MENGERSKIRCHEN-WALDERNBACH. Die Freiwillige Feuerwehr Waldernbach wird 100 Jahre alt und begeht ihr Jubiläum mit einem Festwochenende vom 4. bis 6. Juli. Im Festausschuss haben sich vier verschiedene Gruppen gebildet, die sich verschiedenen Themengebieten widmen: Organisation, Marketing, Finanzen und Festschrift ...
Waldernbach feiert am ersten Juli-Wochenende großes Jubiläum / Es gibt vier Arbeitsgruppen
Von Dorothee Henche
„Wir wollen zu unserem Feuerwehr-Jubiläum für die Gäste ein tolles und abwechslungsreiches Programm auf die Beine stellen“, sagt Christoph Link vom Marketing-Ausschuss. Für alle Abteilungen soll es ein Angebot geben, natürlich auch für alle kleinen und großen Besucher. Am Freitag, 4. Juli, geht es um 18 Uhr los mit einer Kinder-Disco, ab 20 Uhr steigt dann die Blaulicht-Disco-Party mit „AEKS“. Mit der Abnahme des Kinderfeuerwehrabzeichens „Tatze“ startet das Programm am Samstag, 5. Juli, um 15 Uhr. Die akademische Feier beginnt um 19 Uhr, ab 20 Uhr darf bei der großen Feuerwehr-Gala mit der Band „Profile“ im Festzelt ordentlich gefeiert werden.
Festumzug am Sonntag ist Höhepunkt der Feierlichkeiten
Der Sonntag beginnt um 10 Uhr mit einem Gottesdienst im Festzelt, den das Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Winkels musikalisch mitgestaltet. Höhepunkt der Feierlichkeiten wird der Festumzug sein, der um 14 Uhr beginnt und an dem neben den Ortsvereinen und etwa 20 Feuerwehren aus den umliegenden Orten auch vier Musikgruppen mitwirken. Die Fanfarenzüge aus Mengerskirchen, Langenbach und Hundstadt sind ebenso wie die Elbtal-Musikanten mit von der Partie. Während die Fanfarenzüge im Anschluss an den Umzug im Festzelt auf dem Kirmesplatz jeweils noch drei Stücke spielen, unterhalten die Elbtal-Musikanten die Gäste im weiteren Verlauf des Festes.
Die Besucher erwartet außerdem eine Fahrzeugschau. Die Oldtimer-Gruppe der Feuerwehr Waldernbach wird ein altes Fahrzeug präsentieren, das Feuerwehr-Museum Fussingen wird historische Fahrzeuge ausstellen, aber auch aktuelle Fahrzeuge der Feuerwehr sowie des THW werden vor Ort sein. An allen drei Tagen wird ein Schausteller mit verschiedenen Fahrgeschäften das Fest bereichern und vor allem für Familien mit Kindern eine Attraktion sein. Zusätzlich zum Festzelt soll es auf dem Kirmesplatz auch einen großen Biergarten geben, der bei schönem Wetter zum Aufenthalt einlädt.
Ein solches Programm auf die Beine zu stellen, bedeutet im Vorfeld viel Arbeit für den Festausschuss und natürlich für die vielen Helfer an den Festtagen. Froh ist man auch über diejenigen, die die Jubiläumsfeierlichkeiten finanziell unterstützen, betont der Vorsitzende der Feuerwehr Waldernbach, Marcel Link.
Den größten zeitlichen Aufwand hat die Arbeitsgruppe Festschrift gehabt, denn sie musste quasi bei null anfangen. Die Geschichte der Waldernbacher Feuerwehr war bisher nicht dokumentiert, schon lange gab es die Idee, diese in einer Festschrift zusammenzutragen. „Unsere Überlegung war, wenn wir es jetzt nicht aufschreiben, geht das Wissen unwiederbringlich verloren“, sagt Sanni Zimmer vom Festbuch-Ausschuss, zu dem auch Karsten Gerhard, Josef Schäfer, Hannes Scherer, Daniela Sohlbach und Michael Wagner gehören. Vor etwa zwei Jahren haben sie begonnen, Material zusammenzutragen, darunter die alten Protokollbücher, aber auch Fotos. Bei ihren monatlichen Treffen mussten sie zunächst einmal Strukturen entwickeln, wie die Festschrift aufgebaut sein soll.
Natürlich ist da die Chronologie. Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Waldernbach am 20. September 1925 im Gasthaus „Hartgen“, bei der 30 Anwesende Johann Müller II. zum ersten Kommandanten gewählt haben, der das Amt mehr als 25 Jahre innehatte. Oder 1927 die erste Bewährungsprobe der neuen Wehr, als ein Blitzeinschlag die Scheunen der Landwirte Stächer und Meyer in Brand setzte. Ein Kapitel ist den besonders markanten Einsätzen gewidmet, wie beispielsweise dem Brand des Hildegardishofs im Jahr 1953. Auch die Entwicklung der Feuerwehrschutzkleidung und der technischen Ausrüstung hat die Arbeitsgruppe in der Festschrift aufgearbeitet. Die Feuerwehrfahrzeuge haben sich im Laufe der Zeit ebenso gewandelt wie die Gerätehäuser.
1955 wurde das alte Spritzenhaus abgerissen, 1966 mit dem Bau des neuen Gerätehauses begonnen. Doch auch hierbei sollte es nicht bleiben. 2000 starteten die Arbeiten für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses am heutigen Standort an der Westerwaldhalle, das die Feuerwehrkameraden 2002 einweihen konnten. Doch auch das Feuerwehrgerätehaus wurde schnell zu klein. Aufgrund des Platzmangels wird seit 2018 in Waldernbach über einen Gerätehaus-Neubau diskutiert.
Zum ersten Mal hat die Wehr ihre Geschichte dokumentiert
Ein Grund für den Platzmangel sind die vielen Aktiven der Feuerwehr Waldernbach, die aktuell 345 Mitglieder und 51 Einsatzkräfte hat. Zur Tageseinsatzgruppe gehören auch neun externe Mitglieder, die in Waldernbacher Unternehmen arbeiten und tagsüber die Aktiven bei Einsätzen unterstützen. 18 Mitglieder hat die Jugendfeuerwehr, die 1972 gegründet wurde und zu den ältesten im Kreis gehört. 25 Mädchen und Jungen sind in der Kinderfeuerwehr aktiv und ein Beleg für sehr gute Nachwuchsarbeit in Waldernbach. Hinzu kommen zehn Mitglieder in der Alters- und Ehrenabteilung.
Die abwechslungsreich gestaltete Festschrift enthält außerdem Interviews mit Funktionsträgern, die Witziges und Wissenswertes rund um ihr Engagement in der Feuerwehr preisgeben. Die 115 Seiten umfassende Festschrift kostet zehn Euro und wird beim Fest erhältlich sein. Außerdem gibt es sie an folgenden Verkaufsstellen: Bioladen, den Restaurants Besenbinder, Bauernschänke und Lieblingsessen, Camp Bernhards – Bistro am See und Cafétante.
Bild: Die Freiwillige Feuerwehr Waldernbach im Jubiläumsjahr 2025: Zum I00-jährigen Bestehen wird am ersten Juli-Wochenende groß gefeiert. Fotos: Feuerwehr Waldernbach
Bild: Mitte der 1980er-Jahre hat sich die Waldernbacher Wehr einheitliche Schutzkleidung angeschafft. Nun waren die Feuerwehrkameraden mit dunkelblauer Hose, orangefarbener Einsatzjacke sowie Feuerwehrstiefeln und Lederhandschuhen ausgestattet. Fotos: Feuerwehr Waldernbach
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