LahnpostLimburg. Seit vielen Jahren hat die Offheimer Feuerwehr um die Erweiterung ihres Gerätehauses gekämpft; denn schon lange klagten die Aktiven über beengte Verhältnisse und fehlende Umkleidemöglichkeiten ...

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Anbau an das Gerätehaus dank großer Eigenleistung

So mussten sich die Frauen und Männer in der Fahrzeughalle umziehen, was bei einer feuerwehrtechnischen Prüfung des Feuerwehrhauses ebenso bemängelt wurde wie der fehlende Umkleideraum und ein WC für Damen. Noch 2007 stand ein Anbau auf der Förderliste des Landes so weit hinten, dass ein Zuschuss noch sechs Jahre gedauert hätte.

Offheimer Feuerwehr wartet nicht auf Landesmittel  - Anbau an das Gerätehaus dank großer Eigenleistung.



















Dass aus Träumen dennoch Realität wurde, wie es Mario Schmidt, der Vorsitzende des Fördervereins der Offheimer Wehr ausdrückte, ist einer beispielhaften Gemeinschaftsleistung von Stadt und Feuerwehr zu verdanken. Am Samstag konnte der geräumige Anbau eingeweiht werden. Von den veranschlagten Kosten in Höhe von 120.000 Euro übernahm die Stadt 85.000, der Verein 35.000 Euro, davon 22.000 Euro on bar. Zudem leisteten Mitglieder über 3.300 freiwillige Arbeitsstunden. Außer dem Rohbau und dem Dach brauchten keine Aufträge vergeben zu werden.

Diese Gemeinschaftsleistung durfte gebührend gefeiert werden. „In einer Zeit leerer Kassen ist das ein seltenes Ereignis, daran hätte vor zwei Jahren noch keiner geglaubt“, sagte Mario Schmidt. Der sehr gut gelungene Anbau sei vor allem den Feuerwehrleuten Willi Pahl und Jörg Kuhl als Bauleiter und dem tatkräftigen Einsatzes von Daniel Brötz, Johannes Mink und Thomas Münz zu verdanken. Ihnen galt ein Sonderapplaus. Der Feuerwehrverein habe fast seine ganze Reserve aufgebraucht, die er sich durch den Erlös aus Veranstaltungen für Ausrüstungsgegenstände aufgespart habe.

Viele Redner gratulierten der Feuerwehr für das gelungene Werk, das sie aus dem Boden stampfte, um für den allzeit bereiten Einsatz in Not geratener Bürger gerüstet zu sein. Vorsitzender Schmidt meinte: „Jeder Hausbesitzer sollte seine Feuerwehr durch eine Mitgliedschaft unterstützen.“ Die Wehr sei ja nicht nur zum Löschen von Bränden da, sondern helfe bei Verkehrsunfällen, Sturmkatastrophen und in anderen Notsituationen jedem Bürger unentgeltlich.

Wehrführer Andreas Münz stellte den Anbau vor, der über einen Schulungsraum, eine kleine Küche, ein Büro, Lagerraum und WCs verfüge. Er sei in zwei Jahren fertig geworden. Münz bedankte sich, dass so viele Offheimer zur Einweihung erschienen seien und damit ihre Verbundenheit zum Ausdruck brächten. Ein ganz besonderer Gruß galt einer Abordnung von der Partner-Feuerwehr aus Müschen im Spreewald mit ihrem Wehrführer Manfred Pank.

An die lange Vorgeschichte erinnerte Bürgermeister Martin Richard. Nachdem ein anvisierter Landeszuschuss von 30.000 Euro in weite Ferne gerückt sei, hätten sich Stadt und Feuerwehr geeinigt, die Lücke gemeinsam mit jeweils 15.000 Euro zu schließen. Ortsvorsteher Hermann Muth sagte: „Wenn wir auf die Prioritätenliste des Landes gewartet hätten, dann stünden wir jetzt nicht hier.“ Die Feuerwehr habe dafür ihr Sparbuch geplündert. „Sie spielt in unserem dörflichen Leben eine besondere Rolle, ist Ansprechpartner für andere Vereine, Schule und Kindergärten und immer sofort zur Stelle.“

Mark Wies gratulierte als Sprecher der Ortsvereine und beglückwünschte die Offheimer Einwohner für ihre Feuerwehr. Kreisbrandmeister Heribert Wittayer, der stellvertretende Stadtbrandinspektor Peter Lorger, Pfarrer Franz-Josef Kremer, der die Einsegnung vornahm, und viel andere gratulierten; der Gesangverein „Eintracht“ leistete musikalische Beiträge. Bürgermeister Richard und die Erste Stadträtin Babette Täpper übereichten einen großen Schlüssel zum Zeichen der Übergabe des gelungenen Bauwerks.

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