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Gemeinde und Wachturmgesellschaft spenden Wärmebildkamera
Der Niederselterser Wehrführer Theo Neckermann dankte der Gemeinde Selters und der Wachturmgesellschaft, die jeweils die Hälfte der Kosten übernommen hatten.

"Der Wehrführerausschuss hat dieses einsatztaktische Gerät bereits seit einigen Jahren beantragt", betonte Neckermann. Denn dieses sei kein teures Spielzeug für die Wehren, sondern für die erfolgreiche Arbeit in der heutigen Zeit extrem wichtig. "Wie der Name Wärmebildkamera schon sagt, bekomme ich Wärmequellen im Display der Kamera angezeigt, dies heißt, besonders bei stark verrauchten Gebäuden und Wohnungen sehe ich beziehungsweise finde ich eine Person wesentlich schneller", erläuterte Neckermann. Durch das schnelle Auffinden habe diese Person deutlich bessere Überlebenschancen. "Ohne Wärmebildkamera wäre dies eine Suche auf Glück", weiß der Wehrführer. Dadurch dass die Kamera die Wärmequellen anzeige, fänden die Einsatzkräfte den eigentlichen Brandherd sowie Glutnester ebenfalls wesentlich schneller und kostengünstiger, als bisher.
"Die Fernübertragung ermöglicht dem Einsatzleiter vor Ort, das zu sehen, was seine Angriffstruppe im Brandobjekt sieht, und kann sich somit ein umfassendes Bild darüber machen", erklärte Neckermann. Die Kamera habe auch eine Speicherfunktion. Dadurch sei es möglich bei eventuellen Nachfragen einer Versicherung, warum ein Brand erneut ausgebrochen sei, zu belegen, dass das Feuer gelöscht gewesen sei, als die Wehr den Einsatzort verlassen habe.
Die Wärmebildkamera werde außerdem zu Ausbildungszwecken genutzt, und sie könne ebenfalls bei der Personensuche im Freien wertvolle Dienste leisten. "Auch bei einem Verkehrsunfall könnte man sehen, ob auf dem Beifahrersitz oder der Rückbank eines Fahrzeuges eine Person gesessen hat, die nun vermisst wird", berichtete Neckermann. Jedes gerettete Leben sei das investierte Geld mehr als wert.
Kreisbrandinspektor Georg Hauch begrüßte es, dass die heimischen Wehren nun auch nach und nach mit Wärmebildkameras ausgerüstet würden, denn im Ausland gebe es diese schon länger. Nun hätten alle vier Selterser Wehren auf eine solche Kamera Zugriff, und hätten sich sicher schnell an die Bedienung gewöhnt.
Gemeindebrandinspektor Dieter Muth sagte, solch ein Gerät gehöre mittlerweile zur Ausrüstung, denn es sei Stand der Technik. Die Ausbildung der Aktiven an der Kamera laufe bereits. Muth betonte außerdem, dass die Selterser Wehren noch dringend neue Computeranlagen benötigten, da die aktuellen bereits über zehn Jahre alt und somit nicht mehr auf dem neuesten Stand seien. Ein weiteres wichtiges Ziel sei, die aktuellen Aktivenzahlen in der Großgemeinde zu halten.
Der Selterser Bürgermeister Bernd Hartmann (parteilos) betonte, dass die Gemeinde die Wehren nach wie vor exzellent unterstütze. So seien im Haushalt 2011 90 000 Euro als Restzahlung für das bereits an die Wehr Niederselters übergebene HLF (Hilfeleistungslöschfahrzeug) 16/25 enthalten, und zeitnah kämen auf die Gemeinde noch 130 000 Euro für die Umstellung auf Digitalfunk zu.rok (rok)
Artikel vom 03. September 2011, 05.12 Uhr (letzte Änderung 03. September 2011, 05.12 Uhr)