Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei. Limburg-Weilburg. Viele Anrufe nahmen Georg Gräf, Michael Tückmantel und Martin Pitton in der Silvesternacht und den ersten Stunden des neuen Jahres entgegen. Die drei Männer hatten Dienst auf der Zentralen Leitstelle des Kreises, dort gehen die Notrufe ein und von dort aus werden die Einsätze von Brand- und Katastrophenschutz und Rettungsdienst koordiniert ...
 

Viel zu tun hatte der Brand- und Katastrophenschutz des Kreises zum Jahreswechsel. Symbolbild: Jürgen Mahnke
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Viel zu tun hatte der Brand- und Katastrophenschutz des Kreises zum Jahreswechsel. Symbolbild: Jürgen Mahnke
 
20 Notfalleinsätze des Rettungsdienstes, Klage über Fehlalarm
 
Zwischen 21 Uhr am Silvesterabend und 6.15 Uhr am Neujahrsmorgen hatten die drei Disponenten der Rettungsleitstelle deutlich mehr Anrufe entgegen zu nehmen als im Vorjahr. Kreisbrandinspektor Georg Hauch spricht von einem "wesentlich höheren Einsatzaufkommen" als im Vorjahr. Zum Glück waren nicht alle über 112 eingehenden Anrufe mit dem Einsatz eines Rettungswagens oder der Feuerwehr verbunden. Nach Angaben von Hauch konnte hilfesuchenden Bürgern von der Leitstelle die zuständige Stelle für ihr Anliegen genannt und gleich mit ihr verbunden werden, zum Beispiel mit dem Ärztlichen Notdienst.
38 Einsätze der Rettungsdienste waren nach Angaben des Kreisbrandinspektors in der Nacht zu verzeichnen, einer mehr als im vergangenen Jahr. Allerdings lag die Zahl davor deutlich niedriger bei lediglich elf Einsätzen. Mit Blaulicht und Martinshorn rückten die Rettungssanitäter des Roten Kreuzes und Malteser Hilfsdienstes 20 Mal aus, in sechs Fällen mit Unterstützung des Notarztes. Ihr Einsatz galt Verletzten oder plötzlich erkrankten Menschen. "Wie in den Jahren zuvor wurden auch Einsätze durch den übermäßigen Genuss von Alkohol ausgelöst", sagt Hauch. Dabei war Alkoholkonsum auch ausschlaggebend für verschiedene Verletzungen, die durch körperliche Auseinandersetzungen und durch den unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern zustande kamen.
 
Im Großen und Ganzen gehen die Bürger im Landkreis jedoch umsichtig mit Feuerwerk um. Indiz dafür ist nach Einschätzung von Hauch, dass durch Feuerwerkskörper keine größeren Schäden verursacht wurden. Fünf Einsätze gab des für die Feuerwehren im Landkreis: Ein Heckenbrand in Niederhadamar, als das neue Jahr gerade erst acht Minuten alt war; zwei Einsätze in Limburg (Brand auf einem Balkon in der "Schwarzerde" und Mülltonnenbrand auf dem Kornmarkt) und der Brand eines Altkleidercontainers an der alten Turnhalle in Aumenau.
 
Am frühen Morgen um 3.45 Uhr mussten die Wehren dann zum Einsatz nach Faulbach. Dort brannten zunächst zwei Mülltonnen. Bis die Einsatzkräfte eintrafen, hatte das Feuer auf einen dort stehenden Wagen übergegriffen. Den entstanden Sachschaden beziffert die Polizei mit rund 5500 Euro. Allerdings ist bisher ungeklärt, warum die Mülltonnen in Brand geraten waren. Deshalb bittet die Polizei unter Telefon:  (0 64 31) 9 14 00 auch um Hinweise von möglichen Zeugen des Feuers in der Hauptstraße.
 
Körperverletzung
 
Die Polizei hat in der ersten Nacht des neuen Jahres neben dem Brand in Faulbach noch einige weitere Einsätze gehabt, die sich unter dem Stichwort "gefährliche Körperverletzung" zusammenfassen lassen. In Niederhadamar schlugen gegen 2.15 Uhr drei junge Männer und eine Frau auf der Mainzer Landstraße auf einen 22 Jahre alten Diezer ein. Alle vier waren zuvor offenbar gemeinsam auf einer privaten Silvesterfeier.
 
Auch aus dem "Musikpark" meldet die Polizei einen Vorfall. Dort waren zwei Männer (27 und 22 Jahre alt) in Streit geraten, wobei einer der Männer seinem Gegner mit einem Bierglas gegen den Kopf schlug.
 
In der Grabenstraße wurde ein 21-jähriger Dornburger geschlagen und getreten. Täter waren Männer aus einer sechs- bis siebenköpfigen Gruppe. Der 21-Jährige wurde leicht verletzt. Erheblich unter Alkoholeinfluss standen alle Beteiligten einer Schlägerei im Bereich Wiesenstraße/Hochstraße in Limburg. Ein 20-Jähriger aus Elz soll dabei zwei Männer attackiert und leicht verletzt haben. Die Geschädigten setzten sich zur Wehr. Einem hinzugekommenen Zeugen gelang es nach Angaben der Polizei, die Auseinandersetzung zu beenden.
 
In Weilmünster suchte die Polizei gegen 3.30 Uhr nach einer randalierenden Person mit blankem Oberkörper, die wie wild gegen die Haustüre eines Wohnhauses schlage. Als die Beamten dem Hinweis nachgingen, fanden sie zunächst niemand. Um 4.30 Uhr stießen die Polizisten dann auf einen 20-jährigen Usinger mit frischen Wunden an den Armen. Der stark alkoholisierte Mann wurde zur Versorgung der Wunden, die er sich durch das Abreißen eines Kennzeichens von einem Auto zugezogenen hatte, ins Krankenhaus gebracht. jl
 
Missbrauch des Notrufs
 
Für die Feuerwehr in Dillhausen und zwei weitere Wehren der Gemeinde Mengerskirchen war die Silvesternacht um 23.48 Uhr erst einmal vorbei: Ein Notruf an die Weilburger Polizeistation meldete einen Zimmerbrand in Dillhausen. Durch Sirene und Piepser alarmiert, machten sich die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren sofort auf den Weg. Unterstützt wurde das Ausrücken der 30 Einsatzkräfte noch durch hauptamtliches Personal der Polizei und der Rettungskräfte. Am Einsatzort angekommen, stellte sich alles als Fehlalarm heraus.
 
Kreisbrandinspektor Georg Hauch geht jedoch von einem mutwilligen und damit "böswilligen Alarm" aus, der möglichst ein Nachspiel haben soll. Dazu gilt es zunächst einmal den Anrufer zu ermitteln. jl
 
Artikel vom 01. Januar 2013, 19.10 Uhr (letzte Änderung 02. Januar 2013, 04.16 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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