News der Nassauischen Neue PresseDornburg. Im Dornburger Gemeindevorstand wird derzeit über einen Austritt aus dem Kreisfeuerwehrverband verhandelt ...


Hinweis:
Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.


Dornburg erörtert Austritt aus Kreisfeuerwehrverband

Nach Ansicht von Bürgermeister Höfner stehen die Leistungen des Verbands in einem schlechten Verhältnis zum Beitrag, den die Gemeinde zahlen muss. Der Feuerwehrverband hebt dagegen seine Unterstützung der Feuerwehrarbeit und damit des Brandschutzes hervor.

Es wäre eine Premiere: Der Dornburger Bürgermeister Andreas Höfner (CDU) erörtert derzeit den Austritt seiner Gemeinde aus dem Kreisfeuerwehrverband. Bisher hat noch keine Kommune im Landkreis diesen Schritt unternommen. «Alle freiwilligen Leistungen müsse auf den Prüfstand», sagte Höfner gegenüber der NNP. Gleichzeitig räumte er ein, dass man durchaus darüber streiten könne, ob die Verbandsmitgliedschaft in diese Kategorie falle. Aber Höfner hat auch inhaltliche Gründe.

«Mit unserem Beitrag wird im hohen Maß Verbandsarbeit finanziert. Der Kreisverband gibt einen großen Teil des Geldes an den Landesverband weiter und für viele Leistungen des Feuerwehrverbands müssen wir zusätzlich einzeln zahlen», bemängelte der Bürgermeister.

Er betonte aber auch, dass der Gemeindevorstand, der über einen Austritt entscheiden kann, noch in Verhandlungen sowohl mit dem Kreisfeuerwehrverband als auch mit den Feuerwehren stehe. Die bisherigen Ausführungen des Verbands über seinen Nutzen hätten ihn nicht überzeugt, dass die Zahlung von rund 1200 Euro für Dornburg pro Jahr voll und ganz gerechtfertigt ist, sagte Höfner. «Man könnte beispielsweise mit den einzelnen Feuerwehrvereinen über eine finanzielle Beteiligung reden», entwarf er eine mögliche Kompromisslösung. Entschieden sei bislang noch nichts, betonte der Bürgermeister.

Verband leistet viel

Für Franz-Josef Sehr steht dagegen außer Frage, dass der Verbleib Dornburgs im Feuerwehrverband die einzig richtige Lösung ist. Sehr ist Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands. Er hob gegenüber der NNP hervor, dass seine Organisation im Jahr für die Feuerwehren pro Jahr bis zu 30 Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule abwickle. Darüber hinaus biete der Verband auch selbst einige Seminare an, insbesondere für die Organisation der Feuerwehr-Vereinsarbeit und für die Jugendfeuerwehren. Auch das Kreis-Jugendfeuerwehrzeltlager und Wettkämpfe der Jugendfeuerwehren richte der Verband aus. Organisiert würden ebenfalls die Vergabe von Ehrenzeichen und Begegnungstage für verschiedene Zweige der Feuerwehren im gesamten Landkreis.

«Dazu kommt die Informationsarbeit innerhalb und außerhalb der Feuerwehren», sagte Sehr. 2009 habe die Webseite des Kreisfeuerwehrverbands 125 000 Besucher gehabt. An die Kameraden gebe der Verband regelmäßig Informationen über neue gesetzliche und technische Entwicklungen weiter. Besonders engagiere sich der Verband in der Brandschutzaufklärung und -erziehung. Mit Lehrgängen würden Mitglieder der einzelnen Wehren in dieser Hinsicht geschult. Erst vor kurzem seien 10 000 Vorlesebücher für die Brandschutzfrüherziehung gekauft worden.

Franz-Josef Sehr betonte außerdem, dass der Beitrag für die Kommunen von 13 Cent pro Einwohner seit fast 20 Jahren unverändert geblieben sei. Falls Dornburg tatsächlich aus dem Verband austreten sollte, drohen nach seiner Ansicht erhebliche Schwierigkeiten. «Wie sollen wir das beispielsweise bei Ausbildungen oder beim Zeltlager organisieren, wenn ein Teil der Gemeinden weiter Mitglieder unserer Solidargemeinschaft sind und ein Teil nicht?» vt

Artikel vom 24. Dezember 2010, 03.27 Uhr (letzte Änderung 24. Dezember 2010, 05.00 Uhr)

Zurück