Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei. Runkel. Die Stadt Runkel hat vom Land Hessen eine Sonderzuweisung von 30 000 Euro als Belohnung für den Zusammenschluss der Einsatzabteilungen der Feuerwehren von Runkel und Schadeck erhalten ...

Bürgermeister Friedhelm Bender und Stadtbrandinspektor Andreas Schuld freuten sich über die Anerkennungsprämie des Landes, überreicht von Regierungspräsident Dr. Lars Witteck (v. li.). Foto: Klöppel
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Bürgermeister Friedhelm Bender und Stadtbrandinspektor Andreas Schuld freuten sich über die Anerkennungsprämie des Landes, überreicht von Regierungspräsident Dr. Lars Witteck (v. li.). Foto: Klöppel

Regierungspräsident Witteck überreicht 30 000 Euro an die Stadt Runkel
 
Der Gießener Regierungspräsident Dr. Lars Witteck (CDU) sprach bei der Übergabe der Zuwendung an Bürgermeister Friedhelm Bender (SPD) und Stadtbrandinspektor Andreas Schuld von einer "klugen und vorausschauenden" Entscheidung. Witteck versicherte aber, dass niemand vorhabe, künftig Wehr-Zusammenlegungen aus Effizienzgründen von oben herab anzuordnen. Solche Beschlüsse müssten von den Wehren selbst kommen, weil es sich um ein sensibles Thema handele. Das sehe man, so der Regierungspräsident, auch daran, dass es in Runkel von den ersten Gesprächen bis zur Umsetzung der Idee 13 Jahre gedauert habe. Bei Zusammenlegungen von Einsatzabteilungen dürfe sich keine Wehr benachteiligt fühlen. Denn was nütze das schönste Feuerwehrfahrzeug, wenn keiner es fahre?
 
Witteck dankte den ehrenamtlichen Feuerwehrkräften für die Ausübung eines herausgehobenen Ehrenamtes. "Sie sind die, die für uns in ein brennendes Haus laufen, obwohl sie nicht wissen, ob es hält. Sie sorgen dafür, dass wir ruhig schlafen können", sagte der Regierungspräsident. Bei ihren Einsätzen würden die Feuerwehrleute häufig mit schlimmen Bildern konfrontiert, sagte Witteck. Es sei wichtig, dass die Öffentlichkeit erfahre, was solche Menschen unentgeltlich für die Allgemeinheit leisteten.
Kreisbrandinspektor Georg Hauch berichtete, dass die Feuerwehren im Landkreis Limburg-Weilburg viele engagierte und hochqualifizierte Personen zur Verfügung haben. Mittlerweile seien auch Frauen in Führungspositionen tätig. Dennoch sorge er sich um die Zukunft der Wehren. Nicht nur, dass die Kommunen Finanzsorgen plagten, der demografische Wandel führe dazu, dass die Zahl der Jugendlichen und Mitglieder der Einsatzabteilungen in den Wehren einbreche. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Thomas Schmidt, ergänzte, dass für die Feuerwehrarbeit die Nähe der Region Limburg zu Rhein-Main sogar eher ein Nachteil sei. Wer tagsüber in Frankfurt bei der Arbeit sei, stehe für Einsätze nicht zur Verfügung.
 
Bender: Mit Herzblut
 
Bürgermeister Bender zeigte sich froh, dass die Stadt Runkel für ihre neun Stadtteile noch genügend ehrenamtliche Feuerwehrleute zur Verfügung habe. Sie erfüllten ihren Dienst mit viel Herzblut, sagte Bender. Hier werde Ehrenamt beispielhaft gelebt. Bender verhehlte aber auch nicht, dass einige kleinere Stadtteile mittlerweile Probleme bekämen, die nötige Tageseinsatzstärke zu erreichen. Deshalb sei die Zusammenarbeit der besonders starken Wehren Runkel und Schadeck sinnvoll. Der Verwaltungschef verteidigte die Investition von 3,9 Millionen Euro in das neue gemeinschaftliche Feuerwehrhaus. Die Runkeler Zehntscheune sei längst zu klein für die Feuerwehrfahrzeuge gewesen und habe die energetischen Anforderungen nicht mehr erfüllt. (rok)
 
Artikel vom 24. November 2012, 03.23 Uhr (letzte Änderung 24. November 2012, 05.06 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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