Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hünfelden-Dauborn. Sie haben viel gelernt, und spätestens wenn das Fett explodiert, wissen die Jungen und Mädchen, dass man so ein Feuer niemals mit Wasser löscht ...

Diethard Hofmann zeigt: Das wäre in der heimischen Küche ins Auge gegangen. Eine eindrucksvolle und bei den Schülern mit Sicherheit im Gedächtnis bleibende Demonstration ist die Explosion heißen Fetts, wenn es mit Wasser in Berührung kommt. Foto: wu
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Diethard Hofmann zeigt: Das wäre in der heimischen Küche ins Auge gegangen. Eine eindrucksvolle und bei den Schülern mit Sicherheit im Gedächtnis bleibende Demonstration ist die Explosion heißen Fetts, wenn es mit Wasser in Berührung kommt. Foto: wu

Seit 20 Jahren nehmen sich durchschnittlich 30 Feuerwehrleute jährlich frei, um mit den Schülern zu üben

Die Brandschutzerziehung an der Hünfeldener Freiherr-vom-Stein-Schule (FvSS) begeht ein kleines Jubiläum: Zum 20. Mal zeigten die Feuerwehrleute den Schülern, wie man alles richtig macht.

Der Brandschutzbeauftragte der Hünfeldener Feuerwehren, Joachim Driehorst, ist ein gründlicher Mann. Deshalb fiel es im gleich auf, dass sich der Einsatz der Feuerwehrleute in der Schule zum 20. Mal jährt. Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer (parteilos) nutzte die Gelegenheit, den Aktiven für diesen Einsatz ein großes Dankeschön zu sagen.

In den 20 Jahren der Brandschutzerziehung hätten sich durchschnittlich pro Jahr 30 Feuerwehr-leute arbeitsfrei genommen, um an dieser wichtigen Aufgabe mitzuwirken. Kinder müssten schon in möglichst jungen Jahren die Gefahren erkennen, die von offenem Feuer ausgehen, dann ihr – hoffentlich – noch vorhandenes Wissen abrufen können und die richtige Entscheidung treffen. Als kleines Zeichen ihres Dankes lud sie alle anwesenden Aktiven zu einem gemeinsamen Essen ins Restaurant "Zur Post" ein, das von der Gemeinde, der Freiherr-vom-Stein-Schule und dessen Förderverein finanziert wird. Natürlich hoffen die Aktiven der Ortsteilwehren, dass die "publikumswirksamen" Vorführungen ihre Wirkung nicht verfehlen, nämlich geeignet sind, einige der Schüler zu motivieren, bei der Jugendfeuerwehr ihres Ortsteils mitzumachen. In allen Hünfeldener Ortsteilen gibt es tüchtige Jugendfeuerwehren, bei denen eine mehr als sinnvolle Freizeitbetätigung möglich ist. Neben dem technischen und sportlichen Wissen würden bei der Feuerwehr hier nicht zuletzt Grundtugenden wie Disziplin, Gemeinschaftssinn und Teamfähigkeit vermittelt.

Open-Air-Schulstunde

Die Open-Air-Schulstunden hatten schon recht zeitig begonnen: Im großen Halbkreis umstanden die 120 Schüler der vierten Klassen ihren heutigen Lehrer, den stellvertretenden Gemeindebrandinspektor und Wehrführer Dauborns in Personalunion, Diethard Hofmann, der sie im lockeren Frage-Antwort-Spiel zunächst testete, was die Schüler in Sachen Brandschutz so alles drauf hatten. Dabei schaute er des öfteren verdutzt, wunderte sich, was die Viertklässler schon alles wussten. Dann folgten recht eindrucksvolle Demonstrationen, von denen sie in der Theorie schon mal gehört hatten.

Im Haushalt steht die Fettexplosion an oberer Stelle in der Unfallstatistik. Wenn also das Fett im Topf auf dem Herd mal in Flammen steht, muss der Topf schleunigst abgedeckt werden, damit dem Feuer der Sauerstoff genommen wird und die Flamme erstickt. Was passiert, wenn man dem Fettbrand mit dem falschen Löschmittel, nämlich Wasser, zu Leibe rückt, zeigten die Feuerwehrleute aus sicherer Entfernung. Sobald das Wasser mit dem Fett in Berührung kam, schoss mit einem lauten Verpuffungsknall eine meterhohe Stichflamme in den Himmel. Dass man leere Spraydosen nicht ins offene Feuer werfen oder im überhitzten Pkw vergessen sollte, stand alsdann auf den Lehrplan. So enthalten vermeintlich leere Spraydosen immer noch Reste von Treibgas, die in Verbindung mit Hitze oder Flammen ihr bitterböses Unwesen entfalten. Hier war es nicht nur die Stichflamme, die mit lautem Knall explodierte. Viel gefährlicher ist der abgerissene Blechdeckel, der mit einigem Druck versehen schwerste Verletzungen bei Mensch und Tier herbeiführen kann.

So funktioniert Technik

In weiteren Unterrichtseinheiten wurde den Schülern das mitgebrachte technische Gerät erklärt, der Spreizer und die Rettungsschere demonstriert, die Funktionsweise der Wärmebildkamera und der Chemie-Schutzanzug erklärt sowie mit einem Hebekissen ein schweres Feuerwehrfahrzeug angehoben. Ein simulierter Pkw-Brand und der erforderliche Löschangriff beendete die hochinteressante Unterweisung.wu (wu)

Artikel vom 11. Juni 2012, 19.31 Uhr (letzte Änderung 12. Juni 2012, 04.07 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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