Hadamar. Zum Glück nur eine Übung: Alle Hadamarer Feuerwehren zeigten am Samstag, dass sie auch im Ernstfall den Patienten und Mitarbeitern der Forensischen Klinik helfen könnten ...
Bild: Großeinsatz in der forensischen Klinik: Die Hadamarer Feuerwehren übten im Neubau den Ernstfall - Foto: Klaus-Dieer Häring
„Es brennt bei Vitos.“ Mit diesem Einsatzbefehl rückten am Samstagmorgen die Einsatzkräfte sämtlicher Hadamarer Wehren, also rund 100 Männer und Frauen, aus. Schon als Sirene und Piepser losgingen, war allen Feuerwehrleuten klar, dass sie zu einer Großübung ausrückten. In den vergangenen sechs Wochen hatten sie sich auf diese Übung in der neuen forensischen Psychiatrie der Vitos-Klinik vorbereitet, hatten Gelegenheit, die weitläufigen Räumlichkeiten kennenzulernen. Noch stehen die Häuser leer, aber in der Zeit vom 2. bis 17. Mai sollen die Patienten einziehen.
Eines der Hauptziele bei der Großübung war die Sicherstellung der Rettungs- und Evakuierungswege. Außerdem wurden die Alarmierung, die Versorgung der Verletzten und der Patienten geprobt. Die Übung war nun nicht nur ein Wunsch der Vitos-Klinik oder der Feuerwehr, sondern eine gesetzliche Pflicht. Zwei Szenarien wurden angenommen: Zum Beispiel mussten die Wehren aus Hadamar, Niederhadamar, Steinbach, Oberweyer, Niederzeuzheim und Oberzeuzheim einen „nächtlichen Zimmerbrand“ löschen, bei dem viele „Patienten zum Teil im Schlafanzug“ gerettet werden mussten. Nach 45 Minuten hatten die Einsatzkräfte dieses Problem zur Zufriedenheit aller gemeistert. Außerdem galt es, einen weiteren Brand in einem anderen Teil der forensischen Klinik zu löschen.
Keine Überraschungen
Für den Geschäftsführer der Vitos-Hadamar, Martin Engelhardt, ist diese Übung von bedeutender Wichtigkeit: „Wir wollen im Ernstfall nicht überrascht werden.“ Er wolle auch in Zukunft einen engen Kontakt mit der Feuerwehr pflegen.
Für Kreisbrandinspektor Georg Hauch besteht nach dieser Übung „Regulierungsbedarf“: „Es war ein höchst anspruchsvoller Einsatz.“ Für die Mitarbeiter der Vitos-Klinik sei die Übung sehr gut verlaufen, aber die Technik der neuen Klinikgebäude müsse mit der Technik der Feuerwehr abgestimmt werden – vor allem geht es um den Feuerwehraufzug und die Hydranten. Außerdem sei bei der Übung klar geworden, dass die Patienten im Notfall bis zum Eintreffen der Feuerwehr in Sicherheitsbereichen untergebracht sind.
Das Kennenlernen der Örtlichkeiten sei wichtig, sagte Thomas Schmidt, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes. Zum Beispiel die Wege: „Hier öffnen oder schließen sich Türen nur, wenn die andere Tür entsprechend geöffnet oder geschlossen ist.“ (kdh)
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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