
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Feuerwehren und Rotes Kreuz probten in Bad Camberg den Ernstfall
Beteiligt waren die Wehr Bad Camberg mit acht Fahrzeugen, Erbach mit dem Einsatzleitwagen, Schwickershausen und Niederselters mit je zwei Fahrzeugen, das Deutsche Rote Kreuz mit zwei Fahrzeugen sowie die Jugendfeuerwehr Bad Camberg, die Verletzte darstellte.
In einem Besprechungsraum im dritten Obergeschoss kommt es beim Umfüllen einer brennbaren Flüssigkeit zu einer Verpuffung. Im Besprechungsraum brennt es – mit ausbreitender Tendenz – und alles ist stark verraucht. Mehrere Personen werden vermisst. Über den Krankheitsgrad der vermissten Personen (gehfähig oder nicht) ist nichts Weiteres bekannt. Auf der Seite des Haupteingangs, machen auf einem Balkon mehrere Personen durch panische Schreie auf sich aufmerksam. So das Szenario der Großübung an der Neurologischen Rehaklinik.
Alles verläuft wie bei einem echten Notfall: Die Brandmeldeanlage der Klinik löst den Alarm aus, er läuft in der Zentralen Leitstelle Limburg-Weilburg auf. Der Einsatzleitwagen der Freiwilligen Feuerwehr Erbach, die Feuerwehr Bad Camberg und Schwickershausen sowie die DRK-Ortsgruppe Bad Camberg werden über die zentrale Leitstelle alarmiert. Die restlichen Feuerwehren der Stadt Bad Camberg befinden sich auf einer Fachmesse außerhalb des Stadtgebietes und sind nicht zu erreichen.
Der Einsatzleiter der FFW Bad Camberg gibt auf der Anfahrt über Funk die Lagemeldung auf Sicht «Starker Rauchaustritt im Obergeschoss, Personen auf den Balkonen» an die Zentrale Leitstelle Limburg-Weilburg ab und fordert eine zweite Drehleiter an. Daraufhin alarmiert die Zentrale Leitstelle Limburg-Weilburg die Feuerwehr Niederselters mit Drehleiter und zusätzlichem Löschfahrzeug.
Große Herausforderung
Für die Feuerwehren und die DRK-Ortsgruppe Bad Camberg ist dies eine große Herausforderung, da sich noch Patienten in dem betroffenen Bereich befinden, es aber nicht bekannt ist, um wie viele Personen es sich handelt und ob diese gehfähig oder bettlägerig sind. Außerdem gilt es, neben der Menschenrettung eine Ausbreitung des Brandes in andere Brandbereiche zu verhindern.
Alarmiert wird so, wie es im Realfall auch sein würde, als erstes die in der Stadt ansässige Feuerwehr, die sich am Einsatzort zuerst einen Überblick über die Lage verschaffen wird. Im dritten Obergeschoss müssen die Feuerwehrleute die vermissten Personen über die Drehleiter und parallel von innen retten, gleichzeitig den Brand bekämpfen.
Insgesamt werden vier Trupps (8 Feuerwehrleute) mit Atemschutzgeräten ausgerüstet, um die sich noch im Gebäude befindlichen Personen (geschminkte Darsteller – bereitgestellt durch die Jugendfeuerwehr Bad Camberg) sicher mit Fluchthaube durch den verqualmten und brennenden Klinikbereich nach draußen zu führen und sie dort an die Ortsgruppe des DRK Bad Cambergs zu übergeben.
Vom Roten Kreuz versorgt
Das Rote Kreuz Camberg nimmt mit fünf bis acht Einsatzkräften an der Übung teil. Die DRK-Ortsvereinigung übernimmt grundsätzlich die Sanitätsbetreuung bei Einsätzen der Feuerwehr aus Bad Camberg und wird von der Leitstelle mit alarmiert. Bei der Übung versorgen die Camberger Rotkreuzler vorwiegend die verletzten Personen an der Verletztensammelstelle und bereiten sie für den Abtransport an dem Verbandplatz vor. Weiterhin werden die unverletzten Personen aufgenommen und zur Betreuungsstelle in das Betreuungszelt gebracht und registriert. Anschließend ginge es weiter in verschiedene Krankenhäuser.
Mimtrupp mit dabei
Die Übung sollte möglichst realistisch ablaufen. Hierzu zählt natürlich auch, dass die verletzten Personen möglichst echt dargestellt werden. Da der Mimtrupp des DRK Bad Camberg an diesem Tag nicht verfügbar war, wurden die Verletztendarsteller von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Bad Camberg gestellt und durch Eileen Meyer geschminkt und von dieser betreut.