MERENBERG-RÜCKERSHAUSEN. Nach dem Reiterhof in Löhnberg hat es in der Oberlahn-Region in der folgenden Nacht einen weiteren Großbrand gegeben ...
Nach dem Brand eines Reiterhofs in Löhnberg gibt es in Rückershausen den nächsten Millionenschaden
Von Klaus-Dieter Häring
Ein Sägewerk im Merenberger Ortsteil Rückershausen wurde vollständig zerstört. Als am Dienstagabend kurz vor Mitternacht um 23.53 Uhr die Melder bei den Einsatzkräften der Feuerwehr von Rückershausen gingen, ahnte noch niemand das Ausmaß des Einsatzes. Anwohner meldeten Feuer im Bereich des Sägewerkes am Ortsrand von Rückershausen. Beim Eintreffen wurden die Einsatzkräfte von meterhohen Flammen empfangen. Über dem gesamten Gelände des Sägewerkes waren Flammen und dichter Rauch zu sehen.
Das Ausmaß des Brandes führte zu weiteren Alarmierungen. Innerhalb kürzester Zeit waren auch die Drehleitern aus Weilburg, Braunfels und Limburg an Ort und Stelle einsatzbereit. Von allen Seiten wurde das Feuer bekämpft. Große Bretterstapel aus Buchenholz boten reichlich Nahrung für die Flammen, die auch die Maschinen nicht verschonten. Die Feuerwehr konnte nicht verhindern, dass die Produktionshalle ausbrannte, in sich zusammenfiel und sämtliche Maschinen darin ebenfalls zerstört wurden.
Schlauchleitung wird bis zum Seeweiher gelegt
Während die Einsatzkräfte das Feuer bekämpften, mussten sie gleichzeitig versuchen, das benachbarte Bürogebäude eines anderen Holzbetriebes zu retten. Das Augenmerk lag dabei auf der Außenseite, die dann aber von der Hitzeentwicklung ebenfalls zerstört wurde. Ein Übergreifen auf den Innenbereich des Gebäudes konnte in Grenzen gehalten werden. Doch auch hier wurden Schäden gesichtet.
Zufrieden zeigte sich Gemeindebrandinspektor Lars Hoffmann mit der Situation im Bereich des Löschwassers. Zum einen wurde Löschwasser aus dem öffentlichen Netz entnommen, außerdem wurden zwei Schlauchleitungen mit einer Länge von je einem Kilometer bis zum Seeweiher gelegt. Für die Zeit der Wasserversorgung musste die Straße von Waldernbach nach Mengerskirchen voll gesperrt werden. Weiterhin erfolgte eine Wasserentnahme aus einer in der Nähe befindlichen Zisterne, zusätzlich wurde ein Pendeldienst mit Löschwasser eingerichtet. Hier wurde unter anderem der große Abrollbehälter mit einem Fassungsvermögen von 16.000 Litern gefüllt. Mehr als zufrieden waren die Führungskräfte unter Leitung von Kreisbrandinspektor Frederik Stahl von der Zusammenarbeit der vielen Wehren sowie den weiteren Rettungsdiensten vom Deutschen Roten Kreuz, dem Technischen Hilfswerk aus Weilburg, Limburg und Dillenburg, dem Betreuungszug Limburg-Weilburg und dem Einsatzleitwagen des Landkreises.
Nach drei Stunden Arbeit konnte dann „Feuer aus“ gemeldet werden, wie von Lars Hoffmann zu erfahren war. Insgesamt 160 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Merenberg, Allendorf, Barig-Selbenhausen, Reichenborn, Rückershausen, Waldernbach, Mengerskirchen, Winkels, Probbach, Dillhausen, Braunfels, Weilburg, Limburg und Runkel sind bei dem Großbrand in Rückershausen im Einsatz gewesen. Im Schichtdienst übernehmen die Einsatzkräfte des Marktfleckens Mengerskirchen und Merenberg die Brandwache.
Ganzes Ausmaß wird am Morgen sichtbar
Am Morgen nach dem Einsatz wurde das ganze Ausmaß des Großbrandes ersichtlich. Überall waren verbrannte Holzwände der Produktionshalle, riesige Berge verkohlter Holzbretter und die metallenen, ausgebrannten Gerüste von Maschinen zu sehen. Die Inhaber des Sägewerkes, die das Unternehmen 2022 übernommen haben, waren entsetzt über das Ausmaß. Vor den Trümmern der eingestürzten Halle machten sie sich Gedanken um das Unternehmen mit seinen zehn Mitarbeitern. „Spontan sage ich ja“, kam als Antwort auf die Frage, ob es eine Zukunft für das Sägewerk gibt. Es war weiter nicht viel zu erfahren, lediglich ein Kopfschütteln machte die Emotionen deutlich.
Nach Schätzung der Polizei geht der durch das Feuer verursachte Schaden in die Millionen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen und bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer 06431-91400 zu melden.
Bild: Meterhohe Flammen mussten von den Einsatzkräften gelöscht werden. Foto: Klaus-Dieter Häring
Bild: Zur Brandbekämpfung kamen die Drehleitern aus Weilburg, Braunfels und Limburg zum Einsatz. Foto: Klaus-Dieter Häring
Bild: Von oben wird das ganze Ausmaß der Zerstörung deutlich. Mithilfe der Drehleiter macht sich Einsatzleiter Lars Hoffmann ein Bild von dem komplett abgebrannten Sägewerk. Foto: Lars Hoffmann
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung von mittelhessen.de.