

Er löst Dieter Muth ab, mit dem eine Ära zu Ende geht
In der Gemeinschaftsversammlung der Selterser Feuerwehren in der Gaststätte "Zum Taunus" gab es am Samstagabend den angekündigten Führungswechsel. Nach 20 Jahren hörten Gemeindebrandinspektor Dieter Muth (Niederselters) und sein Stellvertreter Gerhard Hartmann (Eisenbach) auf; sie wurden mit dem Ehrenkreuz in Gold am Bande des Nassauischen Feuerwehrverbandes verabschiedet.
Neuer Gemeindebrandinspektor für die kommenden fünf Jahre ist der Haintchener Wehrführer Ulrich Stath, der in geheimer Wahl 79 Ja- und zehn Gegenstimmen erhielt. Ebenfalls mit großer Mehrheit gewählt wurden sein 1. Stellvertreter Theo Neckermann (Niederselters) und sein 2. Stellvertreter Björn Schulz (Münster); ein 2. Stellvertreter wurde für Selters zum ersten Mal gewählt.
Impulse gesetzt
Mit Dieter Muths Verabschiedung gehe in Selters die Ära Muth zu Ende, sagte der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Willi Hamm (CDU). Bereits Dieter Muths Vater Herbert habe an der Führungsspitze gestanden und Großartiges geleistet. Es sei nicht hoch genug einzuschätzen, was Wehren für eine Gemeinde täten.
Kreisbrandinspektor Georg Hauch lobte die harmonische Zusammenarbeit der Kreisspitze mit Gerhard Hartmann und Dieter Muth, der auch mal kritische Diskussionen zum Wohle der Kameraden angestoßen habe. Der Erste Kreisbeigeordnete Helmut Jung (SPD) nannte Muth einen "mehr als engagierten Mensch", der "Impulse gesetzt" habe.
Muth selbst meinte, die Arbeit sei sehr zeitaufwändig gewesen, habe aber auch viel Spaß gemacht. Muth gab seinen Nachfolgern mit auf den Weg, den Versuch zu unternehmen, zusätzliche Aktive für die Selterser Wehren zu gewinnen. Derzeit seien nur 1,65 Prozent der Selterser Bürger aktiv; dieser Prozentsatz könne sicher noch gesteigert werden. Tagsüber könne die Feuerwehrarbeit in Selters nur geleistet werden, wenn ortsteilübergeifend alarmiert werde, berichtete Muth. Deshalb bat er die Gemeinde, bei Neueinstellungen darauf zu achten, dass die Mitarbeiter auch Feuerwehrleute seien.
98 Einsätze im Jahr 2011
Muth berichtete, dass den Selterser Einsatzabteilungen Ende 2011 135 Aktive zur Verfügung standen – sechs mehr als ein Jahr zuvor. Ebenfalls sei die Zahl der Jugendfeuerwehrleute um zehn auf 63 gestiegen. Zusammen kämen die vier Ortsteilwehren auf 1077 Mitglieder.
Bei 98 Einsätzen sind laut Muth 2188 Stunden geleistet worden und somit 138,5 mehr als 2010. Darunter waren nach Angaben des scheidenden Gemeindebrandinspektors 20 Brände und 26 technische Hilfeleistungen. 2011 wurden 28 Lehrgänge bestanden. In allen Selterser Kindergärten sowie in der Mittelpunktschule Goldener Grund sei auch Brandschutzfrüherziehung geleistet worden, teilte Muth mit.
Bürgermeister Bernd Hartmann (parteilos) berichtete, dass in Selters durch die Gründung einer Kindergruppe neuer Nachwuchs geworben werden soll. Die Wehren würden von der Gemeinde weiterhin nach besten Kräften unterstützt. Der Verwaltungschef erinnerte an die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs für Niederselters, die Erweiterung des Eisenbacher Feuerwehrhauses sowie die Anschaffung einer Wärmebildkamera für die Gemeinde. Für dieses Jahr seien Gelder für die Anschaffung des Digitalfunks sowie die Sanierung des Flachdaches des Feuerwehrhauses Niederselters vorgesehen.
Der Erste Kreisbeigeordnete Helmut Jung zeichnete in der Versammlung Franz-Josef Weil (Eisenbach) für dessen 40-jährige aktive Mitgliedschaft aus sowie für 25 Jahre Mitgliedsschaft Claudia Stahl, Elvira Datum (beide Münster), Bernd Bös, Klaus Altrock (beide Eisenbach), Marco Bördner, Jens Stath (beide Haintchen) sowie Thorsten Tillmann (Niederselters). rok
Artikel vom 25. März 2012, 20.00 Uhr (letzte Änderung 26. März 2012, 04.08 Uhr)
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.