Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei. Hadamar. Ein Großfeuer hat am späten Freitagabend das Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses in der Hadamarer Schloßgasse vernichtet. Die Bewohnerin wurde leicht verletzt, den Sachschaden schätzt die Polizei auf insgesamt rund eine Million Euro ...

Unter schwierigen Bedingen löschten die Feuerwehrleute - unter anderem von der Drehleiter aus - den Dachstuhlbrand in der Schlossgasse. Foto: Häring
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Unter schwierigen Bedingen löschten die Feuerwehrleute - unter anderem von der Drehleiter aus - den Dachstuhlbrand in der Schlossgasse. Foto: Häring

Frau vergaß, den Herd abzuschalten - Bewohner rechtzeitig evakuiert

Kleine Ursache - große Wirkung: Weil eine 60-Jährige offensichtlich vergessen hatte den Herd abzuschalten, ist am späten Freitagabend in der Hadamarer Schloßgasse ein Millionenschaden entstanden. Nach Angaben der Polizei hatte sich in der Dachwohnung des dreistöckigen Mehrfamilienhauses um kurz vor halb zehn die Pfanne mit Fett auf dem Herd selbst entzündet. Bei eigenen Löschversuchen zog sich die Frau Verbrennungen an einer Hand zu und musste zur Erstversorgung ins Krankenhaus eingeliefert werden.

„Ein Mann lief auf der Straße und schrie, dass es da oben brennt. Daraufhin hat einer die Feuerwehr angerufen“, berichtete eine Nachbarin. Die Bewohner konnten rechtzeitig evakuiert werden.

In dem Haus wohnten vier Parteien mit sechs Personen. Im Erdgeschoss gibt es zwei Geschäfte, eine Fahrschule und einen Vermögensberater.

Alles unter Wasser

Wehrführer Markus Lanio war einer der ersten Einsatzkräfte am Brandherd. „Durch die Hitze sind alle Wasserleitungen geplatzt. Da steht alles unter Wasser“, berichtete er. Die über 50 Feuerwehrleute aus Hadamar, Niederhadamar und Oberweyer unter Leitung von Stadtbrandinspektor Jürgen Horn hatten bei schwierigen Bedingungen alle Hände voll zu tun, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. „Im Dachstuhl ist alles verwinkelt und viel Holz. Unter anderem ist eine Treppe zu einem Anbau zerstört worden, da kamen wir erst gar nicht hin“, sagte Lanio.

Atemschutzträger bekämpften von der Drehleiter aus und über den Flur das Feuer und verhinderten gleichzeitig das Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Häuser der Altstadt.

Hilfe aus Limburg

Die angeforderte Limburger Feuerwehr kam mit einem zusätzlichen Gerätewagen Atemschutz zur Hilfe. .

Auch nach geraumer Zeit stieg Rauch aus dem total verbrannten Dachgeschoss in den Nachthimmel, das Feuer loderte immer wieder auf. Die Einsatzkräfte rissen die Decke und die Isolierung ab, um alle Glutnester löschen zu können. Der Vermögensberater holte zu vorgerückter Stunde noch seine Computeranlage aus dem Büro.

Besorgte Gesichter auch bei den vielen Passanten und Schaulustigen in der Schlossgasse. Bezüglich der Bewohner gab Bürgermeister Michael Ruoff vor Ort Entwarnung. Die Leute seien in einem Hotel untergebracht worden oder bei Freunden und Nachbarn untergekommen.

Unter den Einsatzkräften war auch von der Brandaufsicht der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Thomas Schmidt, der den Helfern „tolle Arbeit“ attestierte. (Klaus-Dieter Häring)

Artikel vom 19.08.2013, 03:30 Uhr (letzte Änderung 19.08.2013, 03:35 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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