

80 Aktive aus Selters, Bad Camberg, Hünfelden und Villmar haben an einer Großübung der Katastrophenschutzzüge des Südkreises am Klärwerk in Niederselters teilgenommen. Nach viereinhalb Stunden war der angenommene Waldbrand gelöscht.
Einfach war der Übungsort diesmal nicht gewählt, weil die Feuerwehrfahrzeuge sich teils durch enge Wege kämpfen mussten. Dort waren auch noch von der Einsatzleitung ein paar präparierte Bäume hinterlassen worden, die mit der Motorsäge zerschnitten und vom Weg entfernt werden mussten. Quer über Wiesen musste die Wasserversorgung vom Emsbach gelegt werden, der zum Glück genügend Wasser führte. Alles lief aus Sicht der Einsatzleitung ganz hervorragend ab. Dass es phasenweise Probleme mit der Funkverbindung gab, kann diese verschmerzen, da es ja zeitnah eine Umrüstung auf Digitalfunk geben wird.
Jedes Jahr einmal treffen sich immer abwechselnd in den beteiligten Kommunen die vier Katastrophenschutzzüge des Südkreises zu einer Großübung. Diesmal war Selters Gastgeber. Die Aktiven wussten zwar den Einsatztag und die ungefähre Einsatzzeit, jedoch vorher nicht, um was es genau gehen würde. Ausgangslage war dann ein angenommener Wald- und Flächenbrand nahe der Kreisstraße 507, der sich am Samstag gegen sechs Uhr in der Frühe zu entwickeln begann. Zur Bekämpfung des angenommenen Schadensfeuers wurden alle vier Wehren der Gemeinde Selters eingesetzt. Um 8.10 Uhr forderten diese über die neu eingerichtete Technische Einsatzleitung der Gemeinde Verstärkung an, da sich das Feuer nun in Richtung des Klärwerks entwickelt hatte und dort die Gebäude sowie ein großer Gastank bedroht waren, der leicht hätte explodieren können. Die Technische Einsatzleitung stellte nach kurzer Zeit fest, dass die Kräfte, die bisher nur auf dem Papier vor Ort waren, für diese rasante Lageentwicklung nicht mehr ausreichten.
Daraufhin wurden weitere Einheiten in Form von Katastrophenschutzlöschzügen bei der zentralen Leitstelle angefordert. Diese wurden zunächst zum Bereitstellungsraum im Niederselterser Feuerwehrhaus beordert, um von dort ihren Abschnitten zugeteilt zu werden und Einsatzaufträge zu erhalten. Am Klärwerk musste ein massiver Angriff auf den Waldbrand gestartet werden, um so ein Übergreifen auf die Gebäude und vor allem den Gastank zu verhindern. Hierfür wurde aus vier Wasserentnahmestellen Wasser gefördert. Ein Gebäude, in dem ein Arbeiter des Klärwerkes vermisst wurde, hatte bereits bei Eintreffen des ersten Zuges durch die Wärmestrahlung des Waldfeuers zu brennen begonnen.
Bei den Rettungs- und Löschmaßnahmen kam es im Gebäude zu einem, ebenfalls nur gespielten, Atemschutznotfall. Zwei Atemschutzgeräteträger mussten nun ebenfalls aus dem Gebäude gerettet werden. Die nun drei Verletzten wurden durch die Feuerwehr erstversorgt und dann den Aktiven des ebenfalls angeforderten Ortsverbands Niederbrechen des Deutschen Roten Kreuzes übergeben.
Im Anschluss an die gelungene Übung wurde noch eine Nachbesprechung mit positivem Fazit durchgeführt und der Vormittag mit Leberkäse, Nudel- und Kartoffelsalat ausklingen gelassen. Nachdem sich der Selterser Bürgermeister Bernd Hartmann von dem Einsatzwillen und dem Können der Katastrophenschutzzüge vor Ort persönlich überzeugt hatte, übernahm die Gemeinde Selters gerne die Kosten für die verdiente Verpflegung für alle an der Großübung Beteiligten. rok
Artikel vom 22. April 2012, 20.00 Uhr (letzte Änderung 23. April 2012, 04.31 Uhr)
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.