Berlin. 32. Tagung der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Feuerwehr- und Brandschutzgeschichte im CTIF vom 7. bis zum 11. Oktober 2025 in Salzburg Österreich ...

Bild: DFV - CTIF-Kommission Geschichte in Salzburg Foto: LFKDO Salzburg, LM Elias Aussenegg
Bericht von Bernd Klaedtke, Mitglied der CTIF-Kommission Geschichte
An der diesjährigen 32. Tagung der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Feuerwehr- und Brandschutzgeschichte im CTIF vom 7. bis zum 11. Oktober 2025 in Salzburg Österreich, nahmen mit einem neuen Teilnehmerrekord 143 Feuerwehrhistorikerinnen und -historiker und deren Begleitung aus 17 Nationen teil. Unter dem Forschungsthema „Alarmierung und Kommunikation“ wurde ein internationaler Überblick über einen kleinen Teil der Feuerwehrgeschichte geschaffen.
Zu Beginn fand die 28. Sitzung der „CTIF-Kommission für Feuerwehr-Geschichte“ in den Räumlichkeiten des Salzburger Landesfeuerwehrverbandes statt. Insgesamt 18 Nationen (eine Nation online) waren zu dieser in einem Hybridformat durchgeführten Kommissionssitzung anwesend. Deutschland wurde durch den nationalen Delegierten Bernd Klaedtke (Berufsfeuerwehr Köln) und seinen Stellvertreter Carsten Löwe, Branddirektor a.D. (Berufsfeuerwehr Dresden), vertreten. Erstmalig waren Kommissionsmitglieder aus Bulgarien, Lettland und Ecuador anwesend. Hauptthemen war neben der Berichterstattung der einzelnen Kommissionsmitglieder der weitere Umgang mit der digitalen Inventarisierung von historischen Feuerwehroldtimern auf der CTIF-Webseite. Als weiterer großer Themenblock der Kommissionssitzung stand die Vorbereitung der zukünftigen Tagungen der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Feuerwehr- und Brandschutzgeschichte im CTIF auf der Tagesordnung. Dazu gehörten vor allem die zu erforschenden Themen, welche die Mitarbeiter der Arbeitgemeinschaft in den nächsten Jahren bearbeiten werden.
Im Anschluss begann dann mit dem Gruppenbild der Tagungsteilnehmer und der Kommission der offizielle Teil der Eröffnungsveranstaltung. In einem sehr festlichen Rahmen wurde der Eröffnungsabend in der herausragend dekorierten Fahrzeughalle des Landesfeuerwehrverbandes durchgeführt. Von den Gastgebern waren neben der Landeshauptfrau aus Salzburg, Karoline Edstadler, der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, Landesfeuerwehrkommandant Günter Trinker sowie der Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter Robert Lottermoser anwesend. An der Eröffnungszeremonie nahmen auch der CTIF-Präsident Milan Dubravac sowie der CTIF-Vizepräsident und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Luc Faes aus Belgien teil. Selbstverständlich waren auch der Vorsitzende der Geschichte-Kommission, Gerald Schimpf aus Wien, sowie der Ehrenvorsitzende der Kommission, Dieter Farrenkopf aus Hamburg, anwesend. Ebenfalls waren der Vorsitzende der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Geschichte der Feuerwehr, Dr. Christian Fastl aus Niederösterreich, mit seinem Stellvertreter Bernd Klaedtke aus Nordrhein-Westfalen an der Eröffnungsveranstaltung beteiligt.
Unter der musikalischen Begleitung der Feuerwehrmusik aus Oberalm ergab sich ein ausgewogenen Mix aus herzlichen Grußworten, Ehrungen und Auszeichnungen sowie freudigen Überaschungen durch die Übergabe von Gastgeschenken und Tagungsbänden. Mehrere Tagungsteilnehmer, darunter auch einige Vertreter der deutschen Delegation, wurden mit internationalen Auszeichnungen anderer Länder für ihr Engagement um die Feuerwehrgeschichte geehrt. Im Namen des DFV-Präsidenten Karl-Heinz Banse konnten die beiden nationalen Delegierten auch Medaillen für internationale Zusammenarbeit aus Deutschland an verdiente Teilnehmerinnen und Teilnehmer verleihen. Zum zweiten Male kamen bei dieser Veranstaltung auch die neuen Auszeichnungen des CTIF zur Verleihung. Insgesamt wurden fünf deutsche Vertreter mit den unterschiedlichen Stufen der neuen CTIF-Auszeichnung geehrt. Nach dem Festakt in Verbindung mit einem gemeinsamen Abendessen zog sich der fachliche Austausch noch bis in die späten Abendstunden hin.
Am nächsten Tag fand für die Teilnehmer dann das umfangreiche Programm zum eigentlichen Tagungsthema statt. Das diesjährige Tagungsthema „Alarmierung und Kommunikation in der Feuerwehr“ hat wiederholt viele Teilnehmer faziniert. So haben 61 Autoren und Autorinnen aus 14 Nationen insgesamt 48 Fachartikel für den Tagungsband verfasst, der mit mehr als 400 Seiten erneut ein stattliches Werk geworden ist. Erstmalig gibt es in einem unserer Tagungsbände auch einen Aufsatz von außerhalb Europas. Die Palette der Themen ist breit gestreut und reicht von der Alarmierung beispielsweise über Feuerruf und Lärmsignale, den unterschiedlichen Telefon-, Fax- und Appfunktionen bis hin zu mit der Feuerwehr in Verbindung stehenden Brandmeldeanlagen.Hinzu kam das Themengebiet „Hilfeleistender, bzw. Alarmierung der Feuerwehrkräfte“ in den unterschiedlichsten Varianten bis hin zu der Kommunikationsebene, welche nicht nur die Telefonie und das Funkthema beinhaltete. Selbstverständlich spielen Leitstellen und Einsatzleitfahrzeuge, aber auch EDV-Systeme für den Einsatz eine umfangreiche Rolle. Sowohl organisatorische als auch technische Betrachtungen bis hin in die Anfänge des Feuerwehrwesens sind im Tagungsband in den unterschiedlichen Aufsätzen zusammengefasst. Erstaunlich waren oftmals die historischen Hintergründe zu den einzelnen Themenbereichen, welche von 14 Nationen vorgetragen wurden. Aus Deutschland wurden der thematische Grundsatzvortrag „Alarmierung und Kommunikation in der Feuerwehr“, gehalten von Brandoberamtsrat Oliver Kubitza aus Stuttgart, und eine Berichterstattung zur Kommunikation mit dem Steinheil-Schreibtelegraph von der Münchner Türmerstube, vorgetragen durch den Oberlöschmeister der Freiwilligen Feuerwehr München Markus Zawadke, beigesteuert.
Traditionell schloss sich eine Exkursion rund um das direkte Umfeld des Tagungsortes an. Diese stand im Zeichen des ehrenden Gedenkens an Adolf Schinnerl, seines Zeichens Gründungsmitglied und langjähriger Vorstand in beiden Organisationen. Der Besuch führte nach Adnet, wo zuerst am Grab und anschließend in der Dorfkirche des Verstorbenen gedacht wurde. Beim anschließenden geselligen Beisammensein im Rüsthaus der Feuerwehr Adnet gab es die Gelegenheit, den Traditionsraum der Feuerwehr zu besuchen. Eine Stadtbesichtigung in Salzburg und Netzwerkarbeit schlossen den Tag ab. Dabei erfolgte auch die offizielle Verabschiedung der Gäste durch die österreichischen Gastgeber. So endete eine hervorragend organisierte Tagung in Salzburg, welche die Teilnehmer, aber auch den Organisatoren, noch lange in Erinnerung behalten werden.
Seit Beginn der Treffen der Internationalen Arbeitsgemeinschaft werden alle abgehandelten Forschungsergebnisse in einem Tagungsband veröffentlicht. Der diesjährige Tagungsband umfasst mehr als 400 Seiten und wurde in gebundener Form in einer Kleinserie von 200 Exemplaren herausgegeben. Aktuell sind noch Restexemplare des gedruckten Tagungsbandes verfügbar, welcher über den nationalen Delegierten Bernd Klaedtke (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) zum Preis von 60 Euro zuzüglich Versand bezogen werden können.
Die kommende 33. Tagung der internationalen Arbeitsgemeinschaft für Feuerwehr- und Brandschutzgeschichte im CTIF findet vom 6. bis zum 10. Oktober 2026 in Myslowice, Polen, zum Thema „Frauen, Diversität und Inklusion in der Feuerwehr“ statt.
Quelle: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)