

Bild: Die jungen Gäste des Brandschutztages durften zeigen, ob sie schon fachgerecht ein Feuer löschen können. Foto: Klöppel
Über 200 000 Brände gibt es in Deutschland pro Jahr mit 1,3 Milliarden Euro Sachschaden. Dabei gibt es 450 Tote und 5000 Verletzte. "Vorbeugender Brandschutz ist deshalb sehr wichtig", sagte Ausbilder Axel Paul beim Brandschutztag der Feuerwehr Langhecke. Das Beste im Notfall ist laut Paul, sofort die Notfallnummer 112 anzurufen. Dann entstehe der geringste Zeitverlust. Wer versuche, aktive Feuerwehrleute aus dem Bekanntenkreis oder im Feuerwehrhaus anzurufen, der verliere oft unnötig Zeit, weil die ehrenamtlichen Kräfte nicht immer vor Ort erreichbar sein könnten.
Eigene Löschversuche sollte man seiner Meinung nach nur unternehmen, wenn keine Gefahr fürs eigene Leben bestehe. So solle man nie auf eigene Faust in verrauchte Räume gehen, weil sich dort lebensgefährliche Giftgase bildeten. Paul appellierte an alle Bürger, im Eigenheim Brandmelder einbauen zu lassen, was bei Neubauten bereits Vorschrift sei. Die kleinen Feuermelder sollten an Zimmer- oder Flurdecken angebracht werden, da Rauch nach oben ziehe, erläuterte der Referent.
Paul erläuterte anhand eines Videos und dann bei einem Praxistest im Freien, wie leicht ein Feuerlöscher bei der nötigen Übung zu bedienen ist, der jedem Haushalt ebenfalls gut tut. Wenn eigenes Löschen nicht möglich sei, empfahl Paul den Bürgern, Fenster und Türen zu schließen, damit ans Feuer kein zusätzlicher Sauerstoff komme. Türen sollten aber auf keinen Fall abgeschlossen werden, weil sonst die Feuerwehr sie aufbrechen und unnötigen Sachschaden verursache. Zudem riet der Ausbilder, bis zum Eintreffen der Feuerwehr die Tür zum Brandraum kühl und nass zu halten, um einen weiteren Vormarsch des Feuers zu verhindern.
Wehrführer Ulrich Bokler berichtete, dass die Wehr unter anderem aus dem Erlös des Brandschutztages plus Dorffest einen Defibrillator für 1200 Euro anschaffen wolle. Dieser könnte am Pfarrheim oder bei Veranstaltungen im Feuerwehrhaus selbst aufgehängt werden, damit jeder Bürger ihn im Notfall verwenden kann.
Lebensretter
Wie der Defibrillator funktioniert, erläuterte Thomas Keller. Wenn bei einem Menschen der Herzschlag aussetzt, kann das Gerät über Elektroschocks Leben retten. Die Bedienung ist selbst für Laien einfach, weil eine Computerstimme die richtigen Anweisungen gibt. Wenn beide Klebeelektroden des Gerätes am Patienten befestigt sind, misst die Software erst einmal den Herzryhtmus und zeigt, ob überhaupt ein Kammerflimmern vorliegt. Nur dann können auch Elektroschocks eingesetzt werden.
Unter allen freiwilligen Teilnehmern der Schulung wurden Fahrten mit der Weilmünsterer Drehleiter verlost. Aus 23 Meter Höhe hatten die Mitfahrer einen tollen Blick auf Langhecke und den Festplatz. Ausgestellt waren außerdem das Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser sowie der Mannschaftsransportwagen der Langhecker Wehr.
Obwohl der Veranstalter mit Zelten für alle Eventualitäten gerüstet war, litt das Angebot aber durch Regen etwas an Besuchermangel. "So ein Dorffest fällt und steht eben mit dem Wetter", wusste Bokler aus der Erfahrung zu berichten. Am späten Nachmittag und am Abend kamen dann aber außer den Feuerwehrangehörigen noch zahlreiche Bürger aus dem Dorf und der Nachbarschaft zum gemütlichen Beisammensein. Dies ließen sich Bürgermeister Hermann Hepp (CDU), sein Nachfolger Arnold-Richard Lenz oder Gemeindebrandinspektor Lars Falkenbach ebenfalls nicht entgehen. rok
Artikel vom 18. Juni 2012, 22.00 Uhr (letzte Änderung 19. Juni 2012, 04.05 Uhr)
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.