

Bild: Großeinsatz der Rettungskräfte: Feuerwehr, DRK und Notärzte aus Elz und Frickhofen versorgen die "Verletzten". (Fotos: Fluck)
Wenn es im Staffeler Musikpark brennt müssen alle Helfer fit sein
Rund 100 freiwillige Wehrleute, dazu 30 Rot-Kreuz-Helfer der in Elz und Frickhofen stationierten Schnelleinsatzgruppen samt zwei Notärzten waren zu einem schwierigen Einsatz alarmiert worden.
Die Staffeler Feuerwehr um ihren Wehrführer Michael Wisser hatte den Ernstfall und den Ablauf ausgearbeitet und angenommen, dass es bei Arbeiten in der Klimaanlage der Diskothek zu einer Verpuffung kam und ein Feuer entstand. In einem angrenzenden Lagerraum platzten mit Reinigungs-Chemikalien gefüllte Behälter.
Das bei der Vermischung der Chemikalien entstandene ätzende Gas geriet über die Klimaanlage in die Raumluft. Zahlreiche Menschen wurden durch Rauchgase und Dämpfe verletzt. Der Hausmeister hatte den Brand zuerst bemerkt und die Feuerwehr alarmiert.
Die Helfer mussten sich orientieren: Menschenleben geht vor Sachwerten. In der dunklen, verqualmten Diskothek mussten sich die Retter mit Atemschutzgeräten Wege zu den Opfern bahnen, die irgendwo im Innern herumlagen.
Viele der 25 Disko-Besucher, die mit täuschend echten Verletzungen geschminkt waren, befanden sich in einer Paniksituation, schrien um Hilfe oder waren kaum noch ansprechbar. Nur mühsam kamen die Retter voran.
Der Digitalfunk funktioniert, aber es fehlt noch an der Abstimmung
Nicht vorhersehbare Ereignisse erschwerten ihre Arbeit. Die Menschen mit verschiedenen Verletzungsmustern, auch Schockzuständen, anzusprechen, sie fachkundig aufzunehmen und den DRK-Helfern zu übergeben, das gehört genauso zu den Aufgaben der Wehren wie der Löschangriff.
Alle Stadtteilwehren und die Kernstadtwehr mit der großen Drehleiter waren in die Großübung eingebunden, wie sie letztmals vor drei Jahren durchexerziert worden war.
Dieses Mal lag eine Besonderheit im erstmaligen Einsatz des neuen Digitalfunks, der grundsätzlich funktionierte, aber auch die Notwendigkeit einer besseren Abstimmung zwischen den einzelnen Übungsabschnitten offenkundig werden ließ.
"Schwachstellen festzustellen und im Ernstfall auszuschalten, das ist ja gerade der Sinn solcher Übungen", sagte der stellvertretende Stadtbrandinspektor Peter Lorger.
Bei dieser Übung gehe es nicht vordergründig um Schnelligkeit. Vielmehr solle die grundsätzliche Leistungsfähigkeit aller beteiligten Einheiten und Institutionen festgestellt und die Zusammenarbeit innerhalb der Kräfte und der Sanitätszüge gefördert werden. Arbeitsabläufe und Kommunikation würden durch Beobachter überprüft und das Erreichen beziehungsweise Unzulänglichkeiten in einer Abschlussbesprechung mit Kreisbrandinspektor Georg Hauch sowie weiteren Führungskräften des Kreisfeuerwehrverbandes erörtert werden, so Lorger.
Etliche Kommunalpolitiker, beobachteten die Abläufe und zollten den Teilnehmern Anerkennung für ihren zweistündigen Übungseinsatz.
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Dokument erstellt am 25.09.2012 um 18:12:03 Uhr
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