Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei. Brechen. Angelika Viehmann, die zur Wehrführerin von Werschau gewählt wurde, hat in der gemeinsamen Jahreshauptversammlung ihr Amt als Gemeindejugendfeuerwehrwartin zur Verfügung gestellt, um so eine Doppelbelastung zu vermeiden ...
 
Angelika Viehmann hat sich von ihren vielen "Feuerwehr-Kindern" verabschiedet und ist jetzt Wehrführerin in Vollzeit"Bild: Angelika Viehmann hat sich von ihren vielen "Feuerwehr-Kindern" verabschiedet und ist jetzt Wehrführerin in Vollzeit"

Abschied ist ein bisschen Sterben, sagt der Franzose. Es war ein Abschied mit Tränen. Als Angelika Viehmann ihren letzten Jahresbericht als Jugendfeuerwehrwartin der Gemeinde verlesen, über die vielen Aktivitäten der drei Jugendfeuerwehren berichtet hatte, muss sie gefühlt haben, wie sehr ihr die Buben und Mädchen der Gemeinde ans Herz gewachsen sind. Tosenden Applaus gab es für sie, als sie ihren Vortrag mit den besten Wünschen für ihre Amtsnachfolger und die ihm anvertrauten jungen Menschen beendet hatte.

Angelika Viehmann, Tochter des verdienten Feuerwehr-Haudegens Alois Hofer, war von 1980 bis 1983 Mitglied der Jugendfeuerwehr Werschau, gewann schon früh einen Einblick in die Anforderungen an einen Jugendwart, wurde 1987 in das Amt des stellvertretenden Jugendwartes in Werschau gewählt. Das war der Beginn einer 25-jährigen Tätigkeit für die Jugendfeuerwehr Werschau, für den Nachwuchs der Einsatzabteilung und damit auch für die Bürger der Gemeinde Brechen, führte Gemeindebrandinspektor (GBI) Markus Schütz in seiner Laudatio aus. Im Februar 2000 stieg die junge Frau in die Leitung der Gemeindejugendfeuerwehr auf, wurde stellvertretende Gemeindejugendfeuerwehrwartin, nach weiteren vier Jahren Gemeindejugendfeuerwehrwartin. Bereits ab Januar 2001 übernahm sie die Leitung der Jugendfeuerwehr in Werschau zusammen mit Patrick Druck, die bis heute auf Gemeindeebene ein eingespieltes Team sind. 2009 übergab sie die Jugendfeuerwehr in Patricks alleinige Verantwortung und konzentrierte sich auf die Jugendarbeit in der Gemeindefeuerwehr.

Kinder haben Interesse

Kameradin Angelika Viehmann habe großen Anteil daran, dass die Jugendfeuerwehr Werschau heute mit annähernd 30 Kindern und Jugendlichen einen Mitgliederbestand hat, wie zuletzt vor 30 Jahren. Heutzutage Kinder hinter Spielkonsolen und Computern hervorzulocken, dazu bedürfe es schon eines besonderen Talents. Dass dafür keine großen Werbeaktionen notwendig waren, sondern nur über Mundpropaganda der Kinder untereinander das Interesse geweckt wurde, spreche für sich - und für Angelika, so der GBI.

Das belegten auch eine Menge Auszeichnungen, unter anderem die Florianmedaille der Hessischen Jugendfeuerwehr in Silber und Gold, die Ehrenmedaille des Nassauischen Feuerwehrverbandes und das silberne Brandschutzehrenzeichen. Zuletzt wurde sie für ihre verdienstvolle Tätigkeit in der Jugendfeuerwehr mit der Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr ausgezeichnet.

Krönung ihrer Arbeit sei sicherlich die Ausrichtung des Kreisjugendfeuerwehrzeltlagers im letzten Jahr in Werschau gewesen, deren Planung und Durchführung maßgeblich in ihren Händen lag. Dass für eine solch lange, erfolgreiche Tätigkeit langsam die Superlative ausgingen, sei verständlich. Deshalb versuche er es heute mit der herkömmlichen Art und sage einfach nur "Danke", Danke im Namen der Feuerwehr Brechen, aber auch im Namen vieler Jugendlicher, die bei ihr die Feuerwehr von klein auf lernen durften.

Zustimmenden Applaus von den Brechener Feuerwehrleuten erhielt der als Gast anwesende Erste Kreisbeigeordnete Helmut Jung (SPD), der in seinem Grußwort etwas Wichtiges richtigstellte: So hatte vor wenigen Tagen ein "Kämpfer für die Freiheit" behauptet, es seien oft Mitglieder der Feuerwehren selbst, die Brände legten, weil es an Einsätzen zur Brandbekämpfung mangele. Ein solcher Schmutz sollte nicht verbreitet werden, weil dies Feuerwehrleute kriminalisiere, die seit Jahrzehnten ihre Freizeit für den Brandschutz respektive die Allgemeinheit opferten.

Artikel vom 28.03.2013, 00:00 Uhr (letzte Änderung 28.03.2013, 02:55 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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