News der Nassauischen Neue Presse Hünfelden-Mensfelden. Mit einem Aktionstag eröffnet die Freiwillige Feuerwehr Mensfelden am Samstag, 8. Mai, ihre Jubiläumsfeierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen der aktiven Wehr. Die akademische Feier mit Ehrungen, Festgottesdienst und ein zünftiger Frühschoppen werden am 11. und 12. September nachgeholt ...

Hinweis:
Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.


Die Jubiläumsfeierlichkeiten beginnen mit einer Geräteschau und dem „Gaudi-Express“


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Die aktive Wehr und Jugendwehr Mensfelden im Jubiläumsjahr. Foto: wuBild: Die aktive Wehr und Jugendwehr Mensfelden im Jubiläumsjahr. Foto: wu

Es wird nur wenig geredet und geschrieben über die enorme psychische Belastung, denen Polizei und Rettungskräfte ausgesetzt sind, die zu schweren Unfällen oder Katastrophen gerufen werden und Schwerverletzte und oft auch Tote bergen müssen. Und es ist eine gute und richtige Entscheidung, dass in den letzten Jahren die Notfallseelsorgen auf- und ausgebaut wurden, die auch den Einsatzkräften bei der Bewältigung der schlimmen Erlebnisse weiterhelfen. An einen solch folgenschweren Einsatz in mehrfachem Wortsinn erinnert sich Jörg Schumann, seit 1999 Wehrführer Mensfelden und seit letztem Jahr auch Vorsitzender des Fördervereins, als im Oktober des Jahres 2004 in der Nähe des Mensfelder Kopfes ein Leichtflugzeug abstürzte, das einen Unternehmer und einen Steuerberater an Bord hatte, die beide nur noch tot geborgen werden konnten.

Die Maschine ging in Flammen auf, und die Einsatzkräfte der Feuerwehr waren mit der Bergung und den Aufräumarbeiten beschäftigt, der wohl psychologisch belastendste Einsatz der Wehr seit ihrer Gründung vor 75 Jahren. Auch die zeitliche Dauer war aufgrund der notwendigen Ausleuchtung und Absperrung der Einsatzstelle für die Flugunfalluntersuchung erheblich. Die Absturzursache ist übrigens noch immer unklar, denn beide Insassen galten als hervorragende Piloten. Auch an den längsten Einsatz der Wehr erinnert sich Schumann: Das war 1981, als der Alarm die Mensfelder Wehr in den frühen Morgenstunden des 11. August nach Niederselters zu einem Hochwassereinsatz rief. Nach plötzlich starken Regenfällen war der Emsbach über die Ufer getreten, drohte eine Menge der Anlieger-Anwesen zu überfluten. Die Mensfelder pumpten über 15 Stunden lang das Wasser aus dem Hof eines Autohauses und verhinderten erfolgreich das Überfluten der Keller.

Fünf Scheunen brannten

Noch nicht aktiv dabei war Schumann im Jahr 1953, als die Feuerwehr ihren bis heute größten Brand zu bekämpfen hatten. In der Unterstraße brannten damals fünf Scheunen und auch die sogenannte «Zehntscheune» fast vollständig ab. Doch konnte die heimische Wehr und die zu Hilfe geeilten Nachbarwehren ein Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäude verhindern. Um Feiertage macht der «Rote Hahn» bekanntlich keinen Bogen: So brannten zum Jahreswechsel 1963/1964 in Linter zwei Scheunen, gerade als sich die Menschen anschickten, auf ein gutes neues Jahr anzustoßen. Auch hier verhinderten die «Floriansjünger» aus Mensfelden eine Ausbreitung des Feuers im Ortskern.

Unfälle auf der B 417

Einen regelmäßigen «Unfall-Lieferanten» hat die Mensfelder Wehr in der B 417, die direkt oberhalb des Ortes vorbei läuft. Aber auch Unfälle von Freizeitsportlern erfordern im Naherholungsgebiet Mensfelder Kopf häufiges Eingreifen der Feuerwehr. «Arbeitslos werden wir wohl kaum», meinte Schumann, der jedes Jahr erneut hofft, dass die Einsätze weniger werden. Doch auch ohne Brände und Katastropheneinsätze müssen die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden zahlreichen Trainings- und Übungsstunden leisten, um immer auf dem neuesten Stand technischer und menschlicher Hilfe zu sein. wu wu

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