Hünfelden. Es ging wie der buchstäbliche rote Faden durch fast alle Berichte und Grußworte bei der Jahresbilanz der Hünfeldener Feuerewehren: Es fehlt an Nachwuchs ...
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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... Bei Gemeindebrandinspektor (GBI) Michael Crecelius waren die Töne noch verhalten. Er berichtete von acht Mitgliederzugängen in den Einsatzabteilungen. Aber was ist das schon bei sieben Gemeindefeuerwehren? Rechnerisch etwas mehr als ein Zugang pro Feuerwehr. Dagegen muss man diejenigen rechnen, die wegen Erreichens der Altersgrenze – sie wurde vor kurzem, auch wegen des sich abzeichnenden Mangels an Einsatzkräften, von 60 auf 62 Jahre hochgesetzt –, aus beruflichen oder Krankheitsgründen den aktiven Dienst quittieren müssen. Die Zahl ist leider höher und hat steigende Tendenz. Crecelius lobte die Heringer Feuerwehr, die im vergangenen Jahr eine Bambini-Feuerwehr, die erste in der Gemeinde Hünfelden, gegründet hatte.
Hauch: Priorität für Nachwuchswerbung
Kreisbrandinspektor Georg Hauch sprach das Problem ganz deutlich an: «Wir haben massive Sorgen um Nachwuchs.» Und er machte die Schere auf: Mit immer weniger Einsatzkräften müsse immer mehr Feuerwehrarbeit geleistet werden. Das gehe nicht lange gut. Hauch empfahl insbesondere den Vorständen und Führungskräften, wachsam zu sein, höchste Priorität der Werbung von Nachwuchskräften einzuräumen: «Wir müssen auf der Hut sein, wenn der Altersknick kommt.»
Bernd Rompel vom Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg, hielt ebenfalls nicht hinter dem Berg: «Machen wir uns nichts vor. Das Ehrenamt nimmt ab.» Dass es hier in Hünfelden noch ganz gut aussehe, mache das Problem auf regionaler Ebene nicht geringer. Den Faden weiter gesponnen könne der Nachwuchsmangel in abschätzbarer Zeit dazu führen, dass die Tageseinsatzstärke der Feuerwehren nicht mehr gewährleistet sei. Das stelle natürlich auch die Kommunen vor schwerwiegende Überlegungen, denn sie müsse ja, wenn es zu wenig oder keine freiwilligen Feuerwehr-Rettungskräfte mehr gebe, den Brandschutz auf andere Art, gegebenenfalls mit einer Berufsfeuerwehr bedienen. Und das könne sich kaum eine Kommune leisten. Das Problem, das nach einem Feuerwehrproblem aussehe, sei eigentlich ein gesamtgesellschaftliches Problem, denn – und das sei ja hinreichend bekannt – zahle nach der Kommune letzt endlich immer der brave Bürger.
Die Versammlung war sensibilisiert. Im Wehrführerausschuss wird ganz bald über geeignete Schritte gegen den Nachwuchsmangel nachgedacht und ein Konzept erarbeitet, was auf Gemeindeebene unternommen werden kann.
62 Einsätze und 61 Sicherheitsdienste
Die wachsende Nachfrage nach der Feuerwehr und deren Leistungen wurde aus dem Rechenschaftsbericht des Gemeindebrandinspektors deutlich. Die Brandeinsätze waren im Berichtszeitraum 2008 zwar von zehn auf acht zurückgegangen, doch dagegen die Zahl der technischen Hilfeleistungen von elf auf 47 gestiegen. Brandsicherheitsdienste wurden 61 (Vorjahr 36) geleistet, zu blinden Alarmen wurde dreimal ausgerückt, Amtshilfe wurde viermal geleistet. Das sind 62 Einsätze und 61 Brandsicherheitsdienste, eine beachtliche Zahl, hinter der 3057 Einsatzstunden stehen. Bei den technischen Hilfeleistungen erwähnte Crecelius den schweren Unfall in Dauborn mit drei Toten, die von den Einsatzkräften aus dem Fahrzeug herausgeschnitten werden mussten, wies auf die psychische Belastung hin, der die Feuerwehrleute bei ihren Einsätzen oftmals ausgesetzt seien. Um auf die von den Wehren zusätzlich zu den Einsätzen geleistete Zahl von 9561 Stunden zu kommen, sind die theoretischen (1985) und praktischen (3147) Übungen zu addieren, ebenso die Wettkämpfe (1283), die Brandschutzerziehung in Kindergärten und Grundschulen (628), die Fahrzeug- und Gerätepflege, Reparaturen, die Verwaltungsarbeit und die Instandhaltung der Feuerwehrhäuser (2518). Darin nicht enthalten sind die Lehrgänge, Seminare und Ausschusssitzungen. Die Einsatzabteilungen verfügen über 221, davon 34 weibliche Mitglieder.wu
Ehrungen und Verdienste der Feuerwehrleute
Auf 113 aktive Jahre bringen es Norbert Schöffler (Heringen), Manfred Lotz und Klaus Größchen (beide Nauheim). Dafür gab es das silberne und das goldene Ehrenkreuz des Nassauischen Feuerwehrverbandes, für Lotz gab es Gold am Bande. Das silberne Katastrophenschutz-Ehrenabzeichen erhielt Lars Schmidt (Neesbach), silberne Brandschutz-Ehrenzeichen gab es für Gabriele Brumm (Nauheim), Andreas Walther (Kirberg) und Jörg Eppstein (Dauborn). Mit sehr guten bis hervorragenden Wettkampfleistungen hatten sich junge Kameraden in die Bestenlisten eingetragen. Sie erhielten Feuerwehrleistungsabzeichen. Eisen gab es für Jessica Dammbrück, Kristine Weiser (beide Kirberg), Stefan Preußer, Tim Schneeberger, Christoph Viehmann (alle Neesbach), Elisabeth Langlott, Marlen Weigand und Daniel Völker (alle Mensfelden), Bronze für Carolin Wagner (Neesbach) und Rainer Schmidt (Mensfelden), Silber für Kristina Barwig, Sebastian Lindner (beide Kirberg), Christian Mayer, Thomas Wagner (beide Dauborn), Patrick Deuster (Neesbach), Gold nahmen Konrad Sand und Christoph Spang mit nach Dauborn. wu
Hochkarätige Auszeichnungen gab es für (von links) Manfred Lotz, Norbert Schöffler, Klaus Größchen, Jörg Eppstein, Gabi Brumm und Andreas Walther. Foto: Hünfelden. Es ging wie der buchstäbliche rote Faden durch fast alle Berichte und Grußworte bei der Jahresbilanz der Hünfeldener Feuerewehren: Es fehlt an Nachwuchs.
Hauch: Priorität für Nachwuchswerbung
Kreisbrandinspektor Georg Hauch sprach das Problem ganz deutlich an: «Wir haben massive Sorgen um Nachwuchs.» Und er machte die Schere auf: Mit immer weniger Einsatzkräften müsse immer mehr Feuerwehrarbeit geleistet werden. Das gehe nicht lange gut. Hauch empfahl insbesondere den Vorständen und Führungskräften, wachsam zu sein, höchste Priorität der Werbung von Nachwuchskräften einzuräumen: «Wir müssen auf der Hut sein, wenn der Altersknick kommt.»
Bernd Rompel vom Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg, hielt ebenfalls nicht hinter dem Berg: «Machen wir uns nichts vor. Das Ehrenamt nimmt ab.» Dass es hier in Hünfelden noch ganz gut aussehe, mache das Problem auf regionaler Ebene nicht geringer. Den Faden weiter gesponnen könne der Nachwuchsmangel in abschätzbarer Zeit dazu führen, dass die Tageseinsatzstärke der Feuerwehren nicht mehr gewährleistet sei. Das stelle natürlich auch die Kommunen vor schwerwiegende Überlegungen, denn sie müsse ja, wenn es zu wenig oder keine freiwilligen Feuerwehr-Rettungskräfte mehr gebe, den Brandschutz auf andere Art, gegebenenfalls mit einer Berufsfeuerwehr bedienen. Und das könne sich kaum eine Kommune leisten. Das Problem, das nach einem Feuerwehrproblem aussehe, sei eigentlich ein gesamtgesellschaftliches Problem, denn – und das sei ja hinreichend bekannt – zahle nach der Kommune letzt endlich immer der brave Bürger.
Die Versammlung war sensibilisiert. Im Wehrführerausschuss wird ganz bald über geeignete Schritte gegen den Nachwuchsmangel nachgedacht und ein Konzept erarbeitet, was auf Gemeindeebene unternommen werden kann.
62 Einsätze und 61 Sicherheitsdienste
Die wachsende Nachfrage nach der Feuerwehr und deren Leistungen wurde aus dem Rechenschaftsbericht des Gemeindebrandinspektors deutlich. Die Brandeinsätze waren im Berichtszeitraum 2008 zwar von zehn auf acht zurückgegangen, doch dagegen die Zahl der technischen Hilfeleistungen von elf auf 47 gestiegen. Brandsicherheitsdienste wurden 61 (Vorjahr 36) geleistet, zu blinden Alarmen wurde dreimal ausgerückt, Amtshilfe wurde viermal geleistet. Das sind 62 Einsätze und 61 Brandsicherheitsdienste, eine beachtliche Zahl, hinter der 3057 Einsatzstunden stehen. Bei den technischen Hilfeleistungen erwähnte Crecelius den schweren Unfall in Dauborn mit drei Toten, die von den Einsatzkräften aus dem Fahrzeug herausgeschnitten werden mussten, wies auf die psychische Belastung hin, der die Feuerwehrleute bei ihren Einsätzen oftmals ausgesetzt seien. Um auf die von den Wehren zusätzlich zu den Einsätzen geleistete Zahl von 9561 Stunden zu kommen, sind die theoretischen (1985) und praktischen (3147) Übungen zu addieren, ebenso die Wettkämpfe (1283), die Brandschutzerziehung in Kindergärten und Grundschulen (628), die Fahrzeug- und Gerätepflege, Reparaturen, die Verwaltungsarbeit und die Instandhaltung der Feuerwehrhäuser (2518). Darin nicht enthalten sind die Lehrgänge, Seminare und Ausschusssitzungen. Die Einsatzabteilungen verfügen über 221, davon 34 weibliche Mitglieder.wu
Ehrungen und Verdienste der Feuerwehrleute
Auf 113 aktive Jahre bringen es Norbert Schöffler (Heringen), Manfred Lotz und Klaus Größchen (beide Nauheim). Dafür gab es das silberne und das goldene Ehrenkreuz des Nassauischen Feuerwehrverbandes, für Lotz gab es Gold am Bande. Das silberne Katastrophenschutz-Ehrenabzeichen erhielt Lars Schmidt (Neesbach), silberne Brandschutz-Ehrenzeichen gab es für Gabriele Brumm (Nauheim), Andreas Walther (Kirberg) und Jörg Eppstein (Dauborn). Mit sehr guten bis hervorragenden Wettkampfleistungen hatten sich junge Kameraden in die Bestenlisten eingetragen. Sie erhielten Feuerwehrleistungsabzeichen. Eisen gab es für Jessica Dammbrück, Kristine Weiser (beide Kirberg), Stefan Preußer, Tim Schneeberger, Christoph Viehmann (alle Neesbach), Elisabeth Langlott, Marlen Weigand und Daniel Völker (alle Mensfelden), Bronze für Carolin Wagner (Neesbach) und Rainer Schmidt (Mensfelden), Silber für Kristina Barwig, Sebastian Lindner (beide Kirberg), Christian Mayer, Thomas Wagner (beide Dauborn), Patrick Deuster (Neesbach), Gold nahmen Konrad Sand und Christoph Spang mit nach Dauborn. wu
