Mittelhessen.de Limburg/Diez/Selters. Der Limburger Stadtbrandinspektor Uwe Zimmermann hat an die Bevölkerung appelliert, vor dem Verlassen der Wohnung einen Blick auf die Kochstellen in der Küche zu werfen ...

Stadtbrandinspektor Uwe Zimmermann (Foto: Fluck)
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Stadtbrandinspektor Uwe Zimmermann (Foto: Fluck)

Großeinsätze der Feuerwehren durch Unachtsamkeiten

Anlass ist die Häufung von Feuerwehreinsätzen, die seit Jahresanfang wegen vergessener Töpfe, Bratpfannen und anderer Gegenstände auf eingeschalteten Kochstellen gefahren wurden. Abgesehen von der Gefährdung der Mitbewohner, die schlimme gesundheitliche Folgen haben könnten, betreibe die Feuerwehr einen hohen personellen Einsatz. Zudem entstehe vermeidbarer Sachschaden in teils beträchtlicher Höhe. Mahnende Beispiele gibt es in diesem Jahr bereits zu Genüge. Das vorläufig letzte Ereignis dieser Art war am 17. Februar ein Großeinsatz wegen angebrannter Butter auf einem Küchenherd in einem Mehrfamilienhaus der Wachturmgesellschaft in Selters. Dort sorgte starke Rauchentwicklung dafür, dass 200 Bewohner vorübergehend evakuiert werden mussten.

In den meisten Fällen können die Helfer Schlimmeres verhindern

Am 23. Januar mussten in Limburg-Blumenrod vier Feuerwehrautos, 27 Feuerwehrleute aus der Kernstadt sowie Linter und Lindenholzhausen und ein DRK-Rettungswagen und die Polizei ausrücken. Der Grund: Der Brandherd stand im wahrsten Sinne des Wortes in der Küche. Dort entsorgte die Feuerwehr einen schwarz angebrannten, verrußten Topf, der so stark qualmte, dass der Gestank bereits durch den ganzen Hausflur zog, der mit einem Spezialgerät belüftet wurde. Am Tag darauf spielte sich das gleiche Szenario in der Limburger Westerwaldstraße ab. Dort erwartete die Retter eine verbrannte Fleischwurst. Genau drei Wochen später der gleiche Einsatz in Linter. Dort war auf dem eingeschalteten Herd ein Holzbrettchen angebrannt.

Im vergangenen Jahr war es in Dietkirchen binnen einer Woche in derselben Straße zu Feuerwehreinsätzen gekommen. Bewohner hatten einen Schnellkochtopf auf den Herd gestellt und waren einkaufen gegangen. "Solche kleinen Unaufmerksamkeiten führen zu einem immensen Aufwand", sagte Stadtbrandinspektor Zimmermann, der noch anfügt: "Feuerwehrleute verlassen deswegen ihre Arbeitsplätze. Das werden viele Arbeitgeber nicht mehr dulden." Probleme, die nicht nur Hessen betrifft: Die Feuerwehr Diez hatte im Februar schon zwei ähnliche Einsätze. Ein Anrufer meldete in der Nacht gegen 2.30 Uhr laut hustend die Folgen eines Brathähnchen im Ofen. Ihn hatte nach reichlichem Alkoholgenuss ein Hungergefühl beschlichen, das er mit dem Geflügel stillen wollte, noch bevor er beim Garen einschlief.

Damit Unachtsamkeiten nicht wie in den Beispielen enden, schreibt die Hessische Bauordnung vor, dass sämtliche Wohnungen bis Ende des laufenden Jahres mit Rauchmeldern ausgestattet werden müssen. Dann läuft die Übergangszeit für eine womöglich lebensrettende Maßnahme ab, die bisher nur für Neubauten galt. Dies ist in Rheinland-Pfalz bereits der Fall. Dank der Rauchmelder und der schnell alarmierten Feuerwehr kann in den meisten Fällen schlimmeres Unheil verhindert werden.

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Copyright © mittelhessen.de 2014
Dokument erstellt am 06.03.2014 um 17:40:00 Uhr
Letzte Änderung am 06.03.2014 um 18:59:00 Uhr

Hinweis: Verwendung der Artikel vom Weilburger- bzw. Nassauer Tageblatt mit freundlicher Genehmigung von Mittelhessen.de.

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