
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Einweihungsfeier in einer Woche
Bei der Einweihung des Feuerbrunnens wird wie vor 200 Jahren eine Eimerkette gebildet, mit der der Brunnen gefüllt wird. Außerdem wird am kommenden Samstag eine historische Feuerwehrübung zu sehen sein; das alles soll an die früheren Camberger Stadtbrände erinnern. Zu der Einweihung laden der Magistrat mit Bürgermeister Wolfgang Erk (SPD), der Ortsbeirat und die Freiwillige Feuerwehr der Kernstadt ein.
Sechs Jahre dauerte es, bis die Sandsteinumrahmung des Brunnens ein Innenleben erhalten hat, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Nach vielen Vorschlägen entschieden sich 2009 Magistrat und Ortsbeirat für einen Feuerbrunnen, der an die Stadtbrände und besonders die beiden großen Brände von 1798 und 1886 erinnern soll.
Bei Joseph Beuys gelernt
Der Künstler Bonifatius Stirnberg erhielt den Auftrag, den Feuerbrunnen zu gestalten. Er ist kein Unbekannter im Goldenen Grund, denn er hat auch den Brunnen in Oberbrechen geschaffen. Der 75-jährige Holzbildhauermeister studierte an der Kunstakademie in Düsseldorf, wo im Fach Bildhauerei Joseph Beuys sein Professor war.
Nachdem das Thema für Bonifatius Stirnberg feststand, bot die Freiwillige Feuerwehr der Kernstadt mit ihren Wehrführern Hendrik Hotz und Alexander Rembser dem Magistrat die Patenschaft für den neuen Brunnen an. Die Feuerwehrkameraden sehen hier eine Verpflichtung, die in ihrer 112-jährigen Geschichte der freiwillige Feuerwehr entstanden ist. Im Brunnen sind die Elemente Feuer und Wasser zu einem Kunstwerk aus Bronze vereint.
Kinder sollen helfen
Der Magistrat würde sich freuen, wenn alle Bad Camberger Kinder am Samstag, 29. Mai, um 14 Uhr in die Strackgasse kommen. Hier wird die Feuerwehr eine historische Eimerkette vorbereiten, wo die Kinder mit den Erwachsenen, wie vor 200 Jahren bei einem Brand, das Wasser weiterreichen. Der neue Brunnen muss erst gefüllt werden, bevor er in Betrieb gehen kann. Das soll durch die Eimerkette vom Marktplatzbrunnen zum Feuerbrunnen in der Strackgasse geschehen. Es werden genügend Eimer vorhanden sein, doch können die Kinder auch ihre eigenen Eimer vom Sandkasten mitbringen.
Mit vier, mehr als 120 Jahren alten Feuerspritzen werden die Feuerwehrleute in historischen Uniformen an der Stelle spritzen und löschen, wo vor fast 125 Jahren 16 Häuser und andere Gebäude ein Raub der Flammen wurden.
Am Freitag, 28. Mai, 19,30 Uhr, laden Magistrat, Ortsbeirat und Feuerwehr zu einem Vortragsabend ins Feuerwehrhaus, Pommernstraße, ein. Stadthistoriker und Feuerwehrmitglied Manfred Kunz wird zur Brunneneinweihung unter dem Thema: «Brunnen – Brände – Brandschutz» einiges aus der Stadtgeschichte berichten und dazu Bilder zeigen. Damals waren die Brunnen nicht nur für das tägliche Wasser wichtig, sondern auch als Löschwasser bei den Bränden. nnp