
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Lindenholzhäuser Floriansjünger feierten ihr Hallenfest


Das Szenario
Einsatzleiter Jürgen Wilhelm erklärte das Szenario: Im Getreidesilo der Raiffeisen AG Nauheim war es aus ungeklärten Gründen zu einer Staubexplosion gekommen. Zwei Personen in unmittelbarer Nähe der Explosion blieben schwerverletzt liegen. Nach weiteren Erkenntnissen waren weitere Arbeiter sowie Kunden in den Lager- und Verkaufsräumen eingeschlossen, wo es durch herumfliegende, brennende Gegenstände zu einem Folgebrand gekommen war. Der starke Wind aus nordwestlicher Richtung begünstigte das Feuer und erschwerte das Arbeiten auf dem Laufgang der drei Getreidesilos, von denen zwei «Arbeiter» mit Tragen abzuseilen waren. Das Alarmieren war im Zwei-Minuten-Takt erfolgt; die Feuerwehren aus Nauheim, Dauborn, Mensfelden und Heringen waren als erste am Brandort; nach alarmiert wurden die Wehren aus Ohren, Kirberg, Neesbach und das DRK Kirberg.
Um die Übung noch etwas echter zu machen, streute Gemeindebrandinspektor (GBI) Michael Crecelius noch ein Schmankerl, den Aufbau einer Einsatzleitung, ein. Daran hatten besonders die Übungs- und Abschnittsleiter zu kauen. Als aber die Bergung der Verletzten erfolgt war, das Wasser aus acht verschiedenen Richtungen auf das vordere Dach der Siloanlage prasselte, also Menschenrettung und Brandbekämpfung geklappt hatten, trat eine gewisse Routine bei den Einsatzkräften ein.
Jeder kannte jetzt seinen Handgriff und im Zusammenspiel klappte der restliche Übungsablauf bestens. Dies bestätigten bei der anschließenden Manöverkritik auch der Gemeindebrandinspektor und die beiden Kreisbrandmeister Ralph Müller (Ohren) und Jürgen Lang (Kirberg). An der Großübung waren 18 Fahrzeuge, 132 aktive Wehrleute und zehn «Verletzte» beteiligt. Eine Menge Schaulustiger verfolgte das interessante Geschehen, zog dann nach Übungsabschluss mit den Aktiven in die Turnhalle, wo Landrat Manfred Michel (CDU) bei einem kühlen Blonden schon wartete, um seine Glückwünsche an die Jubelwehr und die Jugendfeuerwehr los zu werden. Zu den flotten Weisen von «Hans Steiners Blasmusik» zog sich der Frühschoppen bis etwa 16 Uhr hinaus, um dann nahtlos in den Kölschen Nachmittag mit Stimmungskanone Ralf Neumann überzugehen.
Die Feuerwehrleute aus der Partnergemeinde Prösen/Brandenburg, die bei Nauheimer Feuerwehrmitgliedern untergebracht waren, traten mit dem LF 8 aus früheren Hünfeldener Beständen ihre Heimreise an. Auf die Notwendigkeit ständiger Übung wies Wehrführer Jürgen Wilhelm abschließend hin: «Selbst bei einem Jubiläum kannst Du noch dazu lernen.» – Recht hat er. wu