News der Nassauischen Neue Presse
Limburg-Linter. 268 Mitglieder stehen in den Reihen der Einsatzabteilungen der Limburger Feuerwehren, darunter 22 Frauen. Und sie haben im vergangenen Jahr Großartiges geleistet: Sie rückten zu 396 Einsätzen aus ...

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Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

... Hinzu kommen 77 Brandsicherheitsdienste, so dass fast 5000 Stunden Einsatzdienste zusammenkamen, wie Stadtbrandinspektor Uwe Zimmermann in der gemeinsamen Jahresversammlung der Limburger Feuerwehren am Samstagabend im Dorfgemeinschaftshaus Linter sagte.

122 Brandeinsätze im vergangenen Jahr


122 Brandeinsätze verzeichneten die Wehren im vergangenen Jahr. 132 Mal wurde technische Hilfe geleistet, 132 Einsätze kamen auf Grund von Brandmeldeanlagen zu Stande, außerdem wurden zehn blinde Alarme verzeichnet. Bei den Einsätzen wurden 34 Personen aus gefährlichen Situationen gerettet, leider konnten vier Menschen nur tot geborgen werden.

Auch auf die Nachwuchsprobleme kam Stadtbrandinspektor Zimmermann zu sprechen. Plakataktionen der Landesregierung in Verbindung mit dem Landesfeuerwehrverband, die Aktion «Partner der Feuerwehr», haben nach seiner Ansicht nicht zu dem gewünschten Erfolg geführt. Wie Zimmermann sagte, werde die «Erhöhung des Höchstalters für Feuerwehreinsatzkräfte auf 62 Jahre» nicht als Lösung für das eigentliche Problem gesehen: «Die Zeiten haben sich insoweit geändert, dass leider nur mit finanziellen Vergünstigungen etwas erreicht werden kann.» In der Skala des Ehrenamts nehme der Freiwillige Feuerwehrdienst eine «herausragende Stellung» ein.

Nach dem hessischen Brand- und Katastrophenschutzgesetz hat jede Stadt und Gemeinde ein Bedarf- und Entwicklungsplan für ihre Feuerwehren zu erstellen. Ein mehr als 100-seitiger Plan der Feuerwehren der Stadt Limburg sieht nach den Worten des Stadtbrandinspektors vor, die Feuerwehrarbeit bei den Wehren der Stadt Limburg attraktiv zu gestalten und durch «gezielte Vergünstigungen» Dank für den ehrenamtlichen Einsatz zu zeigen. Dies solle dazu dienen, die jetzigen aktiven Feuerwehrleute zu halten und eventuelle «durch verschiedene Vergünstigungen» neue Aktive zu gewinnen. Die Beratungen im Wehrführerausschuss sind soweit abgeschlossen, der Plan soll demnächst der Stadtverordnetenversammlung zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

Zahl der Aktiven nimmt ab


Stadtjugendfeuerwehrwart Holger Jung hielt in seinem Bericht fest, dass derzeit 103 Jugendliche in den Reihen der Wehren stehen, 73 Jungen und 30 Mädchen. Zwar konnten 28 Neuzugänge in 2008 verzeichnet werden, jedoch traten auch 18 Jugendliche aus. Das Durchschnittsalter beträgt derzeit gut 13 Jahre. Die Jugendlichen haben 642 Stunden Feuerwehrtechnik und 716 Stunden allgemeine Jugendarbeit bewältigt. Jugendwarte und Betreuer haben einen Zeitaufwand von rund 1150 Stunden aufgewendet.

Es sei sehr wertvoll, was die Limburger Feuerwehren im vergangenen Jahr geleistet haben, betonte Bürgermeister Martin Richard (CDU) und lobte all die Floriansjünger, die sich bereitwillig zur Verfügung stellen, um Verantwortung zu übernehmen. Er stehe derzeit in Verhandlung mit den Wehrführern, wie das Ehrenamt künftig besser gefördert werden kann und sei überzeugt, noch im Laufe des Jahres eine Lösung zu finden.

Hinsichtlich der Beschaffung von neuen Mannschaftstransportwagen hat es nach Richards Angabnen bereits eine Vielzahl von Besichtigungen gegeben, Angebote wurden eingeholt. Einen Dank richtete Richard an die Mitglieder des Wehrführerausschusses mit Stadtbrandinspektor Zimmermann und Stellvertreter Peter Lorger an der Spitze. Auch hier sei noch im Laufe des Jahres mit einer Entscheidung zu rechnen.

Die außergewöhnlichen Leistungen der Wehren hob Landrat Manfred Michel (CDU) auch im Beisein von Kreisbrandmeister Thomas Schmidt und Ehren-Stadtbrandinspektor Hans Arnold hervor. Laut Michel muss man sich einige Gedanken darüber machen, was zu tun ist, damit die Zahl der Aktiven bei den Feuerwehren künftig nicht weiter abnimmt. Die heimische Politik sei hier ebenso gefordert wie Land und Bund, so der Landrat, der betonte, dass «umsetzbare Vorschläge» gefordert seien. Denn: «Ohne die Feuerwehren würde unsere Gesellschaft so nicht laufen.» Der Staat jedenfalls könne die Leistungen der Floriansjünger allein nicht übernehmen.

Peuser prophezeit «Verteilungskampf»


Landtagsabgeordneter Helmut Peuser (CDU) bekräftige, dass bei den Feuerwehren bald «die Weichen für die Zukunft gestellt werden» müssen. Weil es in Zukunft weniger Jugendliche wegen der geburtenschwachen Jahrgänge gibt, sieht Peuser einen «Verteilungskampf» zwischen Wehren, Sport- und Gesangvereinen voraus. Deshalb müssten Ideen entwickelt und umgesetzt werden, um die Verpflichtungen der Zukunft zu meistern.

Auch einige Ernennungen und Beförderungen wurden an dem Abend ausgesprochen. Bei der Kernstadt-Feuerwehr wurde Andreas Müller zum neuen Wehrführer ernannt. Bei der Feuerwehr Ahlbach ist Bernhard Müller stellvertretender Wehrführer, in Dietkirchen bekleidet dieses Amt Harald Schumacher. In Offheim bleiben Wehrführer Andreas Münz und der stellvertretende Wehrführer Edgar Hof dem Vorstand treu. In Staffel steht neben Wehrführer Michael Wisser Stellvertreter Dennis Laskowski an der Spitze der Einsatzabteilung.

Als «Vorbilder für die Jugend» würdigte Landrat Michel mehrere Feuerwehrmänner, die seit 25 oder 40 Jahren aktiv sind. Das silberne Brandschutzabzeichen am Bande für 25 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr ging an Andreas Ring und Heinz-Jürgen Ludwig aus Linter. Das goldene Brandschutzabzeichen am Bande für 40 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr bekamen Dieter Albert und Willi Pahl aus Offheim.

Außerdem wurde Michael Münz aus Offheim die Ehrenmedaille in Silber für 20-jährige aktive Dienstzeit vom Nassauischen Feuerwehrverband Wiesbaden verliehen. Willi Jung aus Ahlbach, seit fast 20 Jahren im Vorstand tätig, erhielt das Ehrenkreuz in Silber für besondere Verdienste. bra

FF Limburg

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