Brechen-Niederbrechen. Vorausschauende Nachwuchsarbeit, ein gut aufeinander abgestimmtes Programm und ein Orchester in bester Spiellaune bestimmten das Frühjahrskonzert des Blasorchesters der Freiwilligen Feuerwehr Niederbrechen in der Kulturhalle ....
Bild: Das Jugendorchester der Freiwilligen Feuerwehr Niederbrechen.
Von DR. RÜDIGER FLUCK
Das Zusammenspiel zu üben und die musikalischen Grundlagen der Blasmusik zu beherrschen ist das Konzept, das die Verantwortlichen des Blasorchesters für ihre Jugendarbeit und Nachwuchsschulung verfolgen. Dabei ist es wichtig, dem Jugendorchester schon früh öffentliche Auftritte zu ermöglichen; nur so werden die jungen Musiker Zugang zur eigenen Ausdrucksweise und routiniertem Spiel finden. Dazu gehört auch eine engagierte musikalische Leiterin, die das Blasorchester nun in der jungen Stefanie Hofmann gefunden hat, die inzwischen ihr Musikstudium in Lübeck und Wien erfolgreich abschließen konnte und sich besonders um die jungen Musiker kümmern wird.
Schon beim ersten Stück des Jugendorchesters, dem „Zauberland“, einem musikalischen Streifzug durch eine bunte Phantasiewelt von Kurt Gäble, zeigte die Dirigentin mit viel Gefühl und Umsicht, daß sie bereit ist, diese musikalische Herausforderung anzunehmen. Den vertrauten Melodien bei „Irisch Dreams“ (Kurt Gäble) stand ein markantes Gegenthema, von der Tuba besonders hervorgehoben, gegenüber, das die zerklüfteten Küsten und rauen Meereswinde dieses Landes beschreibt und bei „The Golden Lion“ von Markus Götz ließen die Klänge des Jugendorchesters die Zuhörer eintauchen in die chinesische Klangwelt, die eine Verbindung von westlicher und asiatischer Musik herstellte.
Mit dem bekannten „Florentiner Marsch op. 214“ von Julius Fucik, einer der bekanntesten Märsche, bei dem das Spiel der Querföten und Klarinetten besonders hervorgehoben wird, eröffnete das Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr unter der Leitung von Stefanie Hofmann sein Programm; es war der Beginn einer musikalische Weltreise, die die Zuhörer über verschieden Stationen auch in unterschiedliche Musikwelten führen sollte. Im Dreivierteltakt gelangte man nach Wien zu einem Potpourri bekannter und vor allem beschwingter Melodien von Carl Michael Ziehrer von „Hereinspaziert“ über „Samt und Seide“ bis hin zu den „Wiener Madel“.
Viel Gespür
Zum Traditionsmarsch der Marine ist der „Gruß an Kiel“ schon lange geworden; doch hat dieser beliebte Marsch, der höchst lebendig und mit erstaunlicher Präzision dargeboten wurde, neben seinem großen Bekanntheitsgrad auch noch einen geschichtlichen Hintergrund – Friedrich Spohr komponierte ihn bereits im Jahre 1864 als Parademarsch für das Königlich Sächsische Infanterieregiment. Ein musikalisches Stimmungsbild über die Stadt Stockholm ist Luigi di Ghisallo mit seinem „Stockholm Waterfestival“ gelungen, eine Komposition von melodischer und harmonischer Feinheit, die die Sehenswürdigkeiten dieser Stadt mit ihren vielen Springbrunnen und Wasserspielen in Tönen beschreibt. Musikalische Eindrücke von New York mit seinem pulsierenden Leben vermittelte die „New York Overture“ von Kees Vlak – demgegenüber stand die „African Inspiration“ (Markus Götz), bei der vor allem die faszinierenden Rhythmen und Gesänge diese Landes deutlich hervorgehoben wurden. Bei beiden Kompositionen zeigte das Orchester viel rhythmisches Gefühl und viel Gespür bei der Suche nach neuen Klangbildern. Südamerikanische Musik verbunden mit verschiedenen Trommeln und Schlaginstrumenten stand bei „Cordilleras de los Andes“; einer Komposition von Arie Malando im Vordergrund – dieses Stück, hier gelang Stefanie Schäfer eine ansprechende dynamische Abstufung – erzählt von den hohen Bergen und den Vulkanen dieses Landes.
Die Vielseitigkeit der Auswahl der Konzertstücke zeigte sich am Ende des Konzerts vor allem beim gemeinsamen Auftritt von Blasorchester und Jugendorchester bei dem bekannten „We are the World“ (Michael Jackson/Lionel Richie), dem großem Songprojekt gegen die Hungersnot in Äthiopien aus dem Jahre 1985, an dem sich damals viele amerikanische Musiker beteiligten. Mit einer Mischung aus Temperament und Sensibilität konnten die Bläser bei diesem Stück überzeugen; erst nach langem Applaus und zwei Zugaben wurden sie vom Publikum entlassen.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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