Brechen-Niederbrechen. Das hat den Organisatoren der gemeinsamen Alarmübung der drei Brechener Feuerwehren, Markus Schütz und Dieter Martin, nun gar nicht geschmeckt: Aus dem Übungsobjekt, einen abbruchreifen Haus in der Villmarer Straße 4, rauchte und qualmte es über eine halbe Stunde lang aus den Keller- und Erdgeschossfenstern ...
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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Von Johannes Laubach
... Doch weder Anwohner noch Passanten noch einer der bestimmt über 100 Autofahrer, die um die frühen Abendstunden die viel befahrene Villmarer Straße passierten, kümmerten sich um «den Brand», der mittels zweier im Keller des Hauses in Betrieb genommener Nebelmaschinen simuliert worden war. So fiel dieser Teil der Übung ins Wasser, der nämlich vorgesehen hatte, dass die Alarmierung der Feuerwehr «von außen» erfolgen würde.
Auch Bürgermeister Werner Schlenz (parteilos), der als Beobachter dabei war, wunderte sich über das sichtliche Desinteresse vieler Zeitgenossen. So blieb den in einem Hinterhof versteckt stehenden Übungs-Leitern nichts anderes übrig, als selbst die Feuerwehr über Meldeempfänger zu alarmieren.
Die zuerst am «Brandort» eintreffende Wehrleute von Niederbrechen stellten sofort fest, dass Atemschutzgeräteträger in dem Objekt erforderlich sind, alarmierten in Folge dessen die Kameraden von Oberbrechen und Werschau nach, die ebenfalls innerhalb der Regelzeit am Objekt eintrafen. Für die jetzt nach Sirenen und Blaulicht eingetroffenen Schaulustigen bot sich die übliche Hast und das vermeintliches Durcheinander der in den Einsatzanzügen und unter Helmen oder Atemschutz nicht erkennbaren Feuerwehrleute. Doch alles hat seine Bedeutung, wie Abschnittsleiter Dieter Martin erläuterte. So ist es zum Beispiel vorgeschrieben, dass bei dem Einsatz von Atemschutzgeräteträgern, die nur in Zweiergruppen in ein Objekt vordringen dürfen, draußen ein Sicherungstrupp wartet, der immer dann eingreift, wenn den beiden drinnen etwas passiert. Gerade dieses Geschehen hatte Dieter Martin in die Übung eingebaut: Einem Atemschutzgeräteträger war im verqualmten Haus plötzlich schlecht geworden. Als er zu Boden sank, gab es das optische und akustische Signal an seinen Trupp-Kameraden, der sofort über den Ruf «Mayday» den Sicherungstrupp aktivierte, der den ohnmächtigen Kameraden per Trage aus der misslichen Lage herausholte und dem Rettungsdienst zur medizinischen Behandlung überstellte. Also merke: «Wenn ein Feuerwehrmann vermeintlich nur herumsteht, erfüllt er sehr wahrscheinlich eine ihm zugewiesene Aufgabe.»
Bei der Übung wurden viele Meter Schläuche verlegt und per Kommando «Wasser marsch» aus drei Richtungen das Dach des Objekts befeuchtet. Auch der im Haus vermisste «Dummy» wurde aufgefunden und geborgen, so dass GBI Markus Schütz und sein Vertreter Dieter Martin schlussendlich mit dem Übungs-Ablauf zufrieden waren. Nur die mangelnde Sensibilität der Menschen für eventuell gefährliche Situationen wurmte sie – doch dagegen lässt sich von der Feuerwehr nur wenig tun. wu
Dichter Rauch über der Villmarer Straße bei der gemeinsamen Alarmübung der Brechener Feuerwehren.
... Doch weder Anwohner noch Passanten noch einer der bestimmt über 100 Autofahrer, die um die frühen Abendstunden die viel befahrene Villmarer Straße passierten, kümmerten sich um «den Brand», der mittels zweier im Keller des Hauses in Betrieb genommener Nebelmaschinen simuliert worden war. So fiel dieser Teil der Übung ins Wasser, der nämlich vorgesehen hatte, dass die Alarmierung der Feuerwehr «von außen» erfolgen würde.
Auch Bürgermeister Werner Schlenz (parteilos), der als Beobachter dabei war, wunderte sich über das sichtliche Desinteresse vieler Zeitgenossen. So blieb den in einem Hinterhof versteckt stehenden Übungs-Leitern nichts anderes übrig, als selbst die Feuerwehr über Meldeempfänger zu alarmieren.
Die zuerst am «Brandort» eintreffende Wehrleute von Niederbrechen stellten sofort fest, dass Atemschutzgeräteträger in dem Objekt erforderlich sind, alarmierten in Folge dessen die Kameraden von Oberbrechen und Werschau nach, die ebenfalls innerhalb der Regelzeit am Objekt eintrafen. Für die jetzt nach Sirenen und Blaulicht eingetroffenen Schaulustigen bot sich die übliche Hast und das vermeintliches Durcheinander der in den Einsatzanzügen und unter Helmen oder Atemschutz nicht erkennbaren Feuerwehrleute. Doch alles hat seine Bedeutung, wie Abschnittsleiter Dieter Martin erläuterte. So ist es zum Beispiel vorgeschrieben, dass bei dem Einsatz von Atemschutzgeräteträgern, die nur in Zweiergruppen in ein Objekt vordringen dürfen, draußen ein Sicherungstrupp wartet, der immer dann eingreift, wenn den beiden drinnen etwas passiert. Gerade dieses Geschehen hatte Dieter Martin in die Übung eingebaut: Einem Atemschutzgeräteträger war im verqualmten Haus plötzlich schlecht geworden. Als er zu Boden sank, gab es das optische und akustische Signal an seinen Trupp-Kameraden, der sofort über den Ruf «Mayday» den Sicherungstrupp aktivierte, der den ohnmächtigen Kameraden per Trage aus der misslichen Lage herausholte und dem Rettungsdienst zur medizinischen Behandlung überstellte. Also merke: «Wenn ein Feuerwehrmann vermeintlich nur herumsteht, erfüllt er sehr wahrscheinlich eine ihm zugewiesene Aufgabe.»
Bei der Übung wurden viele Meter Schläuche verlegt und per Kommando «Wasser marsch» aus drei Richtungen das Dach des Objekts befeuchtet. Auch der im Haus vermisste «Dummy» wurde aufgefunden und geborgen, so dass GBI Markus Schütz und sein Vertreter Dieter Martin schlussendlich mit dem Übungs-Ablauf zufrieden waren. Nur die mangelnde Sensibilität der Menschen für eventuell gefährliche Situationen wurmte sie – doch dagegen lässt sich von der Feuerwehr nur wenig tun. wu
