

Aufbruchsstimmung nach dem Großbrand – Unterstützung durch Bevölkerung
Nachdem gestern die letzten Untersuchungen des Landeskriminalamtes über die bisher ungeklärte Brandursache abgeschlossen waren und Bürgermeister Hermann Hepp (CDU) und der überparteiliche Erste Beigeordnete Arnold Richard Lenz den neuen rechtskräftigen Bebauungsplan an die Firmeninhaber Horst, Carsten und Torsten Meuser übergeben hatten, wurde noch am Nachmittag mit den Abbrucharbeiten begonnen. Diese sollen circa vier bis sechs Wochen in Anspruch nehmen.
Auf 3500 Quadratmetern werden alle Produktionsgebäude (insgesamt 18 000 Kubikmeter umbauter Raum) wieder in den alten Maßstäben neu errichtet. Wie Carsten Meuser berichtete, hätten alle Kunden sich hinter Optik Meuser gestellt, so dass der Betrieb mit 33 Mitarbeitern nicht gefährdet sei. Da es bislang keine Hinweise auf Brandstiftung gegeben habe, hätten die Versicherungen bereits angekündigt, den Schaden zu übernehmen. Welcher Defekt den Brand ausgelöst habe, wisse er aber noch nicht.
Das von seinem Großvater Richard Meuser 1962 in Blessenbach gegründete Unternehmen, das dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiern kann, sei vor sechs Jahren aus Platzgründen nach Aumenau umgezogen. Glücklicherweise sei die alte Halle noch nicht verkauft gewesen, so dass vorübergehend dort weiter produziert werden könne. Andere Firmen hätten spontan mit Maschinen und Arbeitsmaterialien ausgeholfen, freute sich Carsten Meuser über die Welle der Solidarität. Gerade würden 50 Prozent der alten Maschinen wieder saniert. Das Ziel sei, in vier Wochen wieder 80 Prozent der vorherigen Produktionskapazität erreicht zu haben. Zum Glück hätten alle Auftraggeber für die schwierige Situation Verständnis gezeigt. "Zu vielen Kunden haben wir ja fast schon ein familiäres Verhältnis", so Seniorchef Horst Meuser.
Trotz aller Probleme müssen aber auch in der Übergangszeit wichtige Aufträge schnell erledigt werden, so zum Beispiel die Herstellung der Optik für die Torkameras für die Fußball-EM in Polen und der Ukraine im Juni.
Bürgermeister Hepp freute sich, dass die Familie Meuser trotz der zunächst niederschmetternden Situation die Ärmel hochgekrempelt und sofort alles unternommen habe, dass es mit dem Betrieb weiter gehen könne. Carsten Meuser sagte, dass es ein harter Kampf werde, den Zeitplan für die Wiederherstellung der alten Gebäude einzuhalten, aber die wunderbaren Reaktionen vieler Menschen motivierten dabei. Viele Aumenauer Bürger hätten ihre Hilfe angeboten, neben der Gemeinde und der Feuerwehr ebenso der Landkreis und das Regierungspräsidium. Toll sei auch, dass weiterhin täglich neue Aufträge eingingen. Er dankte den Villmarer Gremien dafür, so schnell Baurecht für den Wiederaufbau geschaffen zu haben.
Der Erste Beigeordnete Lenz betonte, dass die Unterstützung von Optik Meuser für alle Mandatsträger eine Selbstverständlichkeit gewesen sei. Kurz vor dem Unglück hätten sie das Unternehmen ja erst besichtigt und gesehen, was hier Tolles geleistet werde. Lenz zeigte sich zudem begeistert von der enormen Hilfsbereitschaft der Aumenauer Bevölkerung. Das Beispiel habe gezeigt, was erreicht werden könne, wenn alle an einem Strang ziehen.
"Der Zuspruch der Bevölkerung gab uns enorme Kraft, so schnell wieder mit dem Betrieb zu starten", dankte Horst Meuser seinen Aumenauer Mitbürgern. Unter anderem stellt sein Unternehmen Objektive für den Maschinenbau her, aber auch die aus dem Fernsehen bekannten Bilder von Kunstfliegern aus der Luft wurden erst durch in Aumenau speziell hierfür entwickelte Objektive möglich.rok (rok)
Artikel vom 02. März 2012, 19.00 Uhr (letzte Änderung 03. März 2012, 04.26 Uhr)
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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