
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Die Jugendabteilung feierte 40. Geburtstag
Wenn das kein gutes Omen war: Die Kinderfeuerwehr war gerade gegründet, als deren Segnung von oben kam. Mit dem Element Wasser – mit dem sie es in ihren Übungsstunden bald zu tun bekommen – machten die Buben und Mädchen schon beim Erinnerungsfoto ausgiebig Bekanntschaft. Der Gedanke, der mit der Jugendfeuerwehr vor 40 Jahren begonnen wurde, nämlich Nachwuchskräfte für die jeweilige Einsatzabteilung heranzubilden, wird nun mit der Kinderfeuerwehr konsequent fortgesetzt. Insoweit lag es auch auf der Hand, die beiden Feierlichkeiten zusammenzulegen.
48 Mal Kreismeister
In ihrer Laudatio an das 40-jährige Geburtstagskind sprach die derzeitige Jugendfeuerwehrwartin Kristina Barwig von einer unvorstellbar langen Zeit, die ja in viele Einzelteile zu zerlegen sei. 25 «Gründer» waren dabei, als die Jugendfeuerwehr Kirberg, die erste im alten Landkreis Limburg, aus der Taufe gehoben wurde. Bis heute sei ein sehr vielschichtiges Programm gefahren worden, feuerwehrtechnische Ausbildung, Umweltschutz, Wettbewerbe, Fahrten, Zeltlager, Ausflüge bis hin zur allgemeinen Jugendarbeit, womit die Jugendlichen nach und nach auf ihre Aufgaben in der Einsatzabteilung vorbereitet wurden. Stolz berichtete sie auch von den zahlreichen Erfolgen der Jugendfeuerwehr, die 48 Mal Kreismeister, zehnmal Hessenmeister und einmal deutscher Meister wurde. Hinzu kommen 162 Leistungsspangen und sieben «Jugendflammen» (höchste Stufe), die von Kirberger Jugendlichen errungen wurden.
Was die Statistik außerdem hergab: In 46 Zeltlagern wurden 950 Kilogramm Zwiebeln geschält. Hinzu kommen 1200 Knoblauchzehen für das berühmte «Knobibrot». Allein im Kurzzeltlager 2006 wurden 501 Capri-Sonnen geschluckt. Über die Jahre sammelten die Jugendlichen 13 000 Weihnachtsbäume ein, es wurden 39 Lieder, drei Musicals, 16 Tänze und 14 Sketche einstudiert, außerdem beim «Winterzauber» Bastelarbeiten verkauft und ein Vogelschutzgehölz aktiv betreut.
Wie seine Vorrednerin richtete auch Wehrführer Arndt Preußer den treuen Vierzigern seinen Dank aus. Er erinnerte an die Pionierzeit, so an das erste Zeltlager am Hain, als das Mannschaftszelt noch selbst gezimmert wurde, vom ersten Mannschaftsverpflegungswagen, der aus einen Tragkraftspritzenanhänger umgebaut worden war. Auch von den damaligen sanitären Möglichkeiten im Zeltlager hatte er eine wahre Begebenheit parat. So hatte ein Jugendlicher auf dem sogenannten Donnerbalken seinen einteiligen Arbeits-Kombi nach hinten geworfen, um sich zu erleichtern. Als er ihn wieder anzog, ergab sich für ihn ein nicht gekanntes Wärmegefühl im Rückenbereich.
Preußer apostrophierte die jüngeren Jahre als sehr erfolgreiche Zeit für die Jugendwehr und hob die längst fällige Öffnung der Jugendwehr für Mädchen 1986 hervor. Das hohe Niveau der Kirberger Jugendfeuerwehr sei das Ergebnis breiter und intensiver Jugendarbeit, so Bürgermeister Norbert Besier (parteilos). Die Jugendlichen von damals seien die Führungskräfte von heute. So spreche er auch den Gründern der Kinderfeuerwehr sein Kompliment aus. Grußworte sprachen auch Klaus Kaiser, stellvertretender Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, Ortsvorsteher Karl-Heinz Wusch (CDU), der stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart Manuel Hannappel, Gemeindebrandinspektor Michael Crecelius und der Vorsitzende des Feuerwehrvereins Axel Schäfer. wu