Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei. Limburg. „Die Feuerwehr hat Nachwuchssorgen. Gleichzeitig gibt es in Deutschland einen immer größeren Strom von Zuwanderern“, sagt Thomas Krug, Leiter des Amts für Soziale Betreuung in Limburg ...

Zum Abschluss des Besuchs ging es für die Jugendlichen hoch hinaus. Zusammen mit Feuerwehrfrau Christine Hykel sahen sie Limburg aus etwa 30 Metern Höhe.
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Zum Abschluss des Besuchs ging es für die Jugendlichen hoch hinaus. Zusammen mit Feuerwehrfrau Christine Hykel sahen sie Limburg aus etwa 30 Metern Höhe.
 
„Die Feuerwehr hat Nachwuchssorgen. Gleichzeitig gibt es in Deutschland einen immer größeren Strom von Zuwanderern“, sagt Thomas Krug, Leiter des Amts für Soziale Betreuung in Limburg. Er hat 2009 die Initiative „Vielfalt verbindet“ ins Leben gerufen. Mit einer neuen Veranstaltungsreihe möchte er mehr Migranten in Verbände wie Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und das Deutsche Rote Kreuz bringen.

„Es brennt nicht nur bei Deutschen, sondern auch bei Türken und anderen Ausländern“, sagt Erol Akyol, Mitglied der Initiative „Vielfalt verbindet“. Deshalb sollten auch Migranten besser in Organisationen wie der freiwilligen Feuerwehr vertreten sein. Am Samstagnachmittag hatten rund 20 Jugendliche mit Migrationshintergrund die Möglichkeit, die Arbeit der freiwilligen Feuerwehr Limburg kennenzulernen.

„Uns geht es vor allem darum, die Menschen einander näherzubringen und Hemmschwellen abzubauen“, sagt Erol Akyol. „Ich glaube, wenn die Jugendlichen einmal die Arbeit der Feuerwehr kennengelernt haben, sehen sie, wie viel Spaß das machen kann und engagieren sich.“

Die Jugendlichen erfuhren bei ihrem Besuch am Samstag nicht nur, was zwischen dem Eingang eines Notrufs und dem Ausrücken der Fahrzeuge passiert oder wie ein Feuerwehrauto ausgestattet ist. Alle, die wollten, konnten sich auch schon einmal als Nachwuchsfeuerwehrleute beweisen: So galt es, das Innere eines Einsatzfahrzeugs zu erklimmen oder die schwere Druckluftflasche zu stemmen. „Dann müsst Ihr Euch noch vorstellen: Bei einem Einsatz kann es sein, dass man die ein Stück tragen muss“, sagt Feuerwehrfrau Christine Hykel.

Sie ist eigentlich Industriekauffrau, ihr Feuerwehrkamerad Stephan Meurer ist Automechaniker. Nur, wenn es brennt, rücken beide mit ihren Kameraden aus. Die Feuerwehr ist für beide ein „interessantes und techniklastiges Hobby“.

„Die Arbeit in der Feuerwehr ist ehrenamtlich. Da versuchen wir natürlich immer Mitglieder zu rekrutieren“, sagt Stephan Meurer. Natürlich sei das schwer, „die Arbeit ist anstrengend und zeitraubend.“ Trotzdem mache es Spaß und sei sinnvoll. „Toll ist auch die Kameradschaft, das kann man im Fußball zwar auch haben, aber da rettet man keine Menschen.“

Furkan Baltaci (15) ist extra aus Weilburg gekommen, um etwas über die Arbeit der Limburger Feuerwehr zu erfahren. „Feuerwehrleute sind Vorbilder und ihre Arbeit interessiert mich. Deshalb bin ich heute hier, um zu erfahren, was da alles passiert.“ Zum Abschluss ging es für einige der Jugendlichen mit Feuerwehrfrau Hykel hoch hinaus: Vom Korb der Leiter konnten sie aus rund 30 Metern Höhe auf Limburg schauen. Und, obwohl das in Realität wohl weitaus weniger entspannt abläuft, ist Arif Ercln (13) aus Dehrn beeindruckt von der Arbeit der Feuerwehrleute: „Wenn ich mit 18 Jahren die Ausbildung schaffe, könnte ich mir schon vorstellen, hier mitzumachen.“ jud

„Vielfalt verbindet“

Die Initiative „Vielfalt verbindet“ wurde 2009 im Rahmen des ESF-Förderprogramms „Stärken vor Ort“ gegründet und setzt sich aus Menschen verschiedener Nationen, Kulturen und Religionen zusammen. Im Dezember 2011 lief das Förderprogramm aus, die Initiative besteht in Limburg aber weiterhin. Die Arbeitsgruppe trifft sich einmal pro Monat, um gemeinsame Veranstaltungen zu planen. Das Ziel der Initiative ist es, die Gruppe in Limburg weiter bekannt zu machen und ein Bündnis in Limburg zu etablieren, das die Vielfalt der Nationen und ein friedliches und demokratisches Miteinander vertritt. jud

Artikel vom 18.06.2013, 03:00 Uhr (letzte Änderung 18.06.2013, 03:28 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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