
Im Hinblick auf die von den Feuerwehren in einer modernen, von der Technik geprägten Zeit zu bewältigenden Aufgaben soll die Hessische Feuerwehrleistungsübung die bereits erworbenen Kenntnisse in Praxis und Theorie festigen, ergänzen und damit den allgemeinen Leistungsstand anheben. Im Mittelpunkt stehen die fachliche Qualifikation und die Leistung im Umgang mit den der Feuerwehr zur Verfügung stehenden Einsatzmitteln.
Jede Feuerwehr konnte mit einer oder mehreren Gruppen (jeweils 9 Personen) oder Staffeln (jeweils 6 Personen) teilnehmen.
Veranstalter war der Kreisbrandinspektor und der Kreisfeuerwehrverband Limburg-Weilburg. Für die praktischen Übungen standen zwei Bahnen zur Verfügung. Die Bewertungen wurden von den Schiedsrichterteams aus den Landkreisen Gießen und aus dem Main-Kinzig-Kreis vorgenommen.
Was bedeutet Feuerwehrleistungsübung ?
Die Feuerwehrleistungsübung besteht aus einem praktischen und einem theoretischen Leistungsteil.Im praktischen Leistungsteil werden Übungen für die Gruppe oder Staffel mit einem in der Gemeinde vorhandenen Löschfahrzeug durchgeführt. Grundlage der Übungen sind die in Hessen eingeführten Feuerwehr-Dienstvorschriften und die Unfallverhütungsvorschriften. Der theoretische Leistungsteil besteht aus der schriftlichen Beantwortung von 15 Fachfragen, die von der Staffel bzw. sechs Feuerwehrangehörigen der Gruppe, innerhalb von zehn Minuten zu beantworten sind. Die sechs Angehörigen der Gruppe werden vom Gruppenführer ausgewählt. Der Gruppenführer kann am theoretischen Leistungsteil teilnehmen. Die Grundlage für den theoretischen Leistungsteil beim Kreis- und Bezirksentscheid ist der von der Hessischen Landesfeuerwehrschule ausgearbeitete Fragenkatalog. Die Fachfragen orientieren sich an den Lerninhalten der Feuerwehr-Dienstvorschrift 2. Die an der Feuerwehrleistungsübung auf Kreisebene teilnehmenden Mannschaften können die drei Feuerwehrleistungsstufen Bronze, Silber und Gold erwerben. Entsprechend der erbrachten Leistung wird der teilnehmenden Mannschaft die jeweilige Feuerwehrleistungsstufe verliehen.
- Die Feuerwehrleistungsstufe Bronze ist erreicht, wenn 50 % bis 75 % der maximal erreichbaren Leistung erbracht wurde.
- Die Feuerwehrleistungsstufe Silber ist erreicht, wenn 76 % bis 87 % der maximal erreichbaren Leistung erbracht wurde.
- Die Feuerwehrleistungsstufe Gold ist erreicht, wenn 88 % bis 100 % der maximal erreichbaren Leistung erbracht wurde.
Beschreibung der praktischen Übung
Die Wetterlage und Uhrzeit entsprechen den Gegebenheiten am Übungstag. Bei dem Objekt handelt es sich um ein in Leichtbauart erstelltes zweigeschossiges Einfamilienhaus, das in einem Gebiet mit offener Bebauung steht. Entlang der Grundstücksgrenze verläuft eine Mauer. Der Zutritt auf das Grundstück ist ohne Hilfsmittel nicht möglich. Die Gebäude- und Grundstücksgrenzen sind durch entsprechende Markierungen dargestellt. Der Zugang zum Gebäude erfolgt durch den Kriechtunnel, der auf der Eingangsseite mit einer Tür versehen ist.In der im Erdgeschoss gelegenen Wohnung ist es zu einem Brand gekommen, der sich auf die gesamte Wohnung ausgebreitet hat. Eine bewusstlose Person (Erwachsener) befindet sich noch im Wohnzimmer der Wohnung, am Ende des Flures. Brandrauch dringt sichtbar aus den Ritzen zwischen Türblatt und Türrahmen der Haustür. Vor dem Gebäude befindet sich eine Person.
Innerhalb der Gebaudemarkierung sind drei Fallklappen an den angegebenen Positionen aufgestellt, die den Brandherd darstellen. Neben den Fallklappen wird die vermisste Person durch eine Übungspuppe dargestellt. Die Menschenrettung ist erst nach der Brandbekämpfung (Umspritzen der Fallklappen) möglich.
Die Fensterscheiben des Brandraumes sind durch die Wärmeeinwirkung geplatzt und es besteht die Gefahr des Feuerüberschlages an der rechten Gebäudeseite (dargestellt durch drei weitere Fallklappen). Die Löschmaßnahmen zur Verhinderung des Feuerüberschlages sind nur von der Mauer (Leitergerüst) aus möglich.
Für die Durchführung der Löschübung stehen der Gruppe maximal 7,5 Minuten und der Staffel maximal 8,5 Minuten zur Verfügung.
Ergebnisse
Mannschaftplatzierung mit erreichter Prozentangabe Landkreis Limburg-Weilburg:- 1. Platz: 100,0 % Brechen-Werschau – Leistungsstufe Gold
- 2. Platz: 99,7 % Beselich-Obertiefenbach I – Leistungsstufe Gold
- 3. Platz: 99,0 % Hünfelden-Neesbach – Leistungsstufe Gold
- 4. Platz: 98,3 % Hünfelden-Dauborn I – Leistungsstufe Gold
- 5. Platz: 96,5 % Hadamar-Niederhadamar – Leistungsstufe Gold
- 6. Platz: 95,2 % Dornburg-Thalheim – Leistungsstufe Gold
- 7. Platz: 93,8 % Hünfelden-Mensfelden – Leistungsstufe Gold
- 8. Platz: 92,0 % Beselich-Obertiefenbach II – Leistungsstufe Gold
- 9. Platz: 91,1 % Weinbach-Elkerhausen – Leistungsstufe Gold
- 10. Platz: 91,0 % Hünfelden-Dauborn II – Leistungsstufe Gold
- 11. Platz: 90,8 % Hünfelden-Kirberg – Leistungsstufe Gold
- 12. Platz: 90,5 % Merenberg-Rückershausen – Leistungsstufe Gold
- 13. Platz: 90,2 % Runkel I – Leistungsstufe Gold
- 14. Platz: 87,6 % Runkel II – Leistungsstufe Gold
- 15. Platz: 86,7 % Weilburg – Leistungsstufe Silber
- 16. Platz: 84,8 % Weilmünster Silber
Die beiden Erstplatzierten Brechen-Werschau und Beselich-Obertiefenbach I werden den Landkreis Limburg-Weilburg somit auch auf Bezirksebene am Samstag, 23. Juni 2012, in Kirchhain im Landkreis Marburg-Biedenkopf vertreten.
Landrat Manfred Michel, der Erste Kreisbeigeordnete, der Vorsitzende der Bürgermeistervereinigung der Städte und Gemeinden des Landkreises Werner Schlenz sowie der Bürgermeister von Villmar Hermann Hepp überreichten zusammen mit Kreisbrandinspektor Georg Hauch und dem stellvertretenden Kreisbrandinspektor und Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg Thomas Schmidt die Urkunden und Pokale bei der Siegerehrung.

Mannschaftplatzierung mit erreichter Prozentangabe Hochtaunuskreis:
- 1. Platz: 95,5 % Weilrod-Hasselbach – Leistungsstufe Gold
- 2. Platz: 85,7 % Neu Anspach – Leistungsstufe Silber