News der Nassauischen Neue Presse
Hünfelden-Heringen. Die Feuerwehr in Heringen verfügt nun über eine eigene Standarte, die zwei Bürger entworfen und hergestellt haben. Damit hat sich im 100. Jahr ihres Bestehens ein großer Wunsch für die Heringer Wehr erfüllt ...

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Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

100 Jahre Feuerwehr Heringen

... Mit einer akademischen Feier ist der Reigen der Jubiläumsveranstaltungen zum 100-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Heringen in die zweite Runde gegangen. Einige Dutzend Stühle in der TSV-Halle blieben am Samstagabend allerdings leer, was nicht nur Moderator Dieter Heckelmann etwas enttäuschte. Das Geburtstagskind habe eigentlich ein volles Haus verdient, denn Verein und aktive Wehr stünden ja auch zu jeder Stunde für die Bevölkerung parat.

Heringer «Löschteufel» zeigten ihr Können


Zum satten Sound des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr Niederbrechen und dem Applaus der Anwesenden zogen die Frauen und Männer der Jubiläumswehr Heringen in den Saal ein. Nach der Begrüßung der Gäste übernahm Vorsitzender Ernst Butzbach das Mikrofon und dankte allen aktiven und passiven Mitgliedern, die ihrer Feuerwehr über die vielen Jahre die Treue gehalten hatten, den Vorständen für ihre Arbeit und der Bevölkerung für deren Unterstützung, nicht zuletzt den drei Bürgermeistern, die er in seiner Amtszeit als Vereinsvorsitzender erlebt und mit denen er immer gut zusammengearbeitet habe.

«Trotz 100 Jahren präsentieren wir uns in ganz jungem Outfit», leitete der Moderator den «Höhepunkt der Kleinen», den Auftritt der im Vorjahr gegründeten Kinderfeuerwehr, eine der ersten im Landkreis, ein. Und schon stoben die «Löschteufel» von Heringen, Buben im Alter von sechs Jahren an, die Bühne und legten eine «trockene» Löschübung mit Ausrollen der Schläuche hin, dass es eine wahre Freude für die Gäste war. Besonders Landrat Manfred Michel (CDU) war von den Jungs in ihren roten T-Shirts begeistert. Er überbrachte die guten Wünsche der Kreisgremien und lobte die ständige Präsenz und Einsatzbereitschaft der Feuerwehr. Jedem Bürger müsse bewusst sein, wie eminent wichtig die Feuerwehr ist.

Kreisbrandinspektor Georg Hauch übermittelte den Dank der Brandaufsicht Limburg-Weilburg und wies darauf hin, dass die Kommunen ohne Einsatz der freiwilligen Feuerwehren in eine arge Bredouille kämen: «Nur mit den freiwilligen Feuerwehren ist ein flächendeckender Brandschutz in Deutschland zu leisten.»

In seiner Laudatio würdigte Schirmherr und Bürgermeister Norbert Besier (parteilos) die älteste Bürgerinitiative überhaupt, die wie kaum eine andere zum Gemeinwohl Heringens beitrage. «Was ihr in den letzten 100 Jahren auf die Beine gestellt habt, ist aller Ehren wert. Darauf könnt ihr mit Recht stolz sein», lobte er die Menschen, die mit ihrer Ausbildung, ihrem Wissen und Können, mit ihrer Courage und Entschlossenheit den Erfolg der Einsätze erst möglich machten und das positive Bild in der Bevölkerung prägten.

Großes Lob für Ernst Butzbach und Michael Crecelius

Wenn von Heringens Feuerwehr die Rede sei, dann denke man auch an deren Führungskräfte, von denen einer herausrage, Vereinvorsitzender Ernst Butzbach, sagte Besier. Butzbach sei seit Juli 1955 Mitglied, habe dann Vorstandsaufgaben übernommen, sei 31 Jahre lang Wehrführer gewesen und sei 45 Jahre lang ununterbrochen Vorsitzender der Jubiläumsfeuerwehr.

Das gleiche Herzblut und die gleiche Leidenschaft erkenne er bei Gemeindebrandinspektor und Wehrführer Michael Crecelius, der schon mit 13 Jahren der Feuerwehr beitrat. Beide verdienten höchste Anerkennung und Respekt, sagte der Bürgermeister.

Die Kameradschaft in der Heringer Wehr, die gute, schon 35 Jahre währende Jugendarbeit und die Gründung der Bambini-Feuerwehr im vergangenen Jahr sichere den Bestand «der festen, unverzichtbaren Größe des gesellschaftlichen Lebens in Heringen.»

Mit der Enthüllung der Standarte, die sich die Feuerwehr immer nicht leistete, weil andere Ausgaben wichtiger waren, erfüllte sich am Festabend ein Wunsch der Feuerwehrleute, den sie insgeheim niemals aufgegeben und den sich zwei Bürger Heringens zu Eigen gemacht hatten. Johannes Heil hatte die Standarte entworfen und zusammen mit Jörg Zoubek «in Metall gegossen».

Zu sehen ist auf der einen Seite das Wappen Heringens mit vier stilisierten Flammen, die die Feuerwehr fernhalten möge, und auf der anderen Seite zusammengerückt die «Alte Schule», das Feuerwehrhaus, die Turnhalle, das Pfarrhaus, die Kirche und die «Alte Post». wu

Heringer «Löschteufel» zeigten ihr KönnenDie Heringer «Löschteufel» zeigten ihr Können



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