Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei. Elz. Retter-Großaufgebot im ehemaligen Bundeswehrdepot: Der Malteser Hilfsdienst veranstaltete eine Großübung für die Auszubildenden zum Rettungsassistenten. Zur Unterstützung kamen auch die Kameraden der Feuerwehren Elz und Görgeshausen, vom Team der Realistischen Unfalldarstellung und der Rettungshundestaffel der Malteser Rhein-Lahn/Westerwald. Insgesamt waren rund 90 Rettungskräfte im Einsatz ...
Zum Glück nur eine Übung in Sachen Verbrennungen: Um das Ausmaß der Verbrennung erkennen zu können, muss der Rettungsassistent die Kleidung vom Oberkörper des Verletzten nehmen
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Zum Glück nur eine Übung in Sachen Verbrennungen: Um das Ausmaß der Verbrennung erkennen zu können, muss der Rettungsassistent die Kleidung vom Oberkörper des Verletzten nehmen


Rettungsassistenten, Feuerwehr und Rettungshundestaffel im ehemaligen Bundeswehrdepot

Mehr als ein dutzend Rettungswagen, Notarztwagen und Feuerwehrautos auf dem Rettungsplatz des Elzer ICE-Tunnels ließen nichts Gutes verheißen. Doch die Retter und Feuerwehrleute waren nicht wegen eines Unglücks zum ehemaligen Bundeswehrdepot gekommen: Der Malteser Hilfsdienst veranstaltete seine Großübung aller Auszubildenden des Bezirks Limburg – eine sehr realistische Übung mit reichlich Rauch, viel Kunstblut und täuschend echt geschminkten Darstellern.

Die verschiedenen Rettungsteams aus den benachbarten Landkreisen, die zum Teil aus Frankfurt und Wiesbaden angereist waren, wurden von der Übungsleitstelle zu den verschiedenen Szenarien alarmiert. Die Malteser aus Oestrich Winkel waren mit ihrem Einsatzleitwagen (ELW 2) vor Ort, um die Großübung zu disponieren. Neben den Rettungsassistenten im Praktikum waren Notärzte und Lehrrettungsassistenten des Malteser Hilfsdienstes erschienen, um ihre Auszubildenden zu unterstützen, aber auch, um die von den Azubis gezeigte Leistung zu beurteilen. Nach jedem abgearbeiteten Szenario gab es eine kurze Nachbesprechung – bevor es direkt zum nächsten Einsatz weiter ging. Eben so, wie es im Rettungsdienst Alltag ist.

"Gerade eben haben wir eine ältere Dame mit einem Schlaganfall in die Klinik gebracht und wurden von dort direkt zu einem Fahrradsturz weiter alarmiert", berichtete Astrid Handzik, Rettungsassistentin im Anerkennungsjahr auf der Rettungswache in Niederselters. Die Auszubildenden mussten, aber auch zeigen, dass sie sich bei einem Verkehrsunfall richtig verhalten – und dass sie mit der Feuerwehr zusammenarbeiten können. Gemeinsam mit Mitgliedern der Feuerwehren Elz und Görgeshausen galt es, eingeklemmte Personen notfallmedizinisch zu versorgen.

Zusammenarbeit

Alle 90 Helfer hätten von der Übung profitiert, sagte Patrick Möhrke, Organisator der Großübung. "Die Zusammenarbeit funktioniert fast reibungslos", Und das, obwohl die meisten von den jungen Kollegen noch nie zusammengearbeitet hätten. Die "jungen Kollegen" sind Auszubildende des Malteser Hilfsdienstes zum Rettungsassistenten. Im letzten Jahr der dreijährigen Ausbildung werden sie auf ihren eigenverantwortlichen Einsatz auf einem Rettungswagen vorbereitet. Diese Übung solle Grenzen aufzeigen, aber auch sensibilisieren, eventuell doch einen Schritt zurück zu machen, wenn man beispielsweise ohne technische Hilfe der Feuerwehr nicht weiterhelfen könne.

"Die letzte Übung des Tages hatte es in sich!", sagte Jürgen Briegel. Der langjährige Lehr-Rettungsassistent beobachtete das Geschehen aus sicherer Entfernung. Die letzte Übung: eine Explosion in einem Militärlager bei einem Tag der offenen Tür. Auf dem gesamten Gelände irrten Personen umher, einige von ihnen schwer verletzt. Ein Gebäude, in dem noch mehrere Menschen vermisst wurden, stand in Flammen und musste von den Feuerwehren gelöscht werden. Da Verletzte vermisst wurden, wurden auch Rettungshunde der Malteser aus dem Kreis Rhein-Lahn/ Westerwald eingesetzt. Die Hunde arbeiteten gut, alle Personen wurden gefunden und konnten schnell vom Rettungsdienst versorgt werden.

"Wir sind sehr zufrieden mit der Leistung, die unsere Auszubildenden hier gezeigt haben", sagt Volker Hinz, Rettungsdienst Bereichsleiter Limburg-Weilburg/Main-Taunus. "Dies bestätige den Weg, den der Malteser Hilfsdienst seit Jahren gehe." Am Bildungszentrum in Wetzlar bekommen die Auszubildenden die notwendigen Fachkenntnisse vermittelt und werden auf den aktuellen Stand der Notfallmedizin gebracht, bevor sie dann auf den einzelnen Lehr-Rettungswachen den Feinschliff verpasst bekommen.

Artikel vom 27. September 2012, 18.00 Uhr (letzte Änderung 28. September 2012, 04.07 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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