News der Nassauischen Neue PresseElbtal. Hangenmeilingern oder Elbgrund? Wer soll das gebrauchte Feuerwehrauto aus Dorchheim bekommen? Darüber ist in Elbtal ein Streit entbrannt ...

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Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

Wer bekommt das Löschfahrzeug?

Von Volker Thies


Sogar die Drohung, den Dienst einzustellen, sollen einige Feuerwehrleute geäußert haben. Bürgermeister Lenz setzt dagegen auf eine gütliche Einigung.

«Da ist schon ein wenig Druck in der Sache.» Der Elbtaler Bürgermeister Hubert Lenz (parteilos) bleibt diplomatisch. Abstreiten will allerdings auch er nicht, dass es derzeit erhebliche Spannungen zwischen dem Rathaus und der Feuerwehr Elbgrund gibt. Streitobjekt ist ein Feuerwehrauto, genauer ein rund 14 Jahre altes wasserführendes Tragkraftspritzenfahrzeug, kurz TSF-W. Bislang tat es in Dorchheim seinen Dienst. Die Dorchheimer haben nun ein neueres Modell bekommen. Doch wohin mit dem Altfahrzeug, das durchaus noch für den Einsatz zu gebrauchen ist?

Wie Hubert Lenz sich erinnert, wurde diese Frage bereits vor zweieinhalb Jahren im Wehrführerausschuss der Gemeinde besprochen, als sich die Neuanschaffung für Dorchheim abzeichnete. Damals habe sich das Gremium darauf geeinigt, das alte TSF-W an Hangenmeilingen weiterzugeben. Die Elbgrunder könnten dann das noch ältere Fahrzeug aus Hangenmeilingen bekommen und ihr eigenes, kaum noch einsatzfähiges Auto ausmustern. So der Plan vor einigen Jahren.

Lücke in Hangenmeilingen


«Der Fahrtweg von Dorchheim bis nach Hangenmeilingen zur Heidenhäuschensiedlung beträgt rund zwei Kilometer. Wenn das Dorchheimer Altfahrzeug nach Elbgrund käme, ständen zwei ähnliche Autos nahe beieinander, auf rund 400 Metern zwischen beiden Feuerwehrhäusern», fasst Hubert Lenz die damalige Argumente für Hangenmeilingen zusammen. Das TLF-W mit seinen 500 Litern Wasser könne bei gerade erst ausbrechenden Bränden in Hangenmeilingen schnell einen «Erstangriff» führen.

Doch diese Argumentation trägt die Elbgrunder Wehr nicht mit. «Die Entscheidung im Wehrführerausschuss war damals nicht einstimmig. Elbgrund hat sich dem nicht angeschlossen», betont der Elbgrunder Wehrführer Ernst Netsch. Er argumentiert mit dem Bedarfs- und Entwicklungsplan für die Elbtaler Feuerwehren. Demnach seien in Elbgrund mit dem Behindertenheim, dem Landschulheim in der Burg Waldmannshausen und der Bundesstraße 54 drei besondere Gefahrenpunkte vorhanden. Hangenmeilingen habe gemeinsam mit Heuchelheim lediglich das Seniorenheim als kritischen Punkt.

Neutrale Empfehlung


Bürgermeister Hubert Lenz hofft auf ein gütliches Ende des Streits. Ähnlich sieht es Gemeindebrandinspektor Holger Thiel. Gegenüber der NNP mochte Thiel sich nicht zu den Beratungen im Wehrführerausschuss äußern, betonte aber: «Wir sind aber gemeinsam bedacht – Gemeindevorstand, Wehrführer, Hangenmeilingen und Elbgrund – eine Regelung zu finden, mit der wir alle leben können.»

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