BAD CAMBERG-OBERSELTERS. Auf die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses haben die Oberselterser Jahre gewartet ...
Die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses in Oberselters erfordert die Entfernung mehrerer alter Eichen (Auszug aus Gesamtartikel)
Von Petra Hackert
Die Kröte, die sie nun schlucken müssen, wird einen über drei Jahrzehnte bestehenden kleinen Park erheblich beeinträchtigen: das Gelände gleich neben dem zu erweiternden Gebäude, das wiederum direkt ans Bürgerhaus „Kurselters“ anschließt. Der Gerätehaus-Umbau gilt als letzter Teil der Bürgerhaus-Sanierung, leider mit deutlichen Eingriffen mit Bezug auf den kleinen Park. Drei bis vier Bäume, die fallen müssen, hört sich erst einmal nicht viel an, aber es sind alte Eichenbäume, die Anlage über 30 Jahre alt. Deshalb war die Zustimmung in der Stadtverordnetenversammlung mit mehr oder weniger Bauchgrimmen verbunden.
Für die CDU ist es eine unangenehme Entscheidung, aber nötig, um den Brandschutz zu stärken. Ortsvorsteher und Stadtverordneter Ottmar Stahl macht das deutlich. „Alternativlos“, wie Bürgermeister Daniel Rühl (CDU) sagt. Ein Wort, das er nicht gern benutzt. Frank Weller (SPD) spricht von „Bauchschmerzen“ darüber, dass die Unfallkasse Hessen nicht von ihren Maximalforderungen abgewichen ist. Die ursprüngliche Planung der Stadt Bad Camberg sah anders aus. Sie musste geändert, Parkplätze für die Feuerwehrleute anders angeordnet werden. Die Parkplätze müssen so liegen, dass die Brandbekämpfer die Wege der drei Einsatzfahrzeuge nicht kreuzen.
„Wir hätten sonst keine Genehmigung bekommen“, sagt Ottmar Stahl. „Alternativlos“, stellt Frank Weller daraufhin ebenfalls fest. „Wahrscheinlich haben wir als Grüne noch größere Bauchschmerzen als die SPD“, ergänzt Dieter Oelke. Der ursprünglichen Planung hätten die Grünen zugestimmt. Doch dies sei „völlig überdimensioniert“. Seine Fraktionskollegen Johannes Gerstenberg und Ottmar Reich fragen: Hätte es nicht doch eine Möglichkeit gegeben, den Radweg zu verlegen und mehr Raum zu schaffen? Wohl nicht, meint Bürgermeister Rühl. „Wir haben alles abgeprüft und hätten gerne ein weniger restriktives Einschreiten der Unfallkasse Hessen gehabt.“
Bild: Für die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses in Oberselters müssen angrenzende Bäume fallen. Rechts ist der Radweg R8 zu sehen. Foto: Petra Hackert
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