Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Runkel-Steeden. Die Steedener Feuerwehr plagen Personalsorgen. Während einige nach ihrer Ehrung für 40-jährige Mitgliedschaft in Erinnerungen schwelgten, wie sie 1975 mit 30 Leuten eine Jugendfeuerwehr im Dorf gegründet hatten, sieht die Realität im Jahre 2015 ganz anders aus ...

Verdiente Mitglieder der Steedener Feuerwehr wurden geehrt, darunter Wehrführer Harald Ranzauer (sitzend, 3. von links). Ihnen gratulierten Stadtbrandinspektor Andreas Schuld (hinten rechts) und Siegfried Brömel (links), der als 2. Vorsitzender und stellvertretender Wehrführer bestätigt wurde. Foto: Rolf Kahl
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Verdiente Mitglieder der Steedener Feuerwehr wurden geehrt, darunter Wehrführer Harald Ranzauer (sitzend, 3. von links). Ihnen gratulierten Stadtbrandinspektor Andreas Schuld (hinten rechts) und Siegfried Brömel (links), der als 2. Vorsitzender und stellvertretender Wehrführer bestätigt wurde. Foto: Rolf Kahl

Die Zahl der Aktiven ist auf 14 geschrumpft, wie Vorsitzender und Wehrführer Harald Ranzauer in der Jahreshauptversammlung im Gemeindesaal der evangelisch-lutherischen Zionsgemeinde berichtete. Ranzauer würde sich freuen, wenn viele Quereinsteiger und auch Frauen in die Wehr kämen. „Man muss ja nicht gleich eine Führungsrolle übernehmen. Einen Grundlehrgang zu absolvieren, würde schon helfen“, ergänzte Stadtbrandinspektor Andreas Schuld.

Die Feier zum 40-jährigen Bestehen der Jugendwehr am 19. September im Bürgerhaus soll genutzt werden, um neue Leute zu gewinnen. Hilfreich seien vor allem Schichtarbeiter, die tagsüber daheim präsent seien, so Schuld. Wenigstens als passive Mitglieder für sechs Euro im Jahr könnten laut Ranzauer bei aktuell 255 Mitgliedern mehr Bürger zur Vereinsunterstützung eintreten, wenn sie von der Wehr für ihr Haus das ganze Jahr über rund um die Uhr Brandschutz gewährt bekämen.

Hoffnung für die Zukunft macht die Jugendabteilung mit elf Aktiven. Anwesende bescheinigten Jugendwart Siegfried Brömel eine vorbildliche Führung der Nachwuchswehr. Trotzdem wird ein neuer Jugendwart gesucht, denn Brömel hat als 2. Vorsitzender und stellvertretender Wehrführer genug Arbeit. Für beide Positionen wurde er einstimmig wiedergewählt. Da Brömel und Ranzauer in absehbarer Zeit laut dem Wehrführer aufhören wollen, regte Ranzauer an, nächstes Jahr die Satzung derart zu ändern, dass der 1. Vorsitzende nicht automatisch auch Wehrführer sein müsse und der 2. Vorsitzende nicht unbedingt Stellvertreter, damit die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt werden kann.

Ein Problem der Wehr ist auch, dass mittlerweile für Feuerwehrfahrzeuge Lkw-Führerscheine benötigt werde, was früher nicht der Fall war. Folglich wird es eng mit den Fahrern. Darum bezahlt die Stadt für Aktive nun, wie Bürgermeister Friedhelm Bender (SPD) erläuterte, die Ausbildung für große Fahrlizenzen, mit denen Einsatzfahrzeuge bis 7,5 Tonnen gesteuert werden können.

In Sachen Einsätzen verlief in Steeden das letzte Jahr zum Glück ruhig. Einmal brannte eine Hecke an der Grundschule, dann ein Container mit Zeitungen in der „Rahmschauer“ und ein Pkw. In allen Fällen konnte durch zügiges Eingreifen Schlimmeres verhindert werden. Ranzauer meinte aber, insgesamt seien die Steedener Bürger vorbildlich, niemand habe einen Weihnachtsbaum oder Kamin in Brand gesetzt oder durch Silvesterböller ein Feuer verursacht. Trotzdem absolvierten die Aktiven 14 Übungsabende, um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein. Schuld sagte, die wenigen Einsätze in Steeden seien auch eine Folge von gutem vorbeugendem Brandschutz vor Ort.

Ortsvorsteher Hans-Karl Trog (SPD) dankte der Wehr dafür, was sie für den Ort tue. Sie sammele Weihnachtsbäume ein, mache bei der Aktion „Saubere Umwelt“ mit, sichere den Martinsumzug der Kinder ab und habe zuletzt auf der Baustelle auf dem Friedhof mitgeholfen, wo für die neue Trauerhalle gerade Richtfest gefeiert worden sei. Ranzauer merkte an, dass die Wehr viel für die Ortsgemeinschaft tue, sprach unter anderem das Sommerfest an sowie den Weihnachtsmarkt auf dem Mattesplatz und die Hilfe beim Stockcarrennen der „Crazy Horses“.

Brömel zeigte sich stolz, dass durch eine gezielte Werbeaktion drei neue Leute für die Jugendwehr gewonnen wurden. Ein Jugendlicher konnte in die Einsatzabteilung übernommen werden. Auch dieses Jahr wird neben Feuerwehrausbildung viel für den Nachwuchs geboten. Gestern wurde die Frankfurter Flughafenfeuerwehr besucht, ansonsten wird dieses Jahr ein Freizeitpark besucht und am Kreisjugendzeltlager in Runkel vom 4. bis 7. Juni teilgenommen, wofür noch Betreuer gesucht werden.

Schuld sagte den Steedener Feuerwehrleuten ein herzliches Dankeschön für ihren stets vorbildlichen Einsatz. Bürgermeister Bender betonte, in Zeiten, in denen sich immer weniger Menschen freiwillig engagierten, müssten ehrenamtlich Tätige besonders gelobt werden. Bei der Feuerwehr dürfe nicht gespart werden, denn wenn man Feuerwehrleuten nicht ordentlich unterstütze, komme irgendwann niemand mehr zu den Einsätzen. Es werde auch im Brandschutz sorgsam mit öffentlichen Mitteln umgegangen, aber dieses Jahr werde beispielsweise wieder mal ein neues Fahrzeug fällig, das die Stadt eine sechsstellige Summe koste, die man sich nicht mal so locker aus den Rippen schütteln könne.

Geehrt wurden Ehrenmitglied Emil Ax für 60-jährige Mitgliedschaft sowie Werner Höhn, Manfred Steinhauer, Josef Heun und Heinz Breuer für 50-jährige Mitgliedschaft. 40 Jahre dabei sind Wolfram Kahlig, Rüdiger Röth, Reiner Scheu, Rainer Manske, Ottmar Ratschinski, Michael und Markus Kilb, Manfred Fleissner, Harald Ranzauer, Hans-Jürgen Friedrich, Gerhard Dormagen, Berthold Huth, Bernhard Ax und Achim Rasch. 25 Jahre dem Feuerwehrverein treu ist Klaus-Günter Dorn. (rok)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 


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