Bad Camberg. «Rücken Sie aus. Feuer durch Fettbrandexplosion in der Cafeteria der Taunusschule.» Die dramatische Alarmierung durch den Bad Camberger Stadtjugendfeuerwehr-Sprecher Marius Meister war am Montagabend von sechs Leitstellen der Feuerwehren in Würges, Bad Camberg, Erbach, Schwickershausen, Dombach und Oberselters aufgenommen worden ...

Hinweis:
Verwendung der Artikel der Nasauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.


... Ruckzuck bewegten sich von den sechs Bad Camberger Feuerwehrstützpunkten Fahrzeuge mit Jugendfeuerwehrleuten an Bord, die den vermeintlichen Brand in der Taunusschule bekämpfen sollten.

Dies war das Anfangsszenario einer Übung der Bad Camberger Jugendfeuerwehr, bei der die Leistungen der jungen Leute von ihren jeweiligen Wehrführern und der Einsatzleitung überprüft werden sollten. Schon wenige Minuten nach der Alarmierung waren die ersten Wehren am Einsatzort.

Zunächst wurde das Schulgebäude im frontalen Parkplatzbereich von Feuerwehrkräften und Beteiligten des Jugend-Rotkreuzes aus Bad Camberg abgesperrt. Die Einsatzwagen rollten dann nach und nach auf dem Schulhof ein. Die Besatzungen wurden von ihren Gruppenleitern über ihre Tätigkeiten informiert. Derweil drangen Hilfskräfte in die Cafeteria der Taunusschule ein, in der sich in verräucherter Umgebung zahlreiche hilfesuchende und nach Hilfe schreiende Jugendliche befanden. Die Übungsverletzten wurden geborgen, zunächst auf dem Schulhof versorgt und dann in einem im Schnelldurchgang errichteten DRK-Zelt untersucht und ärztlich weiter behandelt. Zur gleichen Zeit waren die Feuerwehrleute damit beschäftigt, die mitgeführten Schläuche sachgerecht zusammenzukuppeln. Gleichzeitig wurden die Schläuche mit dem Hydranten verbunden so dass es nicht lange dauerte, bis es zum Befehl «Wasser marsch» kommen konnte.

Die Jungen und Mädchen, teilweise mit hochrotem Kopf und sichtlich unter Stress, nahmen die Sache sehr ernst; der Beobachter hatte keineswegs den Eindruck, als würden die erst 13- bis 15-Jährigen ihre Aufgabe auf die leichte Schulter nehmen. Ein Zaungast älteren Semesters – einer unter rund 50 Zuschauern, die vom Sirenengeheul auf das Geschehen an der Taunusschule aufmerksam gemacht wurden – brachte es auf den Punkt. «Das ist enorm, wie diszipliniert auch schon die jungen Feuerwehrleute hier zur Sache gehen. Respekt, Respekt.» Von der guten Form der Jugendfeuerwehren ließ sich auch Bad Cambergs Bürgermeister Wolfgang Erk (SPD) überzeugen.

Am Ende war die Einsatzleitung mit den Leistungen des Nachwuches zufrieden. Das roch nach Belohnung und die folgte in Form eines kleinen Imbisses. (bb)

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