Mittelhessen.deWeilburg. Feuer im Krankenhaus! Mit dieser Meldung werden am späten Sonntagabend fast 250 Männer und Frauen von Feuerwehr, Sanitätsdienst und Polizei nach Weilburg beordert. In einem Patientenzimmer im dritten Stock lodern Flammen, die eine 78-jährige Patientin das Leben kosten ...

In der Nacht zu Montag ist es zu einem Brand im dritten Obergeschoss des Kreiskrankenhauses Weilburg gekommen. Dabei kam eine 78-jährige Patientin ums Leben. | Foto: Häring
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In der Nacht zu Montag ist es zu einem Brand im dritten Obergeschoss des Kreiskrankenhauses Weilburg gekommen. Dabei kam eine 78-jährige Patientin ums Leben. | Foto: Häring

Das Feuer bricht gegen 23 Uhr aus und die alte Dame kann sich nicht mehr vor den Flammen retten. Im Gegensatz dazu bleibt ihre 87 Jahre alte Zimmergenossin unverletzt. Ein 83 Jahre alter Mann im Nebenzimmer zieht sich eine Rauchgasvergiftung zu und muss ins Krankenhaus Limburg verlegt werden.

In der Nacht zu Montag ist es zu einem Brand im dritten Obergeschoss des Kreiskrankenhauses Weilburg gekommen. Dabei kam eine 78-jährige Patientin ums Leben. | Foto: Fritsch
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In der Nacht zu Montag ist es zu einem Brand im dritten Obergeschoss des Kreiskrankenhauses Weilburg gekommen. Dabei kam eine 78-jährige Patientin ums Leben. | Foto: Fritsch

Patientin stirbt bei Feuer im Krankenhaus

Was ist passiert? Ermittler von Landeskriminalamt und Kriminalpolizei suchen am Montag im dritten Stock der Hessenklinik nach der Brandursache. Ein technischer Defekt? Eine Zigarette? Die Fragen bleiben vorerst offen. Ebenso wie die Fragen der Kamerateams vor dem Krankenhaus. Haben Sie etwas gesehen? Wie haben Sie das Feuer erlebt? Die Passanten gehen meist wortlos an den Reportern vorüber.

In der Nacht zu Montag ist es zu einem Brand im dritten Obergeschoss des Kreiskrankenhauses Weilburg gekommen. Dabei kam eine 78-jährige Patientin ums Leben. | Foto: Fritsch
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In der Nacht zu Montag ist es zu einem Brand im dritten Obergeschoss des Kreiskrankenhauses Weilburg gekommen. Dabei kam eine 78-jährige Patientin ums Leben. | Foto: Fritsch


"Wir hoffen, 
die geplanten Operationen in der Woche wieder aufzunehmen"

Von außen ist genau zu sehen, wo das Feuer gewütet hat. Mit Plastikfolie ist das Fenster am Ende des Flurs im dritten Stock abgedichtet. Die Scheibe ist unter den Temperaturen der Flammen geborsten. Auch wenn die Flammen nur in einem Zimmer loderten, so ist doch das ganze Haus betroffen. Am Tag nach dem Feuer riecht es überall nach Rauch, viele Fenster stehen offen: Es wird durchgelüftet.
Das Kreiskrankenhaus Weilburg am Tag nach dem Brand. | Foto: Sauer
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Das Kreiskrankenhaus Weilburg am Tag nach dem Brand. | Foto: Sauer


"Wir haben die am Montag geplanten Operationen abgesagt", sagt Peter Schermuly. Glücklicherweise sei der OP-Bereich nicht betroffen, vom Feuer sowieso nicht, aber auch nicht vom Qualm. "Der OP hat eine eigene technische Versorgung", erklärt der Klinikgeschäftsführer. "Wir hoffen, im Laufe der Woche die geplanten Operationen wieder aufzunehmen."

"Das Personal 
war sehr 
engagiert 
und hat uns 
sehr entlastet"

Bereits in der Nacht sind die ersten Patienten aus den Zimmern nahe des Brandortes geräumt worden, zuerst von Pflegern und Schwestern der Nachtschicht, die geistesgegenwärtig reagiert hätten, so Schermuly. "Das Personal war sehr engagiert und hat uns entlastet", sagt Kreisbrandinspektor Georg Hauch. Seine Leute brachten schließlich noch fünf Patienten aus der chirurgischen Station mit der Drehleiter durch die Fenster ins Freie, bis zum Morgen war der gesamte dritte Stock mit etwa 80 Patienten geräumt. 28 hat die Klinik entlassen, drei verlegt, darunter der 83-Jährige aus dem Nebenzimmer. „Der Bereich bleibt so lange leer, bis Messungen erfolgt sind und feststeht, dass für die Patienten keine Gefahr besteht“, sagt Schermuly.

In der Nacht zu Montag ist es zu einem Brand im dritten Obergeschoss des Kreiskrankenhauses Weilburg gekommen. | Foto: Häring
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In der Nacht zu Montag ist es zu einem Brand im dritten Obergeschoss des Kreiskrankenhauses Weilburg gekommen.| Foto: Häring


Der Geschäftsführer geht davon aus, der der Bereich um den Brandort grundsaniert werden muss. Um sechs bis acht Zimmer gehe es. Den Schaden schätzt die Polizei auf mehrere hunderttausend Euro. Vertreter der Versicherung, Sachverständige und ein Architekt haben sich den Brandort am Montag angesehen. "Ich bin trotz allem ganz froh, dass wird erst vor kurzem eine Brandsanierung gemacht haben", sagt Schermuly. So habe die Lüftung den Rauch nicht im gesamten Haus verteilt.

Dass viel Qualm entstanden ist, überrascht Kreisbrandinspektor Hauch nicht. "Wenn es heute brennt, haben wir durch die verbauten Kunststoffe immer eine starke Rauchentwicklung", sagt er. Außerdem entstünden bei einem solchen Feuer Temperaturen über 1000 Grad.

Im Einsatz waren Feuerwehren aus Weilburg, Waldhausen, Gaudernbach, Löhnberg, Merenberg, Hasselbach, Limburg und Laubuseschbach, der Katastrophenschutz, DRK, Malteser, das THW, die Notfallseelsorge, drei Notärzte und die Polizei. Auch Landrat Manfred Michel (CDU) und Bürgermeister Hans-Peter Schick (parteilos) waren vor Ort.



Dokumenten Information
Copyright © mittelhessen.de 2013
Dokument erstellt am 11.11.2013 um 09:00:00 Uhr
Letzte Änderung am 11.11.2013 um 16:57:29 Uhr

Hinweis: Verwendung der Artikel vom Weilburger- bzw. Nassauer Tageblatt mit freundlicher Genehmigung von Mittelhessen.de.

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