacher Bürgern August Knögel sowie Albert Jäger zu verdanken sei. Das Duo habe vor 100 Jahren den nötigen Antrag beim Landrat eingereicht. Die darauffolgende Gründerversammlung fand dann laut der Chronik im Gasthaus zum Adler statt. Mehr als 25 Menschen seien mit dabei gewesen und die Versammlung habe August Knögel zum ersten Brandmeister ernannt.
In den darauffolgenden Jahren sei die Mitgliederzahl stetig angestiegen und der Verein habe sogar eine Feuerwehr-Kapelle ins Leben gerufen. Sascha Kalheber, Beisitzer im Vorstand, erzählt gegenüber dieser Redaktion dann von zwei herausragenden Kameraden, welche die Feuerwehrarbeit in den vergangenen Jahrzehnten nachhaltig geprägt hätten. „Otto Kalheber war von 1947 bis 1972 Vorsitzender sowie Ortsbrandmeister. Und Otto Völpel hatte den Posten des Vorsitzenden von 1973 bis 2007 inne. Beide setzten sich stets für die Feuerwehr ein. Wir haben ihnen viel zu verdanken“, sagt Sascha Kalheber.
Feuerwehr Schupach rettet mehrere Ferkel aus Fluten
Der Beisitzer berichtet außerdem gemeinsam mit Uwe Schäfer und dem derzeitigen Schriftführer Alexander Völpel von mehreren spektakulären Einsätzen. So sei man beispielsweise 1964 zu einem Großbrand auf dem Bauernhof von Albrecht Eller im Dorfkern gerufen worden. „1979 brach dann ein riesiges Feuer in einem weiteren landwirtschaftlichen Hof aus und 1984 mussten die Flammen in der ehemaligen Schupbach Molkerei bekämpft werden. Dort sind damals Kunststoffe in Brand geraten“, sagt Schäfer. Glücklicherweise habe es bei den drei Großeinsätzen keine Toten gegeben. Besonders aufregend sei für die Wehr auch das Jahr 2001 gewesen. „Aufgrund von starken Regenfällen stand der gesamte Ortskern unter Wasser. Wir mussten damals beispielsweise einige Ferkel aus den Fluten fischen“, so Kalheber.
Und auch abgesehen von den Einsätzen ist in den vergangenen 100 Jahren bei der Schupbacher Feuerwehr, die übrigens der zweitgrößte Verein des Dorfes ist, allerhand passiert. Unter anderem richtete man im Jahr 2000 im Zuge der Jubiläumsfeier zum 75-jährigen Bestehen den Kreisfeuerwehrverbandstag aus. Darüber hinaus gibt es seit den 1970er-Jahren einmal pro Jahr einen Familienabend und der Vorstand organisierte auch die Kirmes und die Fastnacht mehrfach mit.
Jugendfeuerwehr wurde vor 40 Jahren gegründet
Das erste Feuerwehrauto erhielt die Einsatzabteilung übrigens im Jahr 1966. Den Angaben von Schäfer zufolge handelte es sich um einen umgebauten VW-Bus. 1988 durften sich die Kameraden dann über das erste Löschgruppenfahrzeug freuen. Es ist immer noch im Einsatz und steht derzeit im Feuerwehrhaus, das in den Jahren 1971 und 1972 errichtet und 1987 durch einen Anbau erweitert worden ist. „Bereits zwei Jahre vor der Erweiterung des Hauses haben wir eine Jugendfeuerwehr ins Leben, die 2020 durch die Gründung einer Kinderfeuerwehr erweitert wurde“, so die Verantwortlichen des Vereins.
Die Voraussetzungen für den Feuerwehr-Nachwuchs sind also gegeben. „Das ein oder andere junge Mitglied mehr würde uns aber sehr helfen“, erzählt der Wehrführer mit Blick in die Zukunft. Seinen Angaben zufolge ist die Feuerwehr Schupbach eine nette Truppe, die sich stets für die Dorfgemeinschaft starkmache. „Bei uns kommen Jung und Alt zusammen. Jeder ist herzlich willkommen“, so Schäfer weiter. Er und seine Mitstreiter wünschen sich außerdem für die kommenden Jahre, dass ein Löschfahrzeug angeschafft wird. „Dafür werden aber Landeszuschüsse und eine entsprechende Anzahl an Aktiven benötigt“, sagt der Wehrführer, der zudem berichtet, dass ein neues Feuerwehrhaus im Bedarfs- und Entwicklungsplan auftaucht. Dies werde möglicherweise an einem anderen Standort errichtet. „Obwohl also noch einige Projekte umgesetzt werden müssen, haben wir keine Angst vor der Zukunft“, ergänzt Sascha Kalheber.
Bevor der Verein, der aktuell 314 Mitglieder stark ist und 22 aktive Feuerwehrleute zählt, die beschriebenen Maßnahmen vorantreiben möchte, wird aber erst einmal das 100-jährige Bestehen und auch das 40-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr gefeiert. Los geht es am Donnerstag, 29. Mai, ab 11 Uhr mit einer Grillparty inklusive Fahrzeugausstellung und Kinderbelustigung. Am darauffolgenden Tag beginnt 19 Uhr ein Festkommers und am Samstag, 31. Mai, treten ab 20 Uhr die Wolpertinger Buam auf. Alle Events werden in und am Bürgerhaus in Schupbach durchgeführt.
Bild: Der Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr freut sich auf die Jubiläumsveranstaltungen. © Freiwillige Feuerwehr Schupbach
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.