News der Nassauischen Neue PresseHünfelden-Mensfelden. Mit dem Feuerwehraktionstag als erste große Veranstaltung zu ihrem 75-jährigen Bestehen eröffnete die Freiwillige Feuerwehr Mensfelden die Jubiläumsfeierlichkeiten – eine rundum gelungene Sache. Doch hätte der Besuch noch etwas ergiebiger sein können ...

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Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.


Beim Feuerwehrjubiläum packten die Gäste mit an und „löschten“, was das Zeug hielt

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Beim Feuerwehrjubiläum packten die Gäste mit an und „löschten“,  was das Zeug hieltBild: Beim Feuerwehrjubiläum packten die Gäste mit an und „löschten“, was das Zeug hielt

Das war eine tolle Idee zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls in Mensfelden: Die Feuerwehr, die ihren 75. Geburtstag feiert, hatte eigens für ihren Aktionstag 500 Plastikeimer eingekauft und eine Woche zuvor an die Ortseinwohner verteilt. Mit dazu gehörten Informations-Flyer und die Einladung zum Aktionstag. Und so sah man rechtzeitig aus allen Himmelsrichtungen die Mensfeldener mit ihren schwarzen Plastikeimern in Richtung Feuerwehrgerätehaus marschieren.

«Mit dem Wetter mussten wir ganz einfach Glück haben, haben wir doch mit Pfarrer Markus Pfeiffer einen Schirmherren gewählt, der einen guten Draht nach oben hat und offensichtlich seine guten Beziehungen hat spielen lassen» – Fördervereins-Vorsitzender und Wehrführer in Personalunion, Jörg Schumann, hatte mit seiner Feuerwehr den Aktionstag zum 75. Geburtstag generalstabsmäßig vorbereitet. Und das Glück ist bekanntlich mit den Tüchtigen. Alle Grußwortsprecher bestätigten die logistische Meisterleistung, die die Organisatoren vollbracht hatten. Da lag sichtlich monatelange Vorbereitung drin.

Zu erwähnen sind besonders die Fahrzeugausstellung mit dem Einsatzleitwagen des Landkreises und der sieben Hünfeldener Ortsteilwehren, die sich alle auf ein anderes Ausstellungsthema «eingeschossen» hatten. Auch die Notfallseelsorge und das THW, die Rettungshundestaffel «Goldener Grund» und die Polizei Westhessen waren vor Ort, boten umfassende Informationen an beziehungsweise zeigten vielbeachtete Trainingseinheiten mit ihren gelehrigen Tieren. Natürlich war Leistungsübungen und Vorführungen der Gastwehr dabei. Da durfte auch die Respekt einflößende Fettexplosion und der Druckgefäßzerknall (Spraydose mit Treibgas) nicht fehlen. Natürlich fehlten Hüpfburg und Kletterwand für Kinder und Jugendliche nicht.

Die Eimerkette


Gemeinde-Brandinspektor Michael Crecelius erinnerte an die Zeit, als es Pflicht eines jeden Haushalts war, einen Eimer für Löschzwecke zur Verfügung zu halten, denn damals war die Eimerkette das erste organisierte Löschverfahren. Wenn Brunnen und Brandstelle weit auseinanderlagen, waren oftmals lange Strecken zurückzulegen, und unterwegs wurde das Wasser im Eimer immer weniger. Und: an der Brandstelle hatte man meist eine nur geringe Wurfweite.

Nachdem die Handsirene aufgeheult hatte und das Kommando «Wasser marsch» erteilt war, sah man nur noch von Hand zu Hand fliegende Eimer. Eine linke und eine rechte Kette waren vonnöten, denn die leeren Eimer mussten ja schleunigst zu erneuten Füllung zurück zum Brunnen. Das alles kostete Zeit, und die «Laiendarsteller» können jetzt auch begreifen, dass früher bei einem Brand ganze Straßenzüge ein Raub der Flammen wurden.

Feier im September


Gottlob kann die Jubelwehr heute auf moderne Löschfahrzeuge, modernes Gerät und auf hervorragend ausgebildete Aktive zurückgreifen. Sechs Frauen und 14 Männer in der Einsatzabteilung sorgen dafür, dass sich die Mensfelder Bevölkerung sicher fühlt. Die Jubiläumsfeierlichkeiten werden fortgesetzt mit einer akademischen Feier am Samstag, 11. September, 20 Uhr, in der Halle des TV «Jahn» sowie dem Festgottesdienst am Sonntag, 12. September, 9.30 Uhr, in der evangelischen Kirche sowie dem anschließenden Frühschoppen in der TV «Jahn»-Halle, mit dem das Jubiläum ausklingt. wu

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