
Nachdem der Fachbereich kürzlich wieder verstärkt wurde, sollte nach längerer Zeit wieder einmal eine Informationsveranstaltung angeboten werden. Man entschloss sich, als Hauptthema den Bereich „Hygiene bei Vereinsfesten“ zu wählen.
Daher wurden für Donnerstag, 30. August 2012, insbesondere die Vorsitzenden der Feuerwehrvereine, deren Stellvertreter sowie Mitglieder von Vorständen der Feuerwehren aus dem Landkreis Limburg-Weilburg ins Feuerwehrhaus Elz eingeladen. Die Resonanz war sehr groß. Der Sprecher des Fachbereiches Jürgen Freitag konnte über 80 Kameradinnen und Kameraden begrüßen. Verbandsvorsitzender Thomas Schmidt stellte zunächst die Anforderungen an moderne Feuerwehrvereine zur Unterstützung der Einsatzabteilungen in den Vordergrund.
Da aufgrund der Neuerungen im Hygienegesetz es nahezu unerlässlich ist, sich in der Lebensmittelhygiene beschulen zu lassen, referierte anschließend Frau Jutta Dünnebacke von der Verbraucherberatungsstelle in Limburg über das Hauptthema.

Warum ist die Beachtung der Hygiene so wichtig?
Neben einem attraktiven Programm zur Geselligkeit gibt es bei Vereinsfesten in der Regel auch ein reichhaltiges Getränke- und Speisenangebot. Die Palette reicht von Würstchen und Steaks, Gyrospfanne, Paella, Fisch- und Mettbrötchen bis hin zu einem von Vereinsmitgliedern beigesteuerten reichhaltigen Salatbuffet und einer einladenden Kuchentheke.
Einige Kommunen verlangen daher für Veranstaltungen z.B. eine „Anzeige über den vorübergehenden Betrieb eines Gaststättengewerbes nach § 6 Hessisches Gaststättengesetz (HGastG)“. Teilweise wird in diesem Zusammenhang auch nach entsprechenden Unterweisungen zur Hygiene gefragt. Mit diesem Gesetz wurde die bisher bei einem vorübergehenden Betrieb eines Gaststättengewerbes benötigte Gestattung durch eine Anzeigepflicht ersetzt. Feste oder Veranstaltungen mit Bewirtung müssen danach in Zukunft spätestens 4 Wochen vorher bei der Kommune angezeigt werden. Dies gilt auch für Veranstaltungen, bei denen kein Alkohol ausgeschenkt wird.
In die Planung und Organisation, den Auf- und Abbau und vor allem für die Bewirtung der zahlreichen Gäste sind viele Helferinnen und Helfer eingebunden. Um Erkrankungen der Festgäste auszuschließen, bedarf es des verantwortungsbewussten Handelns aller Beteiligten. Fehlerhaftes Verhalten einer einzigen Person kann zur Gefährdung vieler Menschen führen. Bereits kleine Nachlässigkeiten im Umgang mit Lebensmitteln – z.B. Unterbrechung der Kühlkette und unzureichende Kühlung, zu langes Warmhalten, Unsauberkeit – können große Folgen in Form von Lebensmittelinfektionen oder gar Lebensmittelvergiftungen haben. Derartige Erkrankungen verlaufen in der Regel glimpflich, sie können aber auch schwerste Krankheitssymptome auslösen, im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen. Jedes Jahr werden allein in Deutschland circa 200.000 Lebensmittel bedingte Erkrankungen wie z.B. Salmonellose amtlich registriert, wobei die Dunkelziffer auf mehr als das Zwölffache (!) geschätzt wird.
Schulung aller Helferinnen und Helfer wird empfohlen
Den Veranstaltern von Vereinsfesten obliegt mit der Verpflegung von Menschen eine große Verantwortung für die gesundheitliche „Unversehrtheit“ der Gäste und sie haften für eventuelle gesundheitliche Schäden der Festbesucher. Eine Schulung aller Helferinnen und Helfer sollte daher vor Beginn eines Festes obligatorisch sein und jährlich wiederholt werden, um die Beteiligten für Lebensmittelhygiene, Lebensmittelverderb und Lebensmittelvergiftungen zu sensibilisieren und über Verhaltensregeln zu informieren.
Daher wurde in dem ca. 1,5-stündigen Vortrag von Frau Dünnebacke u.a. das verantwortungsbewusstes Handeln, Gefahren für Lebensmittel, Mikroorganismen und Viren, Schädlingen keine Chance, Gesundheitsvorsorge, wie persönliche Hygiene, Herstellen von Speisen in Privathaushalten, Standhygiene, Reinigung und Desinfektion angesprochen. Des Weiteren waren Kontrollmaßnahmen, Preisauszeichnung und Kennzeichnung Inhalt des Vortrages. Ebenso waren rechtliche Grundlagen bei der Organisation von Vereinsfesten ein Thema. Alle Teilnehmer bekamen nach der Veranstaltung die Unterweisungen in Sachen Hygiene bei Festen bescheinigt.

Der Fachbereich Feuerwehrvereine des KFV wird die Ergebnisse noch zusammenfassen und als KFV-Info zum Thema „Durchführung von Vereinsfesten“ herausgeben.
Zum Abschluss der Veranstaltung gab Kamerad Bernd Rompel einige Tipps, wie man sich bei Vereinsfesten unterstützen lassen kann.
Die Kameradinnen und Kameraden des Fachbereiches Feuerwehrvereine, Jürgen Freitag (FF Limburg-Staffel), Birgit Kaiser (FF Selters), Manfred Lotz (FF Hünfelden-Nauheim), Winfried Martin (FF Hadamar-Oberweyer), Hartmut Meuser (FF Villmar), Ralf Müssig (FF Weilburg-Ahausen), Roland Schmidt (FF Weilmünster-Dietenhausen), Thomas Wagenbach (FF Waldbrunn-Ellar) und Bernd Rompel (FF Limburg-Lindenholzhausen), sind für Anregungen, welche weiteren Themen behandelt werden sollen, sehr dankbar.
Besonderer Dank gilt der Feuerwehr Elz für die Zurverfügungstellung des Tagungsraumes.