LahnpostLimburg. Ein großer Tag für das Technische-Hilfswerk THW in Limburg. Die Ortsgruppe hat gleich drei neuwertige Fahrzeuge in Dienst gestellt, dazu ein Einsatzgerüstsystem ...


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Jörg Schmidt berichtet von seinem Einsatz in Haiti
Jörg Schmidt - Bild: Fluck
Bild: Jörg Schmidt - Bild: Fluck

Das war Anlass einer Feier mit zahlreichen Gästen in der THW-Fahrzeughalle in der Weilburger Straße, die von Stefan Wagner begrüßt wurden. Von der Feuerwehrführung und Dienststellenleitern der Polizei bis hin zu Vertretern aus Politik und Wirtschaft reichten die Glückwünsche an die Ortsgruppe, die für schwierige Einsätze jetzt noch besser ausgerüstet ist.

Der in der CDU-Landtagsfraktion für den Katastrophenschutz zuständige Abgeordnete Helmut Peuser überbrachte zugleich die Grüße von Landrat Manfred Michel und bedankte sich bei den THW-Aktiven: „Sie helfen dort, wo die Not am größten ist, international und hier vor Ort. Der Politiker hatte neben einer Spende eine gute Nachricht mitgebracht. Es zeichne sich ab, dass der Bundesrat Ende Mai endlich einer Reform zustimme, wonach Feuerwehrleute und Rettungsdienstler Einsatzfahrzeuge bis zu 7,5-Tonnen Gesamtgewicht mit dem normalen Pkw-Führerschein fahren dürfen. Die Feuerwehren hatten zunehmend Probleme, Fahrer zu finden.

Bürgermeister Martin Richard wies darauf hin, dass die Aktiven des Limburger THW dafür bekannt seien, dass sie ihre Fahrzeuge selbst instand setzten und aufbauten. Dies sei auch dieses Mal wieder der Fall und erspare dem Bund die Mittel. Die Anwesenheit vieler Feuerwehrführungskräfte mache das gute Verhältnis und die gegenseitige Unterstützung bei Hilfeleistungen deutlich. Das sei nicht immer so gewesen. Kreisbrandinspektor Georg Hauch bekräftigte: „Wir können nur zusammen der Bevölkerung die höchstmögliche Hilfe gewährleisten.“

Dass der THW-Ortsverband Limburg einen guten Ruf im Gesamtverband genießt, das bestätigte die Geschäftsführerin der Geschäftsstelle Gießen, Stefanie Lauber. Von dort wurde den Limburgern ein 410 PS starker Kipper, ein Zugfahrzeug zur Verfügung gestellt. „Unser Dicker“, wie ihn der kommissarische Ortsbeauftragte Peter Kappes liebevoll nennt, kann endlich auch den Radlader transportieren.

Ein weiteres neues Fahrzeug ist ein Kleinbus, der acht Personen zum Einsatzort transportieren kann und für die Jugendarbeit zur Verfügung steht. Er wurde über das Konjunkturprogramm des Bundes finanziert. Hinzu kommt ein Anhänger für 2,5 Tonnen, den der THW-Helferverein ermöglicht hat und von der Limburger Firma Harmonic Drive gesponsert wurde.

Eindrucksvoll demonstrierten die THW’ler ihr neues, vom Helferverein finanziertes, vielseitig verwendbares Einsatzgerüstsystem. Es kann beispielsweise an einem ICE zum Einsatz kommen, um Menschen aus dem Zug zu holen. Es ermöglicht den Stegebau bei Hochwasser ebenso wie das Abstützen von Decken und Wänden bis auf vier Meter Höhe. Dank seiner genormten Verbindungsmittel ist es jederzeit erweiterbar.

Eindrucksvolle Einblicke in die Arbeit des THW im Ausland gewährte Jörg Schmidt, bewährtes Mitglied der Schnellen Einsatz Einheit Bergung Ausland (SEEBA). Der 48-jährige selbständige Elektriker aus Limburg arbeitete von Januar bis März in dem von einem verheerenden Erdbeben zerrütteten Karibikstaat Haiti. Seine Aufgabe bestand mit fünf weiteren THW-Kräften im Auftrag der EU darin, in der Hauptstadt Port au Prince technische Voraussetzungen für den Bau neuer Schutzbehausungen, so genannte Shelter, zu schaffen. 300 solcher Anlagen sollen für die nächsten drei bis fünf Jahre 3.000 Zeltcamps ablösen.

Schmidt: „Wir schaffen die Infrastruktur, haben neue Flächen erschlossen, Toilettenanlagen, Drainagesysteme und Brücken gebaut.“ Es sei das Ziel, möglichst viele Menschen aus den Camps herauszuholen, die kurz nach dem Erdbeben entstanden seien. 160 Familien lebten in einem kleinen Camp in Zelten. Sie sollen 120 Shelter bekommen.

Bild & Text: Fluck

12.05.2011 - 13:44 LIM D.

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