

Bild: Bernd Groh, Erster Stadtrat aus Hadamar, der Elzer Bürgermeister Horst Kaiser, Michael Stanke, Erster Stadtrat aus Limburg, Hedi Sehr von der Notfallseelsorge, Malteser-Diözesanpressesprecherin Gudrun Hüther und der Weilburger Bürgermeister Hans-Peter Schick (von links) in einer Gesprächsrunde während der Feier der Malteser. Foto: Thies
Von Volker Thies
Eine geräumige Fahrzeughalle, Büros und Schulungsräume, dazu eine leistungsfähige Küche: Die Malteser haben ein neues Zuhause gefunden.
Zwar sind die Malteser dort bereits Ende 2012 eingezogen, aber die Umbauarbeiten haben lange gedauert und außerdem sollte die Einweihung mit der 40-Jahr-Feier zusammenfallen. Am Samstag blickten die Malteser zusammen mit vielen Gästen zurück auf vier Jahrzehnte und in die Zukunft.
Unterwegs in Leihkleidung
„Lehrer Heiner Weidenfeller war es, der Anfang der 70er Jahre junge Leute zur Erste-Hilfe- und danach zur Sanitätsausbildung motivierte. Die Kurse waren unglaublich beliebt, und daraus sind fünf Teilnehmer hervorgegangen, die 1974 eine Malteser-Gruppe in Limburg gründeten“, blickte Kreisbeauftragter Heinz-Georg Muth auf die Anfänge zurück. Er selbst, heute der Leiter der Organisation im Landkreis, war damals das jüngste Mitglied der Gruppe. In geliehenen Mänteln ging es zur ersten Sammelaktion bei einer Autoausstellung in Limburg. 50,75 Mark warben die jungen Malteser im strömenden Regen ein. Kurz darauf folgte der erste Sanitätsdienst bei einem Reitturnier in Niederzeuzheim.
Limburg und Umgebung
Viele Meilensteine schlossen sich an: 1975 die überhaupt erste professionelle Rettungssanitäter-Ausbildung im Landkreis, ein Jahr später die Mitbetreuung der Rettungswache in Erbach, die inzwischen in Niederselters komplett von den Maltesern betrieben wird, 1978 der Einstieg in den Katastrophenschutz und 1981 die erste Begleitung von Lourdes-Wallfahrten – für einen katholischen Verband eine besonders wichtige Aufgabe. „Ein besonderes Erlebnis war der größte Verpflegungseinsatz: 1985 zur 800-Jahr-Feier des Limburger Doms für 5000 Menschen“, erinnerte sich Heinz-Georg Muth. „Eine der größten Herausforderungen“ wurde die Versorgung von 1350 Aussiedlern 1993 bei Daaden. Hilfstransporte in den Balkan, Ausbildung von Sanitätern und Schwesternhelferinnen, zunehmend soziale Betreuung und das Demenz-Café in Limburg oder der Besuchsdienst in Altenheimen, bei dem Helfer neuerdings auch ihre Hunde mitnehmen: Viele Facetten der Malteser-Arbeit wurden im Rahmen der Feier beleuchtet.

Bild: Zum Fest wurden nicht nur Reden geschwungen, sondern auch Einsatz und Können gezeigt. Foto: Thies
Hohe Ansprüche
„Das alles steht in einem Spannungsfeld: Arbeit mit Ehrenamtlern, an die aber immer höhere Anforderungen der Qualität und Professionalität gestellt werden“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete Helmut Jung. Die Malteser würden dieser Herausforderung hervorragend gerecht. Bernd Groh, Erster Stadtrat von Hadamar, bedauerte, dass es nicht gelungen sei, den Ausbau der Zentrale in Niederhadamar zu ermöglichen. Er wünschte den Helfern aber alles Gute für ihr neues Domizil.
Die Helfer selbst zeigten wiederum zusammen mit der Feuerwehr Hadamar ganz konkret, was sie können: In einem Autowrack standen sie einer „Verletzten“ bei und leiteten die medizinische Versorgung ein, während die Feuerwehrleute das Auto mittels hydraulischer Geräte fachkundig zerlegten, um die Fahrerin zu retten.
Schließlich weihte Pfarrer Andreas Fuchs, Seelsorger für die Malteser im Landkreis, die Dienststelle ein und erbat den göttlichen Segen für Räume, Malteser und alle Gäste.
70 000 Euro und viel Arbeit
In ihrer neuen Dienststelle in der Dietkircher Straße 3 in Eschhofen verfügen die Malteser auf einem ehemaligen Werksgelände über rund 140 Quadratmeter Dienst- und Schulungsräume im Erdgeschoss eines Bürogebäudes sowie eine Halle mit 400 Quadratmetern Platz für Fahrzeuge und Ausrüstung. Rund 70 000 Euro hat der Hilfsdienst in den vergangenen eineinhalb Jahren in die Modernisierung der Räume investiert. „Die Summe wäre noch viel höher gewesen, wenn hier nicht viele Ehrenamtliche unentgeltlich gearbeitet hätten“, betonte Heinz-Georg Muth. vt
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.