Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei. Hadamar. Blau und Schwarz dominierten beim Bürgerforum am Sonntag in Niederzeuzheim: Die CDU hatte Innenminister Peter Beuth eingeladen, etwas zur Zukunft der Feuerwehren im ländlichen Raum zu sagen. Dementsprechend kamen vor allem Floriansjünger in die Mehrzweckhalle. Sie erfuhren viel Lob, aber wenig Konkretes oder Neues ...

Innenminister Peter Beuth (2. von links) diskutierte beim CDU-Bürgerforum in Niederzeuzheim mit Bürgermeister Michael Ruoff (links) sowie (von rechts) »Schorsch« Schäfer aus Waldbrunn und dem Hadamarer Stadtbrandinspektor Jürgen Horn.
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Innenminister Peter Beuth (2. von links) diskutierte beim CDU-Bürgerforum in Niederzeuzheim mit Bürgermeister Michael Ruoff (links) sowie (von rechts) »Schorsch« Schäfer aus Waldbrunn und dem Hadamarer Stadtbrandinspektor Jürgen Horn. Foto: Christof Hüls

Von Christof Hüls

Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Stephan Schumm begrüßte seinen Parteikollegen Peter Beuth, Innenminister des Landes Hessen, und rund 80 Politiker und Feuerwehrleute zum Bürgerforum in Niederzeuzheim.

Im Vorfeld der Bürgermeister-Wahl am 10. Mai griff die CDU dort kein Orts-Thema auf, sondern ein Problem, das allen Feuerwehr-Chefs unter den Nägeln brennt: den Nachwuchsmangel.

Wo es allerdings konkret drückt, das kam erst später in kleiner Runde am Stehtisch zur Sprache.

Ginge es nach den Rednern am Sonntagnachmittag, stünden den Feuerwehren alle Türen und Kassen weit offen: CDU-Stadtverbandschef Stephan Schumm bekannte sich als erst jüngst überzeugter Anhänger. „Auf den Fußballverein könnte man zur Not verzichten, aber auf die Feuerwehr ...?“ Er sei nach dem Besuch mehrerer Jahreshauptversammlungen von Wehren „tief beeindruckt“.

Es geht um Sicherheit der Bürger

Der Minister aus Wiesbaden setzte aufs „Wir-Gefühl“ und sprach die Wehrleute immer wieder an als „Kameradinnen und Kameraden“. Zigfach unterstrich er deren wertvollen Dienst. „Nicht weniger als die Sicherheit der Bürger legen wir Ihnen in die Hände“, formulierte der CDU-Politiker aus dem Rheingau-Taunus-Kreis. Ansonsten lieferte er im Wesentlichen eine Liste der Wohltaten für die Feuerwehr.

Mindestens 30 Millionen Euro pumpe das Land jährlich in den Feuerwehr-Etat. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern, übernehme Hessen die Zahlung von Verdienstausfällen und finanziere die Ausbildung an der Feuerwehrschule. Beuth: „Kein Feuerwehrmann muss auf die Ausbildung verzichten, weil er aus einer klammen Kommune kommt.“ In den nächsten eineinhalb Jahren werde auch das Ausbildungszentrum der Jugendfeuerwehren neu gebaut, kündigte Beuth an. Nebenbei leisteten die Jugendwehren auch wertvolle Arbeit für die Jugendpflege.

"Drakonische Strafen" gegen "Irre"

Mit Blick auf die Krawalle bei der Eröffnung der neuen Europäischen Zentralbank in Frankfurt mit brennenden Polizeiautos und Reizgas besprühte Helfer-Fahrzeugen forderte Beuth schärfere Strafen gegen derartige „Irre“ und „drakonische Sanktionen“ – dafür gab es den ersten Beifall in der Mehrzweckhalle. Die Anerkennungsprämie von 1000 Euro, die aktive Wehrleute nach 40 Jahren im Dienst bekommen, sieht der Minister als Zeichen der Wertschätzung.

Michael Ruoff stand eher als Insider neben Minister und Abgeordneten, leitete er doch bis zum Wechsel ins Bürgermeisteramt ehrenamtlich die Hadamarer Wehr. Dementsprechend hängt er sich für „seine“ Feuerwehr rein. So sehr er selbst mit Feuereifer dabei war: „Jeder Einsatz kam mir ungelegen“, gestand er. Anschaulich berichtete der Bürgermeister, wie Feuerwehrleute immer wieder, Tag und Nacht, alles stehen und liegen ließen, um auszurücken. Davon bekomme die Bevölkerung eigentlich viel zu wenig mit.

Alternative: Hauptamtlich

Die Ausrüstung der Hadamarer Wehren sei „ganz gut“. Nach dem letzten Fahrzeug-Zuwachs in Steinbach verfüge nun jede Wehr über einen Mannschaftswagen und ein wasserführendes Fahrzeug. An den Minister gerichtet, wünschte sich Ruoff vor allem bleibende Standards, statt immer höherer (und für die Stadt teurerer) Anforderungen ans Material.

Bei allen sonstigen Anreizen und Herausforderungen motiviere auch immer wieder die Aussicht auf eine tolle Kameradschaft junge Menschen, Feuerwehrmann oder -frau zu werden.

An die „Kameraden“ gerichtet war sein Appell, mehr auf Seiteneinsteiger zu setzen. Allein aus den Jugendfeuerwehren kämen nicht genug Nachrücker. Bei der Schlussfolgerung aus dem zunehmenden Nachwuchsmangel ist dem Hadamarer Bürgermeister nicht gerade wohl: Alternativ müsste die Stadt hauptamtliche Wehrleute einstellen. Deshalb animierte Ruoff seine Florianjünger, auch in den Zeiten der „stillen Alarmierung“ ohne laute Sirenen Präsenz zu zeigen in der Stadt.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 


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