Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hünfelden-Kirberg. Eine liebgewonnene Tradition wird 30 Jahre alt: Seit dem Silvesternachmittag im Jahre 1984 rollen alljährlich im Kirberger Feuerwehrhaus die Würfel. Und Glücksritter aus der ganzen Gemeinde treffen sich, um einen Brezel am Spieltisch zu ergattern ...
 

Gespannte Blicke: Was wohl das Orakel für das kommende Jahr prophezeit?
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 Gespannte Blicke: Was wohl das Orakel für das kommende Jahr prophezeit?

Von Leoni Dowidat

„Eine kleine Brezel! Eine kleine Brezel!“ Die Stimmen der Spielleiter an den neun Tischen sind in der gut gefüllten Wehrhalle auch trotz des Geräuschpegels gut zu hören. Schaut man sich so um, scheint es, als wäre am Nachmittag des Silvester-Tages ganz Kirberg zum 30. Brezelwürfeln gekommen. „Im Moment sind gewiss etwa 200 Leute hier“, schätzt Axel Schäfer, der Erste Vorsitzende der Feuerwehr. „Über den Tag verteilt rechnen wir mit 400 Besuchern.“

Auf diesen Andrang haben sich die Feuerwehrleute jedoch vorbereitet: Schon in den frühen Morgenstunden bauten Freiwillige die Spieltische auf, bereiteten die Theke vor und bestückten sie mit den Preisen: 100 kleine sowie 35 große Brezel.

Doch auch wenn die Regale am Ende des Tages leer sein sollten: Ein Ende des Spielbetriebes in der Wehrhalle bedeutet das noch lange nicht. „Die Gewinner einer Partie erhalten einen Gutschein für eine Brezel“, erklärt Arndt Preußer, Kassenwart der Feuerwehr. Und die Gutscheine können sich die Gewinner dann einlösen, entweder gleich oder ein paar Tage später. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 55 große sowie 195 kleine Brezeln erspielt.

Gebacken wird das Hefegebäck von einer Bäckerei in Hahnstätten, die die Feuerwehr schon seit einigen Jahren mit dem Gebäck versorgt.

Das Brezelwürfeln hat inzwischen Tradition: Seit 30 Jahren geht es an Silvester um das leckere Hefegebäck. Ursprünglich wurde die Veranstaltung zur Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses aus der Taufe gehoben: „1984 sind wir vom Weiherfloß hierher in den Heringer Fahrweg gezogen“, erzählt Axel Schäfer. „Unser Mitglied Emil Preußer hatte damals die Idee, den alten Brauch des Brezelwürfelns wiederzubeleben.“

Einst würfelten die Menschen in Hünfelden und Umgebung in der Wirtschaft oder in den Bäckerstuben am Silvestertag um die sogenannte Neujahrsbrezel – eine Tradition, die bis in die späten 60-er-Jahre Bestand hatte und dann langsam aus dem Ortsleben verschwand.

Damit das Brezelwürfeln in Kirberg nie wieder in Vergessenheit gerät, haben sich inzwischen Mitglieder des Vereins „Einst und Jetzt“ der Sache angenommen. Das ganze Jahr über sammeln sie Filmausschnitte, die sie bei traditionellen Veranstaltungen aufgenommen haben – um aus dem Videomaterial ein Porträt ihrer Heimat entstehen zu lassen.

Fantasievolle Gebilde

Doch das Brezelwürfeln ist nicht der einzige Silvester-Brauch, den die Freiwillige Feuerwehr Kirberg wieder hat aufleben lassen: Etwas abseits der Spieltische sitzen mehrere Kinder gespannt um einen großen Bottich mit Wasser und angeln die fantasievollsten Gebilde heraus. Nach intensiver Begutachtung wird dann ein Urteil gefällt: „Guck mal, das sieht aus wie ein Fisch!“, ruft ein Mädchen aufgeregt.

Nach einem Blick in die Liste sind die Aussichten für 2015 klar: Materieller Reichtum und viel Glück erwarten die heranwachsende Zukunftsdeuterin.

„Zu unserem 20-jährigen Jubiläum vor zehn Jahren haben wir für die kleineren Gäste Wachsgießen angeboten“, sagt Pressewart Bärbel Leukel. „Das kam dann so gut an, dass wir auch diese Aktion beibehalten haben.“

Und für das 30-jährige Begehen des Spiels um die Brezeln? Die drei Vorstandsmitglieder schütteln einig den Kopf: „Man muss nicht jedes Jubiläum feiern“, meint Arndt Preußer. „Wir haben noch so viele Feiern in kommender Zeit.“ Axel Schäfer erinnert sich noch gut an eine Begebenheit aus der Zeit des 20-jährigen Jubiläums: „Damals haben wir eine Brezel mit einer eingeflochtenen ,20‘ backen lassen. Niemand wollte sie am Ende haben!“ Axel Schäfer lacht: „Die Leute wollen einfach ihre Brezel haben und deshalb kommen sie.“

Wer sich am letzten Tag des Jahres einen der beliebten Brezelgutscheine erspielt hat, kann diesen bis zum Donnerstag, 5. Februar, bei Kassenwart Arndt Preußer in der Mainzerlandstraße 6 abgeben.

Die bestellten Brezeln können dann am folgenden Samstag zwischen 10.30 Uhr und 11.30 Uhr im Feuerwehrhaus in Kirberg abgeholt werden.

Für den Neujahrsbrunch ist gesorgt: Beim Brezelwürfeln der Freiwilligen Feu
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Für den Neujahrsbrunch ist gesorgt: Beim Brezelwürfeln der Freiwilligen Feuerwehr Kirberg gab es wieder jede Menge Leckereien zu gewinnen.

Auch Feuerwehr-Pressewartin Bärbel Leukel (links) fiebert mit, wenn die Würfel rollen. Fotos: Dowidat
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Auch Feuerwehr-Pressewartin Bärbel Leukel (links) fiebert mit, wenn die Würfel rollen. Fotos: Dowidat


Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 


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