WALDBRUNN-HAUSEN. Bei einem Großbrand am Dienstagmorgen ist eine große Lagerhalle am Rande des Waldbrunner Ortsteils Hausen bis auf die Grundmauern niedergebrannt ...

Millionenschaden in Waldbrunn: Ersthelfer und schneller Einsatz der Feuerwehr verhindern Schlimmeres

Von Klaus-Dieter Häring

Dabei wurde glücklicherweise nur eine Person leicht verletzt, der Schaden dürfte aber nach Angaben der Polizei in die Millionen gehen. Zur Brandursache können die Beamten noch keine Angaben machen. Die Ermittlungen dauern an.

Ein zufällig am Brandherd vorbeifahrender Pkw-Fahrer hatte um 3.55 Uhr in der Laurentiusstraße die Flammen bemerkt, die schon weithin sichtbar waren. Er alarmierte nicht nur sofort die Feuerwehr, sondern auch die über 20 Asylbewerber, die in den auf dem Grundstück stehenden Tiny-Häusern wohnen und sich daher schnell in Sicherheit bringen konnten. Die Halle selbst, eine ehemalige Näherei, ist an verschiedene Firmen und Vereine vermietet, die diese als Lagermöglichkeit nutzen.

Als die Waldbrunner Feuerwehren am Einsatzort eintrafen, erkannten sie schnell das ganze Ausmaß. Meterhohe Flammen schlugen aus dem Dach der Halle. Daher mussten weitere Einsatzkräfte nachalarmiert werden. Und so waren innerhalb kürzester Zeit die Feuerwehren aus sämtlichen Waldbrunner Ortsteilen, aus Dornburg, Mengerskirchen, Waldernbach, Limburg, der Katastrophenschutzzug des Landkreises und die Drehleitern aus Hadamar und Weilburg in Hausen anzutreffen.

Übergreifen auf andere Gebäude verhindert

Die Feuerwehrleute mussten sich dann nicht nur um die weithin sichtbaren Flammen kümmern, sondern auch das Übergreifen auf die in unmittelbarer Nähe stehenden Tiny-Häuser, eine Tankstelle und benachbarte Privathäuser verhindern. Die Bewohner der beiden sich in unmittelbarer Nähe befindlichen Wohnhäuser wurden evakuiert. Dazu wurde vom Deutschen Roten Kreuz eine Notfallstation aufgebaut und gemeinsam mit den Helferinnen und Helfern wurden auch die Bewohner der Tiny-Häuser in der Mehrzweckhalle erstversorgt. Anschließend wurden die Familien durch Mitarbeiter des Landkreises Limburg-Weilburg und den Besitzer der Halle, Jens Schäfer, in verschiedenen Gemeinden untergebracht.

Verletzt wurde bei dem Brand ein Ersthelfer, der wegen einer Rauchvergiftung behandelt und anschließend in ein Krankenhaus gefahren werden musste. In der Halle hatten unter anderem fünf Bands, darunter die Gruppe „Cadillac Ranch“, ihre Musikinstrumente in ihren Proberäumen untergebracht. Zudem hatten dort zwei heimische Handwerksbetriebe ihre Lagerstätte samt wertvollen Maschinen, und auch die Waldbrunner Feuerwehr hatte Material untergestellt. Nach Auskunft der Feuerwehr waren aber keine Schadstoffe in der Halle gelagert. Lediglich zwei Gasflaschen und ein Benzinkanister wurden erwähnt. Dies alles wurde am Ende ein Opfer der Flammen.

Zusammenarbeit wird von allen Seiten gelobt

Hilfreich war an diesem frühen Morgen bei der bestehenden Dunkelheit der Einsatz der großen Drohne des Deutschen Roten Kreuzes, die mit einer Wärmebildkamera arbeitet und so den Einsatzkräften wertvolle Daten für die Löscharbeiten lieferte. Zudem kamen dann auch noch die Einsatzkräfte des Technischen Hilfsdienstes aus Limburg, Weilburg und Dillenburg mit Maschinen und Fahrzeugen hinzu. „Wir mussten alles auseinanderziehen, um eventuelle Glutnester frei zu machen, damit die Feuerwehr hier noch löschen kann“, sagte einer der THW-Mitarbeiter.

Die Zusammenarbeit vor allem mit den anderen Hilfsorganisationen lobte Kreisbrandinspektor Frederik Stahl. Auch im Einsatz waren die Mitarbeiter der Energieversorgung. „Super“, lobte Bürgermeister Peter Blum (parteilos) die professionelle Zusammenarbeit aller an den Löscharbeiten beteiligten Kräfte. An ihre Grenzen kam die Wasserversorgung, die aber laut Bürgermeister jederzeit gewährleistet war. Auch hier lobte Blum die Zusammenarbeit mit der Wasserversorgung durch benachbarte Wehren. „Es hat alles bestens geklappt.“ Zusätzlich wurde noch eine Wasserversorgung vom Lasterbach aus aufgebaut, die für den Einsatz der Hadamarer Drehleiter gebraucht und genutzt wurde.

Gegen 12 Uhr wurde die Zahl der Einsatzkräfte „zurückgefahren“ und nur noch die Waldbrunner Feuerwehren waren beschäftigt. Gegen 14 Uhr wurde dann endgültig gemeldet, dass das Feuer aus sei. Lediglich die Brandwache war danach noch im Einsatz. Zudem wartete viel Arbeit auf die Limburger Kriminalpolizei, die die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen hat. Wer in den frühen Morgenstunden rund um den Brandort verdächtige Beobachtungen gemacht hat, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 06431-91400 zu melden.

Viel zu tun haben die Einsatzkräfte der Feuerwehr bei dem Großbrand einer Lagerhalle in Hausen. Fotos: Klaus-Dieter HäringBild: Viel zu tun haben die Einsatzkräfte der Feuerwehr bei dem Großbrand einer Lagerhalle in Hausen. Fotos: Klaus-Dieter Häring

Von allen Seiten wird das Feuer an der Lagerhalle bekämpft. Fotos: Klaus-Dieter HäringBild: VVon allen Seiten wird das Feuer an der Lagerhalle bekämpft. Fotos: Klaus-Dieter Häring

Auch im Hellen ist die Feuerwehr mit der Drehleiter noch mit den Löscharbeiten beschäftigt. Fotos: Klaus-Dieter HäringBild: Auch im Hellen ist die Feuerwehr mit der Drehleiter noch mit den Löscharbeiten beschäftigt. Fotos: Klaus-Dieter Häring

Ein Übergreifen der Flammen auf die Tankstelle konnte verhindert werden. Anschließend werden dort die Einsatzkräfte versorgt. Fotos: Klaus-Dieter HäringBild: Ein Übergreifen der Flammen auf die Tankstelle konnte verhindert werden. Anschließend werden dort die Einsatzkräfte versorgt. Fotos: Klaus-Dieter Häring

Das Technische Hilfswerk macht den Feuerwehrleuten den Weg frei, damit sie eventuelle Glutnester aufspüren und löschen können. Fotos: Klaus-Dieter HäringBild: Das Technische Hilfswerk macht den Feuerwehrleuten den Weg frei, damit sie eventuelle Glutnester aufspüren und löschen können. Fotos: Klaus-Dieter Häring

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