News der Nassauischen Neue PresseBeselich-Schupbach. Überraschend kündigte Gemeindebrandinspektor Andreas Heep während der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schupbach an, bei der Gemeinschaftsjahreshauptversammlung der Beselicher Wehren nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung zu stehen ...


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Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.


Trotz langen Suchens habe es sich bislang niemand bereit dazu erklärt, das Amt zu übernehmen. Zur Not müsse Bürgermeister Kai Müller als Dienstherr der Wehren die Verantwortung bei den Einsätzen übernehmen, so Heep.

In Schupbach hingegen ist die Welt noch in Ordnung und die Wehr fest in Familienhand. Jens Schäfer ist Vorsitzender und Leiter der Jugendwehr, sein Bruder Uwe wurde in der zweiten Periode einstimmig für weitere fünf Jahre in seinem Amt als Wehrführer bestätigt. Heep sagte, in Schupbach laufe es auch deshalb so gut, weil durch die Familien Schäfer und Völpel über Jahrzehnte lang Kontinuität in der Spitze herrsche. Den Aktiven sei besonderer Dank für ihre ehrenamtliche Tätigkeit zu zollen, da sich die Zahl der Dienststunden im letzten Jahr in Schupbach im Vergleich zu 2009 verdreifacht habe. An Motivation mangele es den Schupbacher Feuerwehrleuten nicht, so der Gemeindebrandinspektor. Aber auch hier werde es schwerer, tagsüber genügend Aktive vor Ort zu haben. Gesucht würden vor allem Atemschutzgeräteträger, Leitungskräfte und Fahrzeugführer.

Froh zeigte er sich, dass die Beselicher Wehren als letzte im Kreis endlich eine eigene Wärmebildkamera bekommen hätten. Für das Feuerwehrhaus Schupbach werde aber noch ein separater Umkleideraum für die Jugendfeuerwehr benötigt.

Wehrführer Schäfer betonte, das zurückliegende Jahr sei für die Wehr Schupbach zwar nicht ruhig gewesen, doch habe es zum Glück keine schweren Einsätze gegeben. Unter anderem wurden nach dem Sturm «Xyntia» auf der Straße liegende Bäume entfernt, ein in einem Becken der Kläranlage gefangenes Reh befreit und ein mit Wasser vollgelaufener Hauskeller trocken gelegt. Bei einem Wohnhausbrand in Heckholzhausen konnten sich die Bewohner zum Glück selbst aus der Wohnung befreien, und Schupbach musste dann nicht mehr mit eingreifen. Als harmloser Jugendstreich entpuppte sich auch eine Feueralarmierung an Silvester. «Gemeinsam waren die Kameraden 135 Stunden zum Schutz der Allgemeinheit im Einsatz», erklärte der Wehrführer. Jugendwart Jens Schäfer berichtete, dass seine Abteilung mit 21 aktiven Mitgliedern ins Jahr 2010 gestartet sei. Drei seien neu dazu gekommen, aber auch sechs ausgetreten, so dass der aktuelle Stand 18 Mitglieder betrage.

Familientag mit Ehrungen


Die Jugendlichen sammelten wieder Weihnachtsbäume ein, beteiligten sich am «Tag der Umwelt» und am Martinszug. Ebenfalls dabei war die Gruppe beim Kreisjugendzeltlager in Reichenborn und wird auch 2011 in Weinbach wieder am Start sein. Schäfer bedankte sich bei seinem Betreuerteam, denn insgesamt seien im Jahr mit der Jugend 300 Übungsstunden zu bewältigen gewesen. Wie er als Vereinsvorsitzender berichtete, gehörte zu den geselligen Höhepunkten der Wehr der Familientag im Feuerwehrhaus, bei der das 25-jährige Bestehen der Jugendabteilung gefeiert wurde. Am Samstag, 9. April, werde es im Bürgerhaus wieder einen Familienabend geben, bei dem verdiente Mitglieder geehrt werden sollten. Die Wehr übernahm die Ehrenwache am Volkstrauertag, organisierte das Schupbacher Osterfeuer und richtete mit den anderen Ortsvereinen die Kirmes aus, wofür 2011 erneut emsige Helfer gesucht werden. Beim Schupbacher Weihnachtsmarkt war die Wehr mit einem Glühweinstand vertreten. Schäfer zeigte sich begeistert, dass im Feuerwehrverein das Miteinander von alt und jung hervorragend funktioniere. Fürs laufende Jahr sei ein Tagesausflug nach Neustadt an der Weinstraße geplant.

Ernst Jäger als Vertreter des Beselicher Gemeindevorstandes dankte der Schupbacher Wehr für die geleisteten Übungs- und Einsatzstunden. Denn ohne ehrenamtliche Kräfte gebe es keine funktionierende Wehr in Beselich. Die Gemeinde wisse dies und habe darum gerne Geld in die Feuerwehr wie für die Wärmebildkamera oder den Umbau des Niedertiefenbacher Feuerwehrhauses investiert. rok (rok)

Artikel vom 09. Januar 2011, 18.30 Uhr (letzte Änderung 10. Januar 2011, 04.11 Uhr)

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