
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Feuerwehren aus Thalheim und Fussingen rückten zu nächtlicher Stunde aus
«Dies ist kein Spaß mehr. Jetzt gehen wir mit aller Härte vor.» Wieder wurden 40 Heuballen eines landwirtschaftlichen Anwesens in Thalheim ein Opfer vermutlich von Brandstiftern. Schon im August wurde ein Landwirtsehepaar von Unbekannten heimgesucht, die zwischen Dorndorf und Thalheim auf einem Feld Strohballen anzündeten und hohen Schaden anrichteten. Mussten die Dornburger Feuerwehren im August wegen der Trockenheit sofort eingreifen und das Feuer löschen, gab es am frühen Samstagmorgen nichts zu tun. Gegen 3.30 Uhr wurde der Brand entdeckt. Eine Autofahrerin, die die Strecke zwischen Niederzeuzheim und Frickhofen befuhr, bemerkte die in hellen Flammen stehenden Heuballen und informierte sofort die freiwillige Feuerwehr. Die Einsatzkräfte waren auch sofort zur Stelle, mussten jedoch feststellen dass es nicht viel zu tun gab. «Wir brauchen hier nicht einzugreifen. Wir lassen das Feuer kontrolliert brennen», legte sich schon zu Beginn Gemeindebrandinspektor Jürgen Schmidt fest und schickte die am Brandherd erschienenen Einsatzkräfte aus Thalheim und Frickhofen wieder zurück in ihre Feuerwehrgerätehäuser. Die Polizei nahm die Anzeige der Landwirte noch am Brandherd entgegen. «Wir haben den Standort schon so gewählt, dass die Heuballen abseits liegen und nicht so einfach zu sehen sind. Der Brandstifter muss über Ortskenntnisse verfügen», legte sich der Landwirt fest.
Am Samstagabend brannte es in Fussingen. «Genau 21.31 Uhr war es, als die Melder angingen.» Gemeindebrandinspektor Stefan Wingenbach konnte sich genau an den Zeitpunkt erinnern, an dem die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr zu einem Einsatz gerufen wurden, der diese dann über drei Stunden in Atem halten sollte.
Zunächst wurde ein Brand in der Waldstraße gemeldet, der sich in der Nähe des Sportplatzes befinden sollte. Doch der Brand war mehrere hundert Meter von Sportplatz entfernt. Eine illegale Müllkippe stand in Flammen. Der Aufbau einer Löschwasserleitung unter Mithilfe weiterer Waldbrunner Wehren hielt Gemeindebrandinspektor Stefan Wingenbach für überflüssig. Da sich rund um das Feuer kein Wald befand, lediglich ein paar Hecken wurden am Rand entdeckt, entschloss man sich, das Feuer alleine mit dem Tanklöschfahrzeug und dem Einsatz der Fussinger Feuerwehrmänner zu löschen. Dies hatte dann wiederum zur Folge, dass mit dem Tanklöschfahrzeug acht Mal zum Tanken an einen Hydranten gefahren werden musste, da das Fahrzeug «nur» 800 Liter Löschwasser fasst.
Gegen Mitternacht war es dann geschafft und das Feuer war gelöscht. Mittlerweile war auch die Polizei an Ort und Stelle, die die Ermittlungen und gleichzeitig eine Anzeige gegen Unbekannt aufnahmen. In der Nähe des Brandherdes wurden zwei Jugendliche auf Rollern gesehen und auch ausfindig gemacht, die nach ersten Angaben in der Vergangenheit schon oft an dieser illegalen Müllkippe gesehen wurden. Ob sie als Täter in Frage kommen, ist noch unklar. kdh kdh