

Bild: Die Besucher aus dem Belgischen Enghien fühlen sich bei ihren Freunden in Brechen sichtlich wohl
Das Busunglück von 1966
Hintergrund für die Freundschaft zwischen den beiden Feuerwehren ist das schreckliche Busunglück, welches sich am 25. Juli 1966 ereignete. Damals durchbrach ein mit 43 Personen – darunter hauptsächlich Kinder und Jugendliche – besetzter belgischer Bus ein Brückengeländer, stürzte auf die Kreisstraße zwischen Werschau und Niederbrechen und blieb dort kopfüber liegen. Lediglich zehn Kinder überlebten das Unglück. Bei der schwierigen Bergung waren unter anderem die Helfer der Feuerwehr aus Niederbrechen maßgeblich beteiligt. Diese konnten die ersten Kinder aus dem Bus retten.
Aus diesem Unglück erwuchs eine lange und tiefe Freundschaft zwischen den Feuerwehren im belgischen Enghien und Niederbrechen. Diese Verbindung wird durch regelmäßige Besuche aufrechterhalten. Nun kamen 26 Vertreter aus Enghien nach Niederbrechen. Angeführt wurde die Delegation von Wehrführer Didier Leriche und dem zweiten Vorsitzenden des Freundeskreises, Didier Doclot.
Zum Programm gehörte auch ein gemeinsamer Besuch in Weilburg samt Stadtbesichtigung in deutscher und französischer Sprache. Nach einem gemeinsamen Imbiss teilte sich die Gruppe auf. Einige erkundeten die Lahn per Paddelboot. Alternativ stand ein Besuch in der Grube Fortuna auf dem Programm, der ebenfalls bei Gästen und Einheimischen sehr gut angenommen wurde.
Ein Höhepunkt des Besuchs war der festliche Abend im Dorfgemeinschaftshaus Werschau. Die Freundschaft der beiden Wehren wurde unter anderem vom Vorsitzenden der Feuerwehr Niederbrechen, Klaus Höhler, dem Niederbrechener Wehrführer Dietmar Gießen, Didier Leriche sowie Didier Doclot gewürdigt. Die Redner gingen dabei insbesondere auf die Ereignisse vom Juli 1966 ein. Ein weiterer Redner war Bürgermeister Werner Schlenz (parteilos), der es sich nicht nehmen ließ, die Gäste aus Belgien persönlich zu begrüßen.
In einem gemeinsamen Gottesdienst wurde den Verstorbenen der beiden Feuerwehren, besonders der im letzten Jahr bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben gekommenen belgischen Kameraden Yves Clement und Florence Leroy gedacht. Das Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Niederbrechen begleitete diesen Gottesdienst musikalisch.
Beim Besuch des Gedenksteines an der Unglücksstelle legten die belgischen Freunde nach einer Rede von Dietmar Gießen unter den Klängen des Liedes "Ich hatt einen Kameraden" eine Schale nieder.
Ein gutes Zeichen
Teilnehmer beider Feuerwehren sind sich am Schluss einig, dass die Partnerschaft und Freundschaft weiter aufrechterhalten werden soll. Besonders positiv ist hervorzuheben, dass viele jüngere Feuerwehrleute aus beiden Wehren an dem Treffen teilnahmen. Für das Fortbestehen der Freundschaft ist dies sicherlich ein hoffnungsvolles Zeichen. (rok)
Artikel vom 26. September 2012, 20.30 Uhr (letzte Änderung 27. September 2012, 04.07 Uhr)
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.