Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Villmar. Die Herbstferienspiele der Jugendpflege Villmar sind mit einem Besuch bei der freiwilligen Feuerwehr zu Ende gegangen. Neben den Brandschützern erläuterten auch die Aktiven des Deutschen Roten Kreuzes ihre Arbeit. Zuvor hatte Jugendpflegerin Kathrin Tschernich mit mehr als 20 Kindern den Holidaypark in Hassloch sowie den Villmarer Reitsportverein „Heidehof“ besucht ...

Frank Paul erläuterte den Kindern die Notfallausrüstung wie hier die Warnblinklichter. Fotos: Klöppel
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Frank Paul erläuterte den Kindern die Notfallausrüstung wie hier die Warnblinklichter. Fotos: Klöppel

Villmarer Kinder besuchten mit Jugendpflegerin Kathrin Tschernich die Blauröcke

Jugendwart Alexander Ansorge und sein Team informierten die Jugendlichen mit einem Film über den Alltag von Feuerwehrleuten, zeigten ihnen die Feuerwehrfahrzeuge und Ausrüstung wie Rettungsspreizer, Atemschutzmaske, Strahlrohr oder Wärmebildkamera. Können die Hausbewohner sich nicht mehr selbst aus einem brennenden Haus retten, ist es laut Ansorge wichtig, dass die Kinder sich nicht vor dem Feuer verstecken. „Denn dann finden wir sie nachher auch nicht mehr“, warnte er. Ebenfalls wies er die Kinder darauf hin, nahe am Boden zu bleiben, denn bei Rauchentwicklung in Räumen befinde sich unten die klarste Luft. Die Teilnehmer der Ferienspiele bekamen auch die Leitern zu sehen, mit denen die Mitglieder der Villmarer Einsatzabteilung im Notfall in die höheren Stockwerke eines Hauses gelangen können.

Eigentlich sei das Angebot erst für Kinder ab acht Jahre gedacht gewesen, berichtete Jugendpflegerin Tschernich. Auf Bitten mehrerer Eltern habe sie das Angebot auch für Sechs- bis Siebenjährige freigegeben. Denn es sei gut, wenn die Kinder schon früh die Angst verlieren und lernten, sich in Gefahrensituationen richtig zu verhalten. Die Feuerwehr hofft durch solche Angebote natürlich, zusätzliche Aktive für die Jugendabteilung zu finden. Denn derzeit seien lediglich sechs Kinder in der Villmarer Nachwuchswehr, wie Ansorge berichtete. Die Wehr betreibe zwar rege Brandschutzfrüherziehung in Schulen und Kindergärten, doch bringe dies aktuell nur wenig neue Leute in die Jugendwehr. In Villmar sei das alternative Freizeitangebot deutlich größer als in kleineren Dörfern. Laut dem Jugendwart ist es mangels ausgebildeter Ehrenamtlicher derzeit nicht möglich, wie in Weyer oder Langhecke für die Jüngsten eine Bambini-Feuerwehr anzubieten.

Auf die Vakuum-Matratze

Aktuell braucht sich die Villmarer Wehr mit ihren 40 aktiven Feuerwehrleuten in der Einsatzabteilung zwar noch keine Gedanken um die Einsatzstärke zu machen, zumal tagsüber Mitarbeiter des Gemeindebauhofs als Verstärkung zur Verfügung stehen. Da es aber auch langfristig weitergehen muss, hätten die Verantwortlichen nichts dagegen, wenn die Kinder im Dorf einfach mal „reinschnuppern“ würden. Das DRK öffnete für die Villmarer Kinder sein Erste-Hilfe-Fahrzeug. Dort konnten sie sich auf Trage und Vakuum-Matratze legen, die Stabilität für einen verletzten Körper garantiert. Geübt wurde außerdem das fachgerechte Anlegen von diversen Verbänden und die stabile Seitenlage.

Auf dem „Heidehof“ wurde im Rahmen der Ferienspiele spielerisch der richtige Umgang mit dem Pferd gezeigt. Auf den ruhigen Voltigierpferden konnten selbst ungeübte Kinder testen, wie es sich anfühlt, fest im Sattel zu sitzen. Aktive Reiter zeigten zudem, welche akrobatischen Übungen auf dem Rücken eines Tieres möglich sind. Die Kinder erfuhren außerdem, wie ein Pferd beschlagen wird. Jeder Teilnehmer bekam zum Abschluss noch ein Hufeisen geschenkt.

Die Ferientage der Jugendpflege Villmar haben den Kindern viel Spaß gemacht. Einige waren alle Tage dabei, andere, je nach Zeit und Interessenlage, nur einmal. Kathrin Tschernich hat mit ihren gut organisierten Angeboten bereits in ihrem ersten Amtsjahr gezeigt, dass die Villmarer Jugendpflege eine Bereicherung für das Gemeindeleben sein kann. Und Kooperationen wie diese Woche beweisen, dass sie keine Konkurrenz zur Vereinsnachwuchsarbeit ist, sondern diese sinnvoll ergänzen, indem sie Interesse für Feuerwehrarbeit, Reitsport und viele örtliche Angebote weckt. (Robin Klöppel)

Artikel vom 22.10.2013, 03:00 Uhr (letzte Änderung 22.10.2013, 02:57 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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