
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Ennericher Blauröcke sollen künftig verstärkt nach Runkel alarmiert werden
Wenn die Wehren Runkel und Schadeck ins neue Gemeinschaftsfeuerwehrhaus umziehen, werde bei Einsätzen in Runkel künftig Ennerich auf jeden Fall mitalarmiert, da auch die Hilfeleistungsfrist von zehn Minuten eingehalten werden müsse, wenn die Aktiven aus Runkel und Schadeck beim Runkeler Bahnhof vor der geschlossenen Bahnschranke warten müssten. Respekt zollte Schuld den Ennericher Kameraden dafür, dass sie nachts wie auch tagsüber genügend Einsatzkräfte stellten. Getan werden müsse aber dringend etwas von der Stadt in Sachen neuer Fahrzeugführerscheine. Denn es sei zu gewährleisten, dass rund um die Uhr genügend Einsätzkräfte zur Verfügung stehen, die die schweren Feuerwehrfahrzeuge auch lenken dürften.
Leiche geborgen
Der Stadtbrandinspektor dankte der Stadt dafür, dass im Ennericher Feuerwehrhaus der alte Schlauchturm renoviert wird. Er werde zwar nicht mehr als Schlauchturm genutzt, sei aber für das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes von Bedeutung. Zudem gebe es für das Haus einen neuen Stromerzeuger sowie neue Hallentore und eine neue Außenverkleidung, um das Feuerwehrhaus energetisch auf den neuesten Stand zu bringen. Die Ennericher Wehr sei besonders engagiert im Katastrophenschutz, dankte Schuld. Erster Stadtrat Michael Uhl (SPD) und Stadtverordnetenvorsteher Volker Rosbach (CDU) lobten die ihrer Meinung nach sehr aktive Ennericher Feuerwehr, die beim Umbau des Feuerwehrhauses durch Eigenleistungen Geld einsparen helfe. Sie lobten auch, dass es trotz aktueller fehlender Jugendfeuerwehr immer wieder gelinge, neue Leute für die Feuerwehrarbeit als Quereinsteiger zu gewinnen und somit weiterhin ein junges Team für den Einsatzdienst stellen zu können.
Wehrführer Michael Kommer und Vereinsvorsitzender Frank Krämer dankten Margarete Bayer mit einem Präsent, die nach 26 Jahren aus der Einsatzabteilung ausschied. 1984 war sie in die neu gegründete Damen-Abteilung der Wehr eingetreten, und seit 1986 gehört sie auch dem Vorstand als Schriftführerin an. Insgesamt bestehe die Ennericher Wehr derzeit aus zwölf männlichen und sechs weiblichen Einsatzkräften, berichtete Krämer.
2010 seien neun Einsätze und ein Brandsicherheitsdienst geleistet worden, insgesamt 160 Stunden und weitere 430 Stunden für 21 Übungen. Krämer berichtete, dass man bei zwei Einsätzen erst verspätet habe ausrücken könne, weil kein Aktiver mit gültiger Fahrerlaubnis vor Ort gewesen sei. Dies gehe nicht mehr so weiter. Den schlimmsten Einsatz hatte die Ennericher Wehr zu überstehen, als nach einem Selbstmord auf der Bahnstrecke die Leiche einer Frau habe geborgen werden müssen. Viel zu tun in Sachen Beseitigung umgestürzter Bäume war nach dem Sturm «Xyntia», und ernst wurde es auch bei einem Waldbrand an der Kiesgrube, der durch abgebrannte Holzreste entfacht worden war. Da ein ähnlicher Fall auch mit Stroh vorgekommen war, bat der Vorsitzende die Bürger, künftig nichts mehr unbeaufsichtigt im Freien abbrennen zu lassen.
Elf Aktive haben erfolgreich Lehrgänge hinter sich gebracht. Die Ausrüstung wurde ergänzt um einen neuen Gerätesatz Absturzsicherung und einiges an Bekleidung sowie zwei neue Helme. Der Feuerwehrverein richtete die Ennericher Kirmes aus. Der Rockabend mit der Cover-Band «AB/CD» als Hauptgruppe sei gut angekommen, so Krämer. Der Vorsitzende freute sich, dass das Feuerwehrhaus renoviert werden könne – eine Forderung des technischen Prüfdienstes des Landes. Da einzelne Ziegel und Bretter sich von der Außenverkleidung gelöst hätten, sei um den Schlauchturm ein Sicherungsgerüst aufgestellt worden, um die Unfallgefahr zu beseitigen. Befördert wurden zum Oberfeuerwehrmann Kai Schneider, zum Feuerwehrmann Thomas Krenzer und zu Feuerwehrfrauen Lisa Kandels und Laura Pawlowski. rok (rok)
Artikel vom 19. Januar 2011, 03.27 Uhr (letzte Änderung 19. Januar 2011, 05.05 Uhr)