Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei. Brechen-Werschau. Gestern feierten die Feuerwehren der Gemeinde Brechen den Sankt-Florianstag, um ihren Schutzpatron zu ehren, zu fachsimpeln und um das Andenken der verstorbenen Kameraden zu bewahren ...
 
Die Brechener Feuerwehrjugend zeigt Einsatzbereitschaft.
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Die Brechener Feuerwehrjugend zeigt Einsatzbereitschaft.

Getreu dem Spruch „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ stand am Beginn des Brechener Florianstag ein Gottesdienst. Die Feuerwehren von Niederbrechen, Oberbrechen und Werschau kamen gemeinsamen zu der von Pater Benner gestalteten Messe in die Kirche St. Georg. Der Werschauer Kirchenchor St. Georg begleitete unter Leitung von Carsten Trost den Gottesdienst mit einigen Liedbeiträgen. Im Anschluss daran gedachten alle zu den Klängen des Musikzugs der Feuerwehr Oberbrechen unter der Leitung von Lena Werner der Verstorbenen Vereinsmitglieder. Sie spielten „Ich hatte einen Kameraden“ , und Wehrführerin Angelika Viehmann legte ein Blumengesteck an der Gedenktafel für die Gefallenen der beiden Weltkriege nieder.

Dank an alle Helfer

Begleitet vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Oberbrechen marschierten die drei Brecher Feuerwehren anschließend ins Werschauer Dorfgemeinschaftshaus, um hier bei einem gemeinsamen Frühstück die Kameradschaft zu pflegen und Erfahrungen auszutauschen. Besonderen Dank zollte die Wehrführerin Angelika Viehmann dabei allen Helfern, ganz besonders den rührigen Werschauer „Hydrantenhexen“, die mit ihrer Bewirtung dafür sorgten, das niemand hungrig nach Hause gehen musste.

Der Musikzug der Feuerwehr Oberbrechen schreitet voran. Fotos: Volkwein

So kamen die Feuerwehren zum Patron St. Florian

Florian kam in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts in Zeiselmauer im heutigen Österreich zur Welt. Er wurde getauft und christlich erzogen. Er arbeitete einige Jahre als Offizier im römischen Heer und als Beamter. Als zu Beginn des vierten Jahrhunderts der römische Kaiser eine grausame Christenverfolgung begann, wollte Florian 40 verhaftete Christen befreien. Bei diesem Versuch wurde er selbst festgenommen. Als Florian es ablehnte, den römischen Göttern zu opfern und seinem christlichen Glauben nicht abschwor, wurde er gefoltert. Schließlich hängte man ihm am 4. Mai 304 einen Mühlstein um den Hals und stürzte ihn in den Fluss Enns.

Die Sache mit dem Feuer

Florian war kein Feuerwehrmann. Warum wurde er trotzdem zum Schutzheiligen der Feuerwehren? Das ist erst durch Ereignisse zu erklären, die nach seinem Tod geschehen sein sollen. Die Kapelle, die über seinem Grab errichtet wurde, wurde von einem Brandstifter angezündet und brannte ab. Außerdem soll ein Köhler, der in einen brennenden Kohlenmeiler gefallen war, auf wunderbare Weise errettet worden sein, nachdem er den heiligen Florian um Hilfe angerufen hatte.

Wesentlich später erzählte man sich, dass Florian schon als Kind ein brennendes Haus mit einem Kübel Wasser gelöscht haben soll. Florian wurde nicht nur der Patron der Feuerwehren, sondern auch der Kaminkehrer, der Bierbrauer und der Schmiede. Er wird bei Wassergefahr, bei Dürre, bei Unfruchtbarkeit der Felder, bei Sturm und bei Brandwunden um Hilfe angerufen. Florian ist aber vor allem deshalb ein Vorbild geworden, weil er viele Eigenschaften verkörpert, die auch Feuerwehrleuten wichtig sind: Er ist konsequent gewesen in seinen Entscheidungen, er trat mutig für seine einmal übernommene Aufgabe ein, er half Menschen genau dort, wo sie es brauchten und wo es wichtig war. So erfüllte er das Doppelgebot der Liebe, das Jesus Christus uns als das wichtigste Gebot ans Herz legt: „Du sollst Deinen Gott lieben und Deinen Nächsten wie Dich selbst.“ Die Feuerwehren haben sich zu ihrem Motto ein Wort gewählt, das auf dieses Gebot zurückgeht: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“. ( hvo)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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